Die Helene-Hecht-Preise 2019

Um die historischen und gegenwärtigen Leistungen von Frauen im Kunst- und Kulturbereich sichtbar zu machen, verleiht die Stadt Mannheim über den FrauenKulturRat seit 2010 alle zwei Jahre den Helene-Hecht-Preis in wechselnden Kategorien. Im Jahr 2019 ist der Preis zum fünften Mal ausgelobt worden – dieses Mal in der Kategorie Film (Regie, Technik, Produktion, Kamera, Ton).
Der Preis ist mit 3.000 Euro Preisgeld dotiert.

Zudem ist 2019 erstmalig der Helene-Hecht-Nachwuchspreis an junge kulturschaffende Frauen und Künstlerinnen bis einschließlich 27 Jahre ausgeschrieben worden. Dieser ist mit 1.000 Euro Preisgeld dotiert und wird gleichzeitig, in derselben Kategorie und von derselben Jury wie der Helene-Hecht-Preis, vergeben.

Gefördert werden die Preise 2019 von der Stadt Mannheim. Darüber hinaus wird der Helene-Hecht-Preis 2019 von der VR Bank Rhein-Neckar, der Karin und Carl-Heinrich ESSER Stiftung, der Heinrich-Vetter-Stiftung, den Reiss-Engelhorn-Museen (rem), dem Verlag Waldkirch Mannheim, der Lochbühler Aufzüge GmbH, der Winzergenossenschaft eG Schriesheim, der Theaterakademie Mannheim und weiteren Mitgliedern des Förderkreises, die nicht genannt werden möchten, unterstützt.

Preisgeld

Das Preisgeld für den Helene-Hecht-Preis wird von den zehn Clubs Soroptimist International der Metropolregion Rhein-Neckar gespendet. Das Preisgeld für den Helene-Hecht-Nachwuchspreis spendet der Inner Wheel Club Mannheim.

Hintergrundinformationen

Der Helene-Hecht-Preis ist benannt nach der Mannheimer Mäzenin Helene Hecht (1854–1940). Als außerordentlich gebildete und kulturell vielseitig engagierte Frau führte sie neben Berta Hirsch den größten Salon in Mannheim. In ihrem Haus ermöglichte sie die Begegnung und den Austausch zwischen Künstler*innen und Kulturschaffenden unterschiedlicher Gattungen.

Nach mehreren Jahrzehnten, in denen sie zusammen mit ihrem Mann das kulturelle Leben der Stadt Mannheim entscheidend mitgeprägt hatte, zählte Helene Hecht mit dem Beginn des Nationalsozialismus plötzlich nicht mehr zu den führenden und angesehenen Persönlichkeiten der Stadt. Sie wurde auf ihre jüdische Herkunft reduziert und deshalb verfolgt und deportiert.

Helene Hecht starb als 86-Jährige auf der Deportationsfahrt der badischen und pfälzischen Juden in das Lager Gurs in Südfrankreich. Ihr tragisches Ende macht betroffen, zeigt es doch, dass auch eine außergewöhnliche Lebensleistung nicht mehr anerkannt wird, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen ändern. Durch den Tod in der Fremde und das Fehlen einer Grabstätte geriet sie umso mehr in Vergessenheit. Der FrauenKulturRat will durch die Benennung des Preises nach Helene Hecht an diese außergewöhnliche Frau erinnern.

Der FrauenKulturRat steht für die Stärkung der Chancengleichheit im Mannheimer Kulturleben. Dem Gremium gehören Vertreterinnen aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft an. Die Geschäftsführung liegt bei der Abteilung Gleichstellung des Fachbereichs Demokratie und Strategie der Stadt Mannheim.