Feuergriffel

 

Henner Kallmeyer ist Preisträger des Mannheimer Feuergriffels 2023

Henner Kallmeyer wird als neunter Stadtschreiber-Stipendiat für Kinder- und Jugendliteratur ab dem 17. April für drei Monate das Turmzimmer in der Alten Feuerwache Mannheim beziehen. Er tritt damit die Nachfolge von Julia Willmann an.

Kallmeyer hat die Jury mit seiner Feuergriffel-Buchidee „Mein Sommer am Volksempfänger“ überzeugt: Durch einen Riss in der Zeit lernt Mara ihre Urgroßmutter kennen, die im Jahr 1938 genauso alt ist wie Mara heute. Versehentlich tauschen die beiden die Plätze, und Mara muss sich in der Nazizeit zurechtfinden.

Die Antrittslesung von Henner Kallmeyer findet im Rahmen der BUGA am 25. April 2023, 18 Uhr, im Campuspavillon, Spinelli statt.

Eintritt: BUGA 23-Ticket. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 


Nominierungen für den 9. Mannheimer Feuergriffel

Die Stadtbibliothek Mannheim schreibt gemeinsam mit dem Förderkreis Stadtbibliothek Mannheim e.V. zum neunten Mal den „Feuergriffel“ aus – das Stadtschreiber-Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur.

Seit 2006 schreibt die Stadtbibliothek Mannheim alle zwei Jahre ein Stadtschreiber-Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur aus. Die siebenköpfige Expertenjury hat getagt und in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus 30 Bewerbungen eine Autorin und zwei Autoren für 2023 nominiert. Entscheidend waren dabei sowohl die Buchidee, die Qualität der Texte als auch die Ideen für den Aufenthalt. Denn die Stadtschreiber*innen arbeiten nicht nur im Turm der Alten Feuerwache, sondern tauschen sich in zahlreichen Veranstaltungen mit ihrer Zielgruppe aus. Dies ist auch für den dreimonatigen Aufenthalt 2023 geplant, in der Stadtbibliothek und auf dem Gelände der Bundesgartenschau. 

Zu den Nominierten gehört die Theaterautorin Katja Hensel, die sich mit der Idee zur „Stadt der Kinder“ beworben hat, einem Kinderroman über Kinder, die beschließen eine eigene Stadt zu gründen. Die Jury überzeugte die hochmoralische Perspektive der Kinder auf die Erwachsenenwelt und der pointierte Schreibstil.

Ebenfalls um einen Theaterautor handelt es sich bei Henner Kallmeyer, dessen Jugendroman-Idee den Titel „Mein Sommer am Volksempfänger“ trägt. Die kühne Idee einer Aufarbeitung des Nationalsozialismus über einen Rollentausch zu gestalten, hat die Jury ebenso überzeugt wie der stilistisch ausgefeilte Text.

Und Jan Wehn, ein Journalist und Sachbuchautor, überzeugte mit der Idee zum Kinderroman „Fynn, Juna, Oma Gerda und die popelbetriebene Zeitmaschine“. Der Text versucht über das Motiv der Zeitmaschine das Thema Demenz für Kinder verständlich zu machen. Und der Aspekt mit der Zeitmaschine nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft zu reisen, bietet aus Sicht der Jury viel Potential.

Bis Anfang nächsten Jahres müssen sich nun alle noch gedulden, denn erst dann wird bekannt gegeben, wer zwischen April und Juli nach Mannheim kommt.
 

Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Fachjury, bestehend aus:

  • Jürgen Boos, Frankfurter Buchmesse
  • Prof. Dr. Thomas Wortmann, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Mannheim
  • Dr. Albrecht Plewnia, Institut für Deutsche Sprache
  • Ulrike Stöck, Junges Nationaltheater Mannheim
  • Eva Baumgartner, Journalistin
  • Susan Zerwinsky, Goethe-Institut Mannheim
  • Andreas Klein, jugendliches Jurymitglied

Ermöglicht wird das Stipendium von mehreren Unterstützern, dazu gehören seit vielen Jahren die GBG Mannheim und der Förderkreis Stadtbibliothek Mannheim e.V. Bereits zum zweiten Mal ist die Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung dabei und seit der ersten Ausschreibung stellt das Kulturzentrum Alte Feuerwache die außergewöhnliche Wohnung im Turm zur Verfügung.

 


Bisherige „Feuergriffel“-Bücher

  • Tania Witte, Feuergriffel-Preisträgerin von 2019, hat ihr in Mannheim begonnenes Buch „Marilu: Coming of Age Roadtrip“ am 11. März 2021 im Arena Verlag veröffentlicht.
  • Am 13. Februar 2018 erschien das Buch „Scheiße bauen: sehr gut“. Geschrieben wurde es vom Feuergriffel-Preisträger 2015, Tobias Steinfeld, der das Manuskript dazu während seines Aufenthaltes in Mannheim unter dem Arbeitstitel „Im Himmel gibt es Sucuk, soviel du willst“ begann.
  • Rike Reiniger, Feuergriffel-Preisträgerin 2011, hat während ihres Mannheim-Aufenhaltes am Manuskript mit dem Arbeitstitel „Samika aus dem weißen Land“ gearbeitet. Im Frühjahr 2013 erschien das Buch unter dem Titel „Wolfsliebe” im Klak Verlag Berlin.
  • Die Feuergriffel-Preisträgerin von 2009, Antje Wagner, hat ihr in Mannheim begonnenes Buch „Vakuum“ im Bloomsbury Kinder- und Jugendbuchverlag veröffentlicht.

 


 

Bisherige „Feuergriffel“-Preisträger*innen