Freiraumsicherungskonzept

Mit dem steigenden Nutzungsdruck infolge der Vielzahl an ökonomischen und sozialen Ansprüchen an die Stadtlandschaft wurde in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Umdenken in der kommunalen Entwicklungsplanung notwendig und der Stellenwert der natürlichen Umwelt des Menschen stärker in den Vordergrund gerückt. Eine gute Grundlage hierfür bot das damals in die Zukunft gerichtete Stadtentwicklungskonzept "Modell Räumliche Ordnung – Mannheim 2000", dessen Bearbeitung 1989 von einer stadtinternen Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dezernat IV aufgenommen und 1992 veröffentlicht wurde. In diesem Beitrag zur Mannheimer Stadtentwicklung wurden das noch vorhandene und aus Sicht der Stadtentwicklung erforderliche Wohnungs- und Gewerbebauflächenpotential dargestellt. Im Umkehrschluss wurde jedoch bei Anerkennung der Notwendigkeit solcher zusätzlichen Siedlungsflächen auch die Forderung abgeleitet, die sonstigen Flächen sowie die besonders wertvollen Flächen dauerhaft als Freiflächen zu sichern und ihre Entwicklung ohne konkurrierende Siedlungsansprüche zu gewährleisten. Diese Konkretisierung über Grünzüge und Gebietssicherung leistete das ebenfalls flächendeckende Freiraumsicherungskonzept, das 1991/92 erarbeitet wurde.

Darin wurden u.a. Leitlinien der Freiraumentwicklung formuliert, sowie gebündelt verschiedene landschafts- und naturschutzrelevante Themen, wie z.B. Artenschutz, Aufwertung der vorhandenen Schutzgebiete und Biotopverbundplanung behandelt. Durch die Umsetzung dieses 1993 im Gemeinderat beschlossenen Freiraumsicherungskonzeptes sollte ein zusammenhängendes Freiraumsystem, das die Innenstadt mit der Landschaft und die Ortsteile miteinander verbindet, entwickelt werden.

Ausgehend von den bestehenden Schutzgebieten und dem dort gegebenen Handlungsbedarf wurden auf dieser Planungsgrundlage gezielt weitere Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen sowie Freiraumstrukturen vor baulicher Flächeninanspruchnahme gesichert und teilweise auch aufgewertet. Unter Aussparung der damals nicht zur Disposition stehenden Militärflächen wurde dieses Arbeitsprogramm in den vergangenen beiden Jahrzehnten weitgehend abgearbeitet und u.a. die Schutzgebietsbilanz deutlich verbessert.

Parallel zur 2. Fortschreibung des Modells Räumlicher Ordnung soll auch eine weitere Aktualisierung des Freiraumsicherungskonzeptes erfolgen. Der Fokus wird nun dabei vor allem im Bereich der Konversionsflächen liegen, wobei die Ausweisung eines Naturschutzgebiets auf Coleman prioritär behandelt werden wird.

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