Stiftungsmanagement
Ihre Nachlässe, Vermächtnisse und (Zu-)Stiftungen
Ganz gleich, ob Angebote für Seniorinnen und Senioren im Stadtteil, Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen oder die Förderung von Kunstschaffenden – viele Menschen haben den Wunsch zu Lebzeiten oder mit ihrem „letzten Willen“, Themen und Projekte, denen sie sich verbunden fühlen, in ihrer Heimatstadt mitzugestalten und zu fördern.
Wenn auch Sie bspw. im sozialen oder kulturellen Bereich persönliche Akzente setzen möchten, haben Sie die Möglichkeit, der Stadt Mannheim zu Lebzeiten oder nach dem Tode als Erbschafteinen Teil ihres Vermögens zu hinterlassen. Auch Zustiftungen in das vorhandene Grundstockvermögen einer bereits bestehenden Stiftung in städtischer Verwaltung eröffnen diese Möglichkeit.
Für die Stadt Mannheim sind Wunsch und Wille der Zuwendungsgebenden dabei das oberste Leitmotiv. Stiftungen, Schenkungen und Erbschaften werden sicher angelegt und für den festgelegten Zweck ganz im Sinne der Zuwendungsgebenden eingesetzt.
Das Stiftungsmanagements ist zunächst im Dezernat II für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur angesiedelt.
Das Dezernat kann bereits über insgesamt 17 Erbschaften und Schenkungen verfügen. Sie umfassen ein Vermögen von ca. 8 Millionen Euro, bei denen zum Teil laut Schenkungszweck nur Zinserträge ausgeschüttet werden dürfen.
Langfristig ist eine Ausweitung auf ein stadtweites Stiftungsmanagement angedacht.
Information
Rund um die Themen Stiften und Vererben gehen wir auf Ihre persönlichen Wünsche und Belange ein. Für jede Summe und jede Idee entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen eine passende Lösung, informieren Sie zu gemeinwohlorientierten Vorhaben und Projekten sowie zu möglichen Zustiftungen in bereits bestehende Stiftungen. Darüber hinaus informieren wir Sie zu den Abläufen und Vorgehensweisen bei Zustiftungen, Schenkungen oder Vermächtnissen an die Stadt Mannheim.
Je nach Wunsch, begleiten wir die Zuwendung mit einer öffentlichen Würdigung des persönlichen Engagements oder sie erfolgt anonym.
Kontakt des Stiftungsmanagement im Dezernat für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur
Beate Spiegel
Rathaus E5 | 68159 Mannheim
Tel.: +49 621 293 9344
E-Mail: Beate.Spiegel@mannheim.de
Sprechzeiten: Montag und Mittwoch jeweils von 8.30 bis 13 Uhr oder nach Vereinbarung.
Wichtig: Wir bieten keine Rechtsberatung an.
Mannheimer Stiftungsverwaltung
Die Stadt Mannheim genießt in hohem Maße das Vertrauen ihrer Bürger*innen. Seit je her haben wohltätige Menschen zu Lebzeiten oder testamentarisch ihr Vermögen oder Teile davon der Stadt Mannheim zur Unterstützung bestimmter sozialer, gemeinnütziger oder kultureller Zwecke vermacht.
11 Stiftungen und 54 Schenkungen und Erbschaften mit einem breiten Themenspektrum von Kunst und Kultur, Sozialem, Bildung, Gesundheit bis zur Erinnerungskultur sind der Stadt über Jahrzehnte hinweg anvertraut worden.
Das Kapitalvermögen der Stiftungen, Schenkungen und Erbschaften legt die Stadt Mannheim (in Verantwortung des Fachbereichs Finanzen, Steuern, Beteiligungscontrolling) sicher und bestmöglich an. Im Vordergrund stehen Kapitalerhalt und die Verfügbarkeit der Erträge für den festgelegten Zweck
- Übersicht über die Stiftungen
Folgende rechtsfähige selbständige Stiftungen gibt es in Mannheim
Dezernat II- Förderstiftungen Vereinigte Jüdische Erinnerungsstiftung und Vereinigte Wohltätigkeitsstiftung
Die Vereinigte Wohltätigkeitsstiftung und die Vereinigte Jüdische Erinnerungsstiftung haben ihre Wurzeln vor mehr als hundert Jahren als Bürger*innen bzw. jüdische Bürger*innen verschiede Stiftungen für soziale und mildtätige Zwecke ins Leben riefen. Die verschiedenen Stiftungen sind durch die Inflation in den 1920er Jahren und den Währungsverfall in den 1940er Jahren stets gemindert worden. Ihre Restvermögen wurden nach der Währungsreform 1948 in diesen beiden Stiftungen zusammengefasst. Im Fall der Vereinigten Wohltätigkeitsstiftung wurden 2007 die Sondervermögen der Generaldirektor-Franz-Büschler-Stadtbürgerstiftung und der Generaldirektor- Franz-Büschler-Belegschaftsstiftung für pensionierte Belegschaftsmitglieder der pfälzischen Mühlenwerke mit dem Vermögen der Vereinigten Wohltätigkeitsstiftung zusammengeführt und so das Vermögen erweitert.
Beide Stiftungen setzen ihr Kapital für gemeinnützige oder mildtätige Zwecke ein, das heißt sie fördern Einrichtungen und Maßnahmen der Alten-, Jugend-, Gesundheits- und Behindertenhilfe und unterstützen hilfsbedürftige Personen. Die Jüdische Erinnerungsstiftung hat darüber hinaus die Forschung über die Geschichte der Juden in Mannheim zum Zweck.
- Stiftung Katholisches Bürgerhospital
Die Stiftung Katholisches Bürgerhospital Mannheim gehört zu jenen alten und bedeutenden Stiftungen, die es in Mannheim seit langem gibt. Sie nimmt heute eine wesentliche Stellung, in der Pflege und Betreuung älterer Menschen im Herzen von Mannheim ein.
- Theodor-Fliedner-Stiftung
Georg Heinrich Theodor Fliedner (1800 -1864) war ein deutscher evangelischer Pastor, Sozialreformer und Gründer der Kaiserswerther Diakonie. Die Theodor Fliedner Stiftung unterhält in Mannheim mehrere Einrichtungen der Altenhilfe. Neben dem Seniorenpflegeheim Theodor Fliedner Haus in Feudenheim mit seinen hundert Heimplätzen bietet die Stiftung zehn Tagespflegeplätze sowie zwei Anlagen für Betreutes Wohnen in Feudenheim und Wallstadt.
Weitere: - Fred Joachim Schoeps Stiftung
Hauptzwecke der Fred Joachim Schoeps Stiftung, sind die Errichtung und Unterhaltung von Einrichtungen der Altenhilfe, Jugendhilfe, Gesundheitshilfe oder Behindertenhilfe
- Wespin-Stiftung
Die am 29.06.1887 verstorbene Katharina Dorothea Wespin hat in ihrem Testament bestimmt,dass die Stadt Mannheim das ihr zufallende Vermögen von rund 400.000 Goldmark zur Gründung und Erhaltung eines Waisenhauses für Knaben verwendet, das den Namen Familie Wespin-Stiftung tragen soll. Dies führte zur Gründung der Stiftung, die mit Erlass des Großherzoglichen Ministeriums des Innern vom 30.01.1889 Nr. 2262 genehmigt wurde. Die Stiftung errichtete im Jahre 1890 an der Seckenheimer Straße ihr erstes Heim, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Nach dem Wiederaufbau wurde das Haus an die Stadt Mannheim zur Nutzung als Schule verkauft. Mit dem Verkaufserlös hat die Stiftung 1968 im Stadtteil Mannheim-Vogelstang ein neues Kinder- und Jugendheim errichtet.
Ferner gibt es folgende rechtlich nicht-selbständige Stiftungen in Treuhänderschaft der Stadt bzw. der Stiftungsverwaltung:
- Anna-Maria von Schrader-Stiftung
Die Anna-Maria von Schrader-Stiftung fördert Einrichtungen und Maßnahmen der Seniorenhilfe, unterstützt hilfsbedürftigen, betagten Personen und fördert Einrichtungen und Maßnahmen zur Hilfe in Not befindlicher Tiere oder zur Vermeidung von Notlagen von Tieren.
- Stiftung Begabtenförderung der Stadt Mannheim
Die Stiftung Begabtenförderung der Stadt Mannheim und ihre Kinder- und Jugendakademie bieten ein durchgehendes Konzept der außerschulischen Begabtenförderung von der Einschulung bis zum Abitur. Diese Programme zielen darauf ab, besonders begabte Schüler*innen zu fördern und ihnen eine individuell angepasste Förderung zu bieten. Die Angebote umfassen Kurse, Arbeitsgemeinschaften und Seminare, die inhaltlich und methodisch speziell für die Zielgruppe konzipiert sind. Die Jugendakademie richtet sich an Schülerinnen der weiterführenden Schulen und bietet ein kostenfreies Angebot an. Die Kinderakademie Mannheim richtet sich an hochbegabte Kinder von der Vorschule bis einschließlich der vierten Klasse und bietet ebenfalls ein kostenfreies Angebot an.
- Fritz und Elfriede Becker-Stiftung
Die Stiftung fördert den Unterhalt und die Pflege von Friedhöfen (Verschönerung des Friedhofs Feudenheim).
- Künstlernothilfestiftung
Die Künstlernothilfe Stiftung ist eine nichtrechtsfähige Stiftung in der Verwaltung der Stadt Mannheim. Der Zweck der Stiftung ist die Unterstützung und Förderung hilfsbedürftiger notleidender Künstlerinnen und Künstler oder Kulturschaffender, die über längere Zeit hinweg einen wesentlichen Beitrag zum Kulturleben Mannheims geleistet haben und sich in einer akuten Notlage befinden.
- Flora 1872
Nach Auflösung des Gesangsvereins Flora 1872 e.V. wurde dessen Vermögen im Frühjahr 2025 an die Stadt Mannheim übertragen, mit dem Ziel eine Stiftung zu gründen. Die Stiftung soll künftig kulturelle, insbesondere musikalische, Zwecke fördern.
Erbschaften und SchenkungenZu den Stiftungen hinzu kommen 54 nicht-selbständige, nichtrechtsfähige Schenkungen und Erbschaften, deren Vermögen treuhänderisch, d.h. getrennt und unabhängig vom städtischen Haushalt, durch die Stadt Mannheim verwaltet wird und aus deren Erträgen immer orientiert am Willen der Schenkenden/Erblasser – gemäß Stiftungszweck soziale, kulturelle oder wohltätige Zwecke verwirklicht werden können. Die Ausschüttungen hieraus betrugen im Jahr 2023 rund 170.000 Euro.
Das Dezernat für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur kann hiervon aus insgesamt 17 Erbschaften und Schenkungen mit einem Vermögen von insgesamt ca. 8 Millionen Euro verfügen und hieraus Einzelfallhilfen oder Unterstützung für einzelne Projekte gewähren. Der Verwendungszweck ist vom Erblasser bzw. Schenkenden festgelegt und reicht von allgemein sozialen Zwecken, über Hilfe für Obdachlose, Senioren, Arme bis hin zur Schaffung von Pflegeplätzen.
- Förderstiftungen Vereinigte Jüdische Erinnerungsstiftung und Vereinigte Wohltätigkeitsstiftung