Arbeitersekretariat

Am 1. Mai 1899 eröffnen die Gewerkschaften in S 3, 10 das Arbeitersekretariat als Anlaufstelle bei allen Fragen sozialer und rechtlicher Art. Richard Böttger, späterer Stadtverordneter und Mannheimer Bürgermeister, wird ab 1904 einer der ersten Arbeitersekretäre. Ab 1919 ist im selben Gebäude die neu gegründete „Arbeiterzeitung“ als lokales Presseorgan der Kommunistischen Partei Deutschland (KPD) ansässig. Einer der Redakteure ist der später als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten hingerichtete Georg Lechleiter (1885-1942). Als Chefredakteur fungiert ab 1926 Stefan Heymann, der ab 1933 wegen seiner politischen Überzeugung unter anderem im Konzentrationslager Auschwitz inhaftiert wird. Nach 1945 haben in S 3, 10 der Mieterverein, die Kreisleitung Mannheim der KPD bis zum Parteiverbot 1956 und die kommunistische Zeitung „Badisches Volksecho“ ihren Sitz.
 

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