Wohnhäuser der Familie Lanz

Heinrich Lanz gelingt es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einer kleinen Landmaschinenfabrik eine Weltfirma zu schaffen. Neben dem spröden, wortkargen „Macher“ steht seine kontaktfreudige, warmherzige Frau, mit der er vier Kinder hat. Julia Lanz nutzt ihre guten Beziehungen und sozialen Fähigkeiten für den Dienst an der Allgemeinheit. Bereits als 17-Jährige ist sie Mitglied des Badischen Frauenvereins, der unter anderem die Lage arbeitsloser Frauen zu bessern sucht. 1883 wird sie dort Vorstandsmitglied, später Präsidentin des Mannheimer Zweigs. 1899 wird die heute noch bestehende Heinrich-und-Julia-Lanz-Stiftung ins Leben gerufen. Nach dem Tod ihres Mannes setzt Julia Lanz das Stiftungswerk mit beträchtlichen Geldzuwendungen an das Nationaltheater fort. 1910 erhält sie als erste Frau das Mannheimer Ehrenbürgerrecht als Dank für die Stiftung von einer Million Mark zugunsten der Handelshochschule. Obwohl sie mit ihrem vielfältigen Engagement große Eigenständigkeit beweist, unterschreibt Julia Lanz – gemäß den Gepflogenheiten ihrer Zeit – auch nach dem Tod ihres Mannes stets als „Frau Heinrich Lanz“.
 

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