Wie Kinder ihre Stadt verändern würden – wenn sie im Gemeinderat wären

Mehr Grünflächen, eine saubere Stadt, der Ausbau des Radwegenetzes, Schulsanierungen oder die Unterstützung von sozial schwächeren Familien und Flüchtlingen, alle diese Themen standen auf der Tagesordnung der „Kinder-Gemeinderatssitzung“ im Rahmen des Planspiels „Wenn ich im Gemeinderat wäre …“. 17 Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren waren im Ratssaal zusammengekommen und übernahmen die Rollen der Gemeinderäte und Bürgermeister.

Zuvor hatten sie drei Fraktionen gebildet, “Die Monnemer“, „FBM – Für ein besseres Mannheim“ und „MSVF“ – Mannheim für Sauberkeit, Verkehr, Familie & Flüchtlinge“ sowie drei Bürgermeister gewählt. Neun Tagesordnungspunkte wurden festgelegt und entsprechende Anträge formuliert. Über diese Anträge wurde engagiert diskutiert: Wie oft sollen Spielplätze gereinigt werden? Braucht die Stadt mehr Mülleimer und kann man tatsächlich eine grüne Welle für Fußgänger schaffen? Ist es möglich die ÖPNV-Nutzung für Schülerinnen und Schüler kostenlos zu gestalten, ohne dazu Steuern erhöhen zu müssen und wie kann man Deutschunterricht für Flüchtlinge garantieren? Nico, Maximilian und Isabel - der Erste Bürgermeister und seine beiden Dezernenten - waren stark gefordert und standen den Gemeinderäten Rede und Antwort. Der eine oder andere Antrag konnte nur nach Änderungen eine Mehrheit bekommen und so wurde schnell deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, alle Aspekte eines Themas zu berücksichtigen und dann zu einer einvernehmlichen oder zumindest von einer Mehrheit getragenen Lösung zu kommen.

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz besuchte die Kindergemeinderatssitzung und war begeistert von der Arbeit seiner jungen „Kolleginnen und Kollegen“: „Ich finde es beindruckend, dass Ihr alle Fragen, die zum Thema wichtig sind, angesprochen habt und Ihr seht jetzt, dass, sobald man ein Thema anspricht, ein anderes Thema relevant wird“. Kurz versprach, schnellstmöglich die Anfragen aus dem Kindergemeinderat zu beantworten: „Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht und Ihr habt Spaß an politischer Arbeit gewonnen“. Der OB stellte sich außerdem vor Ort den Fragen der „Jung-Politiker“, die eine Menge von ihrem Stadtoberhaupt wissen wollten: Wie werden Steuereinnahmen verwendet, welche Pläne und Projekte will der OB verfolgen und wie hat er die Stadt verändert, was soll im Bereich Umweltschutz passieren und warum fahren Autos in die Fußgängerzone? Wie man Oberbürgermeister wird und was die Motivation dafür ist, wollten die „Gemeinderäte“ natürlich auch wissen.

Am Ende der zweistündigen Sitzung hatten alle viel gelernt und waren auch ein wenig erschöpft. Für Nico, den Ersten Bürgermeister stand aber dennoch fest: „Ich will auch mal Oberbürgermeister werden.“

Das Planspiel „Wenn ich im Gemeinderat wäre“ wurde vom Fachbereich Rat, Beteiligung und Wahlen angeboten und gehört zum Agenda-Diplom-Angebot. Rund 80 Kooperationspartner bieten noch bis Ende September Mit-Mach-Aktionen an, die den Kindern das Thema Nachhaltigkeit in seiner ganzen Vielfalt näher bringen. Wer am Ende sein Diplom in Händen halten will, der muss an mindestens sechs verschiedenen Aktionen teilnehmen.

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