Hafenkirche - Kirchenstraße

Die Hafenkirche „Zur Barmherzigkeit Gottes“ wird 1951 bis 1953 nach Plänen des Architekten Max Schmechel auf den Trümmern der ehemaligen Bender’schen Korkfabrik gebaut. Bis dahin existiert keine evangelische Kirche im Jungbusch, obwohl es seit 1914 einen eigenen Pfarrer für den Stadtteil gibt, der aber an der Trinitatiskirche als dritter Seelsorger angesiedelt ist. 6 000 evangelische Christen leben 1910 im Gebiet des Jungbuschs und der Neckarspitze. Hier wirkt der profilierteste Mannheimer Pfarrer der Zwischenkriegszeit Erwin Eckert, der 1931 wegen seines Beitritts zur KPD aus dem Dienst der Kirche entlassen und erst 1999 durch einen Beschluss der Landessynode rehabilitiert wird. Nach dem 2. Weltkrieg vollzieht sich die Verselbständigung der „Jungbuschpfarrei“, die ihren äußeren Ausdruck in der Errichtung der Hafenkirche findet. Mit Einsetzen der Wirtschaftswunderjahre ab den 1950-er Jahren ändert sich nach und nach die Zusammensetzung der Bevölkerung im Jungbusch. Heute versteht sich die Hafenkirche als „offene Kirche“, die nicht nur mit der katholischen Liebfrauenkirche, sondern auch mit der jüdischen Gemeinde und den im Jungbusch angesiedelten Muslimen interreligiös zusammenarbeitet und damit eine Vorreiterrolle in der Bundesrepublik einnimmt.
 

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