Aktivitäten 2023

Sonntag, 16.04.2023 um 15 Uhr „(Un)Sichtbarkeiten – Zu Chancen und Herausforderungen einer queer-weiblichen Kunstgeschichte“ von Dr. Lisa Hecht in der Kunsthalle Mannheim

Bereits seit mehreren Jahrzehnten bemühen sich viele Forscher*innen um eine Revision des kunsthistorischen Kanons. Diese Zusammenstellung von vermeintlich herausragenden Werken ist bis heute dominiert durch patriarchale Machtmechanismen, männliche Blickregime und phallozentristische Vorstellungen von Schönheit und Genialität. Obwohl wir längst begriffen haben, dass auch außerhalb solcher maskulin-heteronormativ geprägter Hierarchien Kunstwerke von großer Bedeutung geschaffen wurden und werden, gilt es folgende Fragen zu stellen: Wie können Künstler*innen, Werke und soziokulturelle Phänomene, die bisher häufig un-sichtbar geblieben sind, sichtbar gemacht werden? Durch welche Prozesse entstehen (kunst)historische Unsichtbarkeiten minorisierter Gruppen überhaupt?

Im Fokus wird hierbei die künstlerische Repräsentation von LGBTTIQ-Frauen in der Kunstgeschichte stehen. Anhand verschiedener Beispiele aus unterschiedlichsten Epochen wird erörtert, ob heutige Identitätsbegriffe wie z.B. ‚queer‘ überhaupt für die Kunst der Vormoderne herangezogen werden dürfen. Können wir etwa von Bildern lesbischer Erotik im 16. Jahrhundert sprechen, wenn diese scheinbar nur durch einen männlich heterosexuellen Blick geformt werden? Ändert sich diese Fragestellung mit dem Beginn der Moderne und der genaueren Kenntnis über einzelne Künstler*innen-Persönlichkeiten?

In diesem Vortrag soll eine Grundlage für die komplexe Diskussion um ambivalente Sichtbarkeiten innerhalb der Kunstgeschichte geschaffen und zugleich gezeigt werden, welche Möglichkeiten ein offener Blick für die produktive Auseinandersetzung mit Kunstwerken bedeuten kann. Der Vortrag findet in Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim statt.


Mittwoch, 19.04.2023 um 17:30 Uhr Vernissage der Ausstellung „Lesbische Rollenvorbilder“ in der Hochschule Mannheim

Die Ausstellung ist parallel auch im Queeren Zentrum Mannheim zu sehen.


Donnerstag, 20.04.2023 um 19:00 Uhr Filmvorführung und Gespräch zu „Tove“ im Queeren Zentrum Mannheim

Das Queere Zentrum Mannheim zeigt in Kooperation mit dem Netzwerk Queere Frauen² – Netzwerk zur Sichtbarkeit von lbttiq Frauen in Mannheim den Film „Tove“. Passend zum Jahresthema „Queere Frauen in Kunst & Kultur“ findet im Anschluss ein Filmgespräch mit den Aktiven des Netzwerks statt.

Zum Film:
„In ,Tove‘ erzählt Regisseurin Zaida Bergroth vom aufregenden Leben der wohl bekanntesten Autorin und Zeichnerin Finnlands, deren bahnbrechendes Werk bereits Generationen von Kindern und Erwachsenen verzaubert hat. Berühmt geworden ist Tove Jansson (1914–2 001) mit den ,Mumin‘-Büchern und -Comics, die weltweit in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Doch sie schrieb auch Romane für Erwachsene, war politische Illustratorin und Karikaturistin, malte und schuf Skulpturen. Eine komplexe Künstlerin und kreative Pionierin, die ein aufregendes Bohème-Leben zwischen Helsinki, Stockholm und Paris führte, überzeugte Pazifistin war und ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen ihrer Zeit brach“ (Salzgeber & Co. Medien GmbH).