Gestatten: Der Feldhamster

Der Feldhamster ist der größte Vertreter der Familie der Hamster, die zu den Wühlern gehört. Er kann eine Größe von etwa 35 Zentimetern erreichen bei einem Gewicht von 500 Gramm. Der Feldhamster ist das bunteste Pelztier in Europa: Seine Oberseite ist meist hellbraun, seine Unterseite dunkelbraun bis schwarz und oftmals befinden sich weiße Flecken an seinen Flanken.

 

Auf Feldern zuhause

Der Feldhamster fühlt sich auf Getreide- und Luzernefeldern wohl. Dort hat er ausreichend Platz für seinen Bau, der ca. einen Meter unter der Erde liegt. An dem Bau arbeitet der Feldhamster ständig, sodass er sich im Laufe eines Hamsterlebens immer weiter vergrößert. Die Falllöcher sind gerade in den ersten Monaten überlebenswichtig, da der Feldhamster durch sie schnell unter die Erde flüchten kann. Ein Feldhamster ist trotz seines niedlichen Aussehens sehr wehrhaft. Wenn er sich bedrängt fühlt, greift er seinen Feind an und beißt zu.

Futter und Vorräte

Im Sommer muss der Feldhamster ausreichend Nahrung finden, die er in seinem Bau lagert, um die Winterruhe zu überleben. Diese hält er von Ende August bis Ende März, wofür er ausreichend Getreide benötigt. Zu seiner Ernährung zählt neben Getreide und Klee auch tierische Nahrung wie Würmer, Engerlinge, Käfer und sogar Feldmäuse. Das Futter, das er nicht direkt verspeist, transportiert er in seinen elastischen Hamsterbacken in seinen Bau. Daher stammt auch der allgemein gebräuchliche Begriff ,,hamstern". Um bei seiner Futtersuche nicht von Raubtieren wie Füchsen und Greifvögeln entdeckt und selbst gefressen zu werden, braucht er ausreichend Deckung.

Nachwuchs

Wenn der Feldhamster mit seinen vier bis zwölf Geschwistern im Hamsterbau auf die Welt kommt, wiegt er sieben Gramm. Nach nur fünf Tagen fangen die Jungen an, von der Mutter gebrachtes Futter zu verspeisen und nach zwölf Tagen beginnen sie zu laufen. Nach nur drei bis vier Wochen ist ein Feldhamster selbstständig genug, um den Bau der Mutter zu verlassen und sich einen Platz für den eigenen Hamsterbau zu suchen, denn Feldhamster sind Einzelgänger. Mit zweieinhalb Monaten sind die Weibchen geschlechtsreif. 20 Tage nach der Paarung bringt die Feldhamsterdame die nächste Generation Junge zur Welt. Leider kommt es immer seltener so weit, dass Feldhamster das erste Jahr überleben und sich fortpflanzen, denn ihre Lebensbedingungen verschlechtern sich dramatisch.

Gefahren

Seit vielen Jahren ist der Feldhamster nicht mehr nur natürlichen Feinden wie Geifvögeln, Füchsen und Mardern ausgesetzt. Heute ist es vor allem die moderne Landwirtschaft, die dem Feldhamster zusetzt. Die Felder werden viel früher abgeerntet. Dadurch findet der Hamster oft nicht genug Vorräte für den Winter, sodass er verhungert. Außerdem verliert er durch die frühe Ernte seine Deckung, die ihn vor Fressfeinden schützt.

Eine weitere Gefahr ist die Zerschneidung von Gebieten. Oft finden Feldhamster keinen Partner zur Paarung oder sterben bei dem Versuch, eine Straße zu überqueren. Somit bleibt immer öfter der Austausch von Populationen aus, was zur Folge hat, dass sich die Feldhamster nicht weiter vermehren und keine genetische Durchmischung stattfindet. Zusätzlich geht dem Feldhamster durch die zunehmende Bebauung immer mehr Lebensraum verloren.