Jüdisches Waisenhaus

Im Mai 1893 kann der 1859 gegründete Israelitische Waisenverein das durch großzügige Spenden finanzierte Waisenhaus in R 7, 24 seiner Bestimmung übergeben. Es bietet jeweils 25 jüdischen Waisenkindern aus Mannheim und dem Umland ein Zuhause. Seit 1939 leiten Margarete (1892-1942) und Moritz Oppenheimer (1878-1942) die Anstalt. Bei der großen Deportation der badischen und pfälzischen Juden am 22. Oktober 1940 wird das Ehepaar mit zwei eigenen Kindern und den verbliebenen Heiminsassen in das Internierungslager Gurs in Südwestfrankreich gebracht. Während einige der Kinder gerettet werden können, werden Margarete und Moritz Oppenheimer 1942 über Drancy nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg dient das Gebäude bis 1957 der neu gegründeten jüdischen Gemeinde als Synagoge und Gemeindezentrum.
 

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