Vielfaltskooperationen / Projekte

Vielfaltskooperationen sind Projekte, die einen Beitrag zur Umsetzung der Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt leisten. Dabei arbeiten immer zwei oder mehr Bündnispartner*innen zusammen. Die Kooperationspartner*innen kommen aus unterschiedlichen Vielfaltsbereichen oder bringen mehrere Vielfaltsperspektiven in Austausch. Maßgeblich ist dabei ein Zusammenwirken als gleichberechtigte Partner*innen.

Gemeinsam aktiv und voneinander lernen
Auf diese Weise sensibilisieren sich die Partner*innen in der Zusammenarbeit wechselseitig für den jeweils anderen Blickpunkt. Diese Lernprozesse prägen nachhaltig die institutionellen Handlungsansätze der Kooperationspartner*innen und die jeweiligen Kompetenzen im Umgang mit Diversität.

Vielfalt auf Stadtteilebene
Ein Schwerpunkt der Vielfaltskooperationen ist die Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren auf Quartiers- oder Stadtteilebene, die gemeinsam zu Themen der Mannheimer Erklärung Ideen entwickeln und umsetzen. Die inhaltliche Grundlage stellt dabei das Diversitätskonzept dar, das als Menschenrechtsansatz die vielfältigen, komplexen menschlichen Identitäten, Lebenslagen und Erfahrungen anerkennt und auf gleiche Teilhabechancen abzielt.

Im Rahmen der lokalen Umsetzung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ können Vielfaltskooperationen finanziell gefördert werden.

 

Geförderte Vielfaltskooperationen

Herz mit Ecken: 15 ganz individuelle Zugänge zur Quadratestadt (2023)

Projektträger*in: Mannheimer Altertumsverein von 1859 e.V.

Kooperationspartner*innen: Reiss-Engelhorn-Museen, Institut für deutsche Sprache, Universität Mannheim - Historisches Institut und Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsinnovation

Projektbeschreibung:
Das Projekt „Herz mit Ecken“ fördert die Sichtbarkeit der Vielfalt der Mannheimer Stadtgesellschaft. Hierzu entwickelt der Mannheimer Altertumsverein mit seinen Kooperationspartner*innen ein Konzept von vielfaltsbezogenen Stadtteilführungen, die einen – für manche – neuen Blick auf bekannte Orte und die Menschen, die dort wohnen, eröffnen. Die individuellen Stadtteilführungen werden durch ein professionelles Qualitätsmanagement unterstützt. Denn das Programm umfasst ein niederschwelliges Qualifizierungsprogramm, das die angehenden Stadtteilführer*innen für ihre Aufgabe vorbereitet und stärkt. Die Projektpartner*innen wollen damit ein Programm zur inhaltlichen und - bis zu einem gewissen Grade - auch finanziellen Selbstermächtigung von Mannheimer*innen pilotieren, das durch die geförderte Pilotphase ausgearbeitet und implementiert, anschließend aber über die Projektphase hinaus weiter durchgeführt werden kann.

Schönau(er)Leben (2023)

Projektträger*in: Caritasverband Mannheim e.V. / Quartierbüro Schönau

Kooperationspartner*innen: Hans-Christian-Andersen-Schule, Mannheimer Abendakademie (Mannheim spricht), youngcaritas Mannheim, Kerschensteiner Gesamtschule, Projekt HUMAN LIBRARY RHEIN NECKAR, Jugendhaus Schönau, Seniorennetzwerk Schönau

Projektbeschreibung:
Vielfalt lebt von Aktionen, von Zusammenwirken und von Begegnungen verschiedener Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft, Glaube, Geschlecht, sonstiger Orientierung und vieles mehr. Das Kooperationsprojekt hat zum Ziel, mit einer Vielzahl von unterschiedlen Mitmach- und Begegnungsaktionen im Stadtteil Schönau die dort lebenden Menschen zusammenzuführen und Vielfalt positiv erlebbar zu machen. Dabei stehen die Werte des gegenseitigen Respektes und des gemeinsamen Handelns im Vordergrund. Durch die Einbindung verschiedener Zielgruppen aus dem Stadtteil stärkt des Projekt das Wir-Gefühl auf der Schönau und fördert den Zusammenhalt im Quartier.

Likôda - Begegnung (2023)

Projektträger*in: MeineWelt e.V.

Kooperationspartner*innen: Eine-Welt-Forum Mannheim e.V., Burkina-Aktiv e.V., Dangarad e.V., PLACE e.V.

Projektbeschreibung:
Likôda bedeutet in der Sprache der Bass'aa aus Kamerun „Begegnung“. MeineWelt e.V. stärkt im gleichnamigen Kooperationsprojekt die Sichtbarkeit der Diversität innerhalb der Schwarzen Community und würdigt deren Beitrag zur Mannheimer Stadtgeschichte. Hierzu werden bebilderte Broschüren zu drei historischen Schwarzen Persönlichkeiten aus Mannheim erstellt, die über Bibliotheken ausgeliehen und als pädagogische Materialen verwendet werden können. Zusätzliche Veranstaltungen (Lesungen) fördern die Bekanntheit der Broschüren und die Sichtbarkeit der Schwarzen Community in Mannheim.

Likôda ist ein Projekt im Rahmen der Initiative Schwarze Akademie.

Medienlots*innen Mannheim (2023)

Projektträger*in: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Mannheim e.V.

Kooperationspartner*innen: JUMEDiE- Junge Musline engagiert für Demokratie im Einsatz, Stadt Mannheim / Offene Jugendarbeit Schwetzingerstadt, SMV Lieselotte-Gymnasium, IB – Respektcoach, Jugendstiftung BaWü, Stadt Mannheim, Fachstelle Prävention und Soziales Lernen

Projektbeschreibung:
2021 und 2022 wurde im Rahmen einer einander.Themeninsel das Konzept „Medienlots*innen Mannheim“ gemeinsam mit Jugendlichen und weiteren Expert*innen der Jugendförderung entwickelt und umgesetzt. Das Konzept sieht vor, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der digitalen Demokratieförderung auszubilden, um Workshops an Schulen (Peer-to-Peer) durchzuführen. Die Workshops stärken die digitalen Demokratiekompetenzen der Schüler*innen und machen sie fit, um demokratiefeindliche Inhalte im Internet zu erkennen und sich dagegen wehren zu können. Aufbauend auf den erfolgreichen Projektjahren 2021 und 2022 werden in 2023 weitere Medienlots*innen ausgebildet und Workshops an Mannheimer Schulen durchgeführt.

Weitere Infos zum Beispiel hier.
 

 

Schiller-Rendezvous (2023)

Projektträger*in: Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V.

Kooperationspartner*innen: NTM Mannheim, Kulturparkett Rhein-Neckar e.V., Badischer Blinden- und Sehbehindertenverein, Abendakademie Mannheim, Mannheim sagt Ja! e.V., forum Jugendkulturzentrum

Projektbeschreibung:
Theater ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Um möglichst vielen Menschen einen Zugang und somit eine Teilnahme ermöglichen zu können, müssen unterschiedliche Arten von Barrieren abgebaut werden. Das Projekt „Schiller-Rendezvous“ fördert die kulturelle Teilhabe, indem neue Wege erprobt werden, um (bisherige) Nichtbesucher*innen und ein möglichst diverses Publikum für das Theaterfestival „22. Internationalen Schillertage“ anzusprechen und einzubeziehen. Zur Entwicklung dieser Formate finden im Vorfeld der Schillertage Workshops gemeinsam mit Zielgruppen und den Kooperationspartner*innen statt. Nach der Erprobung im Rahmen des Festivals werden die Beteiligungsformate dahingehend ausgewertet, was dauerhaft in den regulären Spielbetrieb übernommen werden kann.

Das Nationaltheater ist Mitglied der „einander.Themeninsel Kulturelle Teilhabe", in der 2019 und 2020 das Handlungskonzept „Mannheim auf dem Weg zur inklusiven Kulturstadt - Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Kulturellen Teilhabe!“ entwickelt wurde. Das Projekt „Schiller-Rendezvous“ ist ein Umsetzungsbeitrag im Rahmen der „22. Internationalen Schillertage“ (22.6.-2.7.23).

Marie-Curie-Schüler*innen machen mobil gegen Rassismus und Antiziganismus (2022)

Projektträger*in: adb mannheim e.V.

Kooperationspartner*innen: Deutsch-Türkisches Institut für Arbeit und Bildung e. V., Quartiermanagement Neckarstadt-West, Stadtjugendring Mannheim e.V., Marie-Curie-Schule Neckarstadt-West, Verband Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Baden-Württemberg e. V.,

Themenfeld: Sensibilisierung von Schüler*innen im Bereich Rassismus und Antiziganismus

Projektbeschreibung:
Im Projekt setzen sich Schüler*innen der Marie-Curie-Schule in der Neckarstadt-West kritisch mit Rassismus und Antiziganismus auseinander. Hierzu entwickeln und setzen die genannten Kooperationspartner*innen für die Kulturwochen der Schule im Februar 2022 ein vielfältiges Programm zu den Themen Rassismus und Antiziganismus um. Das Projekt zielt darauf, Schüler*innen frühzeitig für rassifizierte Muster von Diskriminierung zu sensibilisieren und zugleich Unsichtbarkeiten der Geschichte von Sinti und Roma entgegenzuwirken. Zugleich sollen Jugendliche Formate gleichberechtigter, gesellschaftlicher Teilhabe beispielsweise in Jugendverbänden oder in Quartiersstrukturen kennenlernen. Somit stehen zum einen Sensibilisierung und Engagement gegen Diskriminierung, zum anderen die Förderung von jugendlicher Teilhabe und Empowerment vielfältiger jugendlicher Perspektiven im Vordergrund. Im Rahmen des Projekts entwickelten die Schüler*innen eine eigene Plakatkampagne.
 

Misch Dich ein! Demokratieboten*innen für den Mannheimer Norden (2022)

Projektträger*in: Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Mannheim e.V.

Kooperationspartner*innen: Kulturverein Waldhof, Gemeinschaftswerk für Arbeit und Umwelt, adb mannheim e.V., Mannheimer Quartiermanagement e.V.

Themenfeld: Demokratie-stärkung, Zusammenleben in Vielfalt

Projektbeschreibung:
Das Ziel der Vielfaltskooperation „Misch Dich ein! Demokratiebot*innen für den Mannheimer Norden“ besteht darin, demokratiefeindlichen Tendenzen in den nördlichen Stadtteilen Mannheims entgegenzuwirken. Im Rahmen einer Workshopreihe werden Stadtteilbewohner*innen zu Demokratiebot*innen ausgebildet, die präventiv und vermittelnd demokratiefeindlichen Entwicklungen entgegenwirken. Die Ausbildung qualifiziert die Teilnehmenden, Anzeichen demokratiefeindlicher Tendenzen in ihren jeweiligen sozialen Kontexten frühzeitig zu erkennen. Sie lernen, in ihren jeweiligen sozialen Kontexten für rechtspopulistische und ausgrenzende Haltungen zu sensibilisieren und im Bedarfsfall aktiv zu intervenieren. Das Projekt leistet einen Beitrag zu einer wehhaften Demokratie, die sich für ein respektvolles Zusammenleben in Vielfalt einsetzt.