Max-Grünewald-Platz - Juden in Mannheim

Mit der „zweiten Stadtgründung“ nach dem 30-jährigen Krieg beginnt auch die jüdische Geschichte Mannheims. Eine kurfürstliche „Konzession“ von 1660 lädt Juden zur Ansiedlung in die Rhein-Neckar-Stadt ein. Mit dem Rechtsstatus von „Schutzbürgern“ genießen die Juden in Mannheim – gemessen an den Zeitverhältnissen – weitgehende Freiheiten. In der Residenzzeit des 18. Jahrhunderts verdoppelt sich ihre Zahl von rund 550 auf fast 1 200, gleichzeitig sinkt jedoch ihr Bevölkerungsanteil von über 10 auf rund 5 Prozent. Im 19. Jahrhundert leisten jüdische Bankiers und Kaufleute wesentliche Beiträge zum Aufschwung Mannheims als Handels- und Industriestadt. An der bürgerlichen Emanzipationsbewegung sind Juden maßgeblich beteiligt. Mit ihrer staatsbürgerlichen Gleichstellung geht ein Assimilationsprozess einher, der infolge der ostjüdischen Zuwanderung in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nur wenig abgebremst wird.
 

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