Chronik der Stadt Mannheim - Meilensteine 14. bis 16. Jahrhundert

1307 Mit Konrad Zeisolf ist erstmals ein Dorfschultheiß namentlich bekannt. Der zumeist auf Lebenszeit vom Pfalzgrafen ernannte Schultheiß steht dem Dorf vor und vertritt es gegenüber dem Landesherrn.
1329 Der Hausvertrag von Pavia führt zur endgültigen Trennung der wittelsbachischen Linien (bis 1778) in einen pfälzischen und einen bayerischen Zweig. Die rheinischen Pfalzgra¬fen erhalten 1356 die Kurwürde zugesprochen. Eigens im Vertragstext aufgeführt ist Mannheim als Teil der Pfalzgrafschaft.
1368 Die „Veste Mannheim“, die auf der Mannheimer Gemarkung liegende Burg Eichelsheim, und damit auch das gleichnamige Dorf werden zu den unveräußerlichen Bestandteilen der Kurpfalz gerechnet (Kurpräzipuum).
1387 Eine Urkunde über Verpachtung von Gütern des Deutschen Ordens auf Mannheimer Gemarkung ist die älteste im Original erhaltene, vom Dorfgericht ausgestellte Urkunde; sie befindet sich heute im Generallandesarchiv Karlsruhe.
1415 Der vom Konstanzer Konzil 1415 für abgesetzt erklärte Papst Johannes (XXIII.) wird auf Burg Eichelsheim gefangen gehalten. Erst nach Zahlung von 35 000 Goldgulden kommt das vormalige Kirchenoberhaupt im Frühjahr 1419 frei und wird von seinem Nachfolger Martin V. zum Kardinal von Tusculum ernannt.
1439 Eine Steuerliste erfasst alle 97 Haushaltsvorstände. Demnach leben ca. 500 Einwoh¬ner(innen) im Dorf, das nach Seckenheim und Neckarau zu den größten am unteren Neckar zählt. Die Bäckerin Christine ist das ärmste, der Pächter der Domäne Rhein¬hausen Nikolaus Schelbock das reichste Mitglied der Dorfgemeinschaft.
1462 Durch den Sieg über das Heer seiner verbündeten Gegner – des Grafen von Württem¬berg, des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Metz – in der Schlacht bei Se¬ckenheim erringt der pfälzische Kurfürst Friedrich I. der Siegreiche die Vormachtstellung am mittleren Oberrhein.
1510 Schultheiß und Gericht führen ein Siegel.
1528 Sebastian Münster veröffentlicht eine erste kartographische Darstellung des Neckar¬lands, auf der auch Mannheim eingezeichnet ist.
1545 Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz erwirbt das kirchliche Patronatsrecht, das zuvor das Stift St. Martin in Worms innehatte (urkundlich belegt seit 1378).
1556 Kurfürst Ottheinrich führt in der Pfalz die Reformation durch.
1566 Erstmals findet eine Dorfschule mit 30 Schülern Erwähnung.
1598 Der niederländische Kapitän Lennep hat den Auftrag, in der Kurpfalz nach einem geeig¬neten Festungsstandort zu suchen und entsprechende Pläne zu entwerfen. Er empfiehlt das Areal um das Dorf Mannheim.

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