Der Roebelstab von Ludwig Roebel (1878 - 1934)

Eine bahnbrechende Erfindung in Sachen Generatorenbau

Ludwig Roebel wurde am 6.5.1878 in Kusel in der Pfalz geboren. Er besuchte das Gymnasium in Landau, wo er seine Leidenschaft für die Technik entdeckte. Diese führte ihn nach Abschluss der Schulausbildung an die Technische Hochschule nach München. Erste Berufserfahrungen als Elektroingenieur sammelte er dann 1905 bei den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin, denen er vier Jahre lang treu blieb, ehe es ihn zurück Richtung Pfalz zog. In Mannheim, dem Zentrum der Kurpfalz, fand er bei der damaligen BrownBoveriCompany sein berufliches Zuhause. Hier sollte ihm auch seine bahnbrechende Erfindung in Sachen Generatorenbau gelingen, die noch heute seinen Namen trägt: der Roebelstab. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden immer leistungsfähigere Dampfturbinen gebaut. Schon längst hatten sie Watts Kolbendampfmaschine überholt. Einziges Problem: Wie konnte die von den Dampfturbinen erzeugte hohe elektrische Energie genutzt werden.
Skizze des Aufbaus eines Roebelstabes

Bis dato bildeten einzelne, parallel angeordnete Kupferstäbe das Herz des Generators. Durch diese Anordnung kam es jedoch zu Wirbelströmen und dadurch zu extrem hohen Temperaturen. Konventionelle Versuche einfach den Leiterquerschnitt zu vergrößern, führten nicht zum erhofften Ergebnis. Erst der unkonventionelle Lösungsansatz Roebels im Jahre 1911 führte zum Erfolg. Er gliederte die Wicklungsstäbe in eine Reihe von isolierten Kupferstreifen auf, die er dann miteinander verdrillte. Der Roebelstab war geboren. Das genauere Prinzip kann man der Patentschrift vom 19. März 1912 entnehmen. Demnach ist der Roebelstab "ein Leiter für elektrische Maschinen, welcher aus zwei oder mehr Gruppen von flachen Teilleitern besteht, ... die mit Hilfe von Kröpfungen ... miteinander verflochten und verdrillt sind, so dass ... daher in allen parallel geschalteten Teilleitern gleiche elektromotorische Kräfte induziert und Wirbelströme vermieden werden."