Otto-Josef Michel und Frieda Michel

Der Zigarrenfabrikant Otto-Josef Michel (geb. 1879) und seine Frau Frieda (geb. 1884) lebten mit ihrer Familie bis zum 22. Oktober 1940 in der Richard-Wagner-Str. 26 und wurden am 22. Oktober 1940 wegen ihrer jüdischen Abstammung nach Gurs in Südfrankreich verschleppt. 1942 brachte man sie nach Auschwitz, wo beide schließlich ermordet wurden.

Ihr 1923 geborener Sohn Ernst war schon im September 1939 im Alter von 16 Jahren von der Gestapo abgeholt und in ein Arbeitslager gepresst worden. Er überlebte die Schrecken mehrerer Konzentrationslager und kam aus Auschwitz nach Mannheim zurück. Nach dem Krieg war er wegen seiner sprachlichen Begabung als Sonderberichterstatter für eine Nachrichtenagentur tätig und berichtete über den Nürnberger Prozess: Als Pressemann mit der Auschwitz-Nummer 104995 saß er den Mördern seiner Familie gegenüber.

Heute lebt Ernest Michel in den USA. Er besuchte Mannheim im Jahr des Stadtjubiläums 2007 und nahm zusammen mit Ralph Giordano an einer Podiumsdiskussion in der Feuerwache teil. In zahlreichen Gesprächen zeugte er vom Schicksal seiner Eltern und wünschte sich Stolpersteine als Erinnerungszeichen für sie.

Die Kosten für die für die Verlegung der Stolpersteine übernahm das Büro 2007 der Stadt Mannheim zu Ehren von Ernest Michel.

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