Entsprechend der Forderungen der Stadt Mannheim wird in der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge auf Benjamin Franklin in Kürze eine Polizeiwache eingerichtet. Aktuell suchen Stadt und Polizei gemeinsam, welches Gebäude dafür geeignet ist. Oberbürgermeister Kurz betont: „Es ist richtig und wichtig, dass auf Benjamin Franklin eine eigenständige Polizeipräsenz eingerichtet wird. “
Zug um Zug wurden die ehemaligen Kasernenflächen Benjamin Franklin Village, Spinelli und Hammonds seit dem Spätsommer für die Erstaufnahme von Flüchtlingen, die dort einige Wochen verbleiben, vorbereitet und belegt. Seither engagieren sich in den Unterkünften hunderte ehrenamtliche Helfer, die ganz praktisch, ideenreich und mit Engagement und Zuversicht vor Ort anpacken.
Am 2. und 3. Dezember bestätigten die zuständigen Ausschüsse von Bundestag und Bundesrat die Veräußerung der Bundesliegenschaften Benjamin Franklin Village, Sullivan Barracks und Funari Barracks durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an die MWS Projektentwicklungsgesellschaft (MWSP).
Mitte 2018 soll die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Flüchtlinge, die sich in der Industrie-/Pyramidenstraße in der Neckarstadt-West befindet, durch einen Neubau in direkter Nachbarschaft in der Untermühlau-/Ludwig-Jolly-Straße ersetzt werden. Das neue Gebäude soll Platz für die Unterbringung von bis zu 1000 Flüchtlingen bieten.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz wendet sich in einem persönlichen Brief zur Flüchtlingssituation in Mannheim an alle Bürgerinnen und Bürger. In dem Brief erläutert er die aktuelle Lage und betont aber auch die Herausforderungen und die damit verbundene notwendige Unterstützung durch EU, Bund und Land, um diese Herausforderung meistern zu können. Nicht zuletzt bedankt sich der Oberbürgermeister bei allen, die helfen und ganz praktisch und mit Zuversicht und Realismus anpacken. Der Brief im Wortlaut:
Mannheim ist die Stadt der Mobilität. Deshalb sollten hier auch Flüchtlinge und Asylbewerber mobil sein, dachte sich John Deere Personalleiter Kamil Unutmaz, als er durch das Werk des Landmaschinenherstellers lief und dabei die vielen defekten Werks-Fahrräder sah. Kurzerhand rief er deshalb die Aktion „Mit Rad und Tat den Nachbarn helfen“ ins Leben. 50 Mitarbeiter aus allen Bereichen sollten in einer gemeinsamen Aktion die Fahrräder reparieren und im Anschluss an die aktuelle Flüchtlingsunterkunft auf dem Benjamin-Franklin-Areal abgegeben werden. Eine tolle Idee, fand nicht nur Werksleiter Christian Eichholtz, sondern auch Bürgermeister Michael Grötsch, als er die 25 reparierten Fahrräder entgegen nahm.
Aufgrund der aktuell notwendigen Unterbringung von weiteren Flüchtlingen in Baden-Württemberg werden heute (03. Oktober 2015) weitere Teile des Benjamin-Franklin-Areals zur Aufnahme von Flüchtlingen belegt.Das Land Baden-Württemberg hat zwischenzeitlich gegenüber dem Bund auf Basis der dem Gemeinderat am letzten Dienstag vorgestellten Eckwerte und Übergabedaten die Bereitschaft zum Verkauf erklärt.
Direkt im Anschluss an intensive Gespräche mit den Ministerien in Stuttgart informierte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz gestern bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Situation der Flüchtlingsunterbringung in Mannheim. Im Fokus stand dabei Franklin, die städtebaulich bedeutsamste Konversionsfläche, auf der derzeit knapp 4000 Flüchtlinge – größtenteils im Rahmen der Bedarfsorientierten Erstaufnahme (BEA) – untergebracht sind. „Wir arbeiten gemeinsam mit dem Land an einer Konzeption, die es einerseits uns als Stadt ermöglicht, Franklin zu kaufen und unsere Gespräche mit Investoren fortzuführen, andererseits der Unterbringung von Flüchtlingen gerecht wird“, sagte Kurz.
Die Freude der Flüchtlingskinder auf Franklin war groß: Bälle und andere Spielsachen hatten die Bezirksbeiräte für sie im Gepäck. Doch damit die Kinder auch tatsächlich nach Herzenslust spielen und toben können, muss das neben den Unterkünften gelegene Sportgelände zunächst nutzbar gemacht werden – in den letzten Wochen war das Gras sehr hoch gewachsen, was dies verhinderte.
Angesichts der seit Monaten ansteigenden Flüchtlingszahlen belegt das Land Baden-Württemberg aktuell die High School auf dem Areal des Benjamin-Franklin-Village mit Asylbewerbern. Mit dem Land wurde Ende letzten Jahres vereinbart, dort bis zu 600 Plätze zur Verfügung zu stellen.