Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Stadt erschaffen wir eine lebenswerte Innenstadt für alle: für Bewohner, Besucher und die Wirtschaft. Im März 2022 startete deshalb der zwölfmonatige Versuch "Lebenswerte Innenstadt". Am Rande der Fressgasse und Kunststraße wurden zusätzliche Aufenthaltsbereiche eingerichtet. Um die Aufenthaltsqualität der Innenstadt zu verbessern wurden Kurzzeitparkplätze in sogenannte Parklets umgewandelt. Neue öffentliche Begegnungsräume, Sitzgelegenheiten, Fahrradparkplätze und mehr Grün sollte die Aufenthaltsqualität steigern.

Neue Wege. Mehr erleben in der City. Verkehrsversuch und Aufenthaltsqualität

Ergebnisse des Verkehrsversuchs und weiteres Vorgehen

 

Verkehrsversuch in der Innenstadt abgeschlossen – Rückführung beginnt ab 13. März

 

Fragen und Antworten zum Ende des Verkehrsversuchs

Wieso endet der Verkehrsversuch?

Der Verkehrsversuch war von Beginn an auf ein Jahr angelegt. Der Versuch ist – wie sein Name sagt – ein zeitlich begrenztes Projekt.

Wie geht es weiter?

Die Verwaltung hat die Ergebnisse aus Zählungen und Befragungen ausgewertet und am 23. Mai 2023 dem zuständigen Ausschuss des Gemeinderats vorgestellt. Am 13. Juni 2023 beauftragte der Hauptausschuss die Verwaltung, auf Basis der Verkehrsgutachten zum Verkehrsversuch, der Erfahrungen während des Versuches und dessen Evaluierung ein Verkehrs- und Gestaltungskonzeption zu erarbeiten mit dem Ziel, den Kfz-Verkehr in den beiden Hauptsammelstraßen Fressgasse und Kunststraße zu reduzieren und insbesondere auf den Zielverkehr zu fokussieren, generell den Rad- und Fußverkehr sicherer zu gestalten und zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Eine erste Stufe soll bis November 2023 dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Wie erfolgte der Rückbau im Frühjahr 2023?

Ähnlich dem Aufbau 2022 erfolgte die Rückführung der derzeitigen Verkehrsführung 2023 stufenweise bis zu acht Wochen. Damit der Verkehr auch während der Rückbauarbeiten sicher fließen konnte, musste der Verkehrsversuch in umgekehrter Reihenfolge - beginnend mit der Kunststraße, dann Fahrradstraße und abschließend Fressgasse - zurückgebaut werden. Nur so konnte eine geordnete Rückführung der Verkehre in die bisherigen Fahrbeziehungsverhältnisse für alle Mobilitätsarten verkehrssicher gewährleistet werden.

 

Für die bevorstehenden BUGA 23 soll die Mannheimer Innenstadt besonders attraktiv und mit Pflanzen begrünt sein. Aus diesem Grund wurden zwei Drittel der vorhandenen wertigen Pflanzkübel in Fressgasse und Kunststraße ab Mitte März sukzessive innerhalb der zentralen Innenstadt umgesetzt. Ein Drittel der wertigen Pflanzkübel verbleiben an ihren bisherigen Standorten in Fressgasse und Kunststraße. Die eingerichteten Fahrradabstellanlagen, Lieferzonen und Gastronomieparklets in Fressgasse und Kunststraße bleiben bestehen.

 

Der Rückbau der Verkehrsführung hinsichtlich Beschilderung und Markierung begann in der KW 12 mit der Entfernung der Leitschwellen in der Breiten Straße (Kurpfalzstraße) zwischen den Straßenbahnschienen (N1/C1). Das Queren vom Quadranten „Östliche Oberstadt“ in den Quadranten „Westliche Oberstadt“ ist wieder uneingeschränkt möglich.

 

In der KW 13/14 wurden Arbeiten (Demarkierung/ Entfernung der Insel und Beschilderung) im Bereich der verlängerten Kunststraße (C1/D1) ausgeführt. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen und sämtliche Baken/Absperrgitter vom Verkehrssicherer entfernt worden waren, kann die Kreuzung – in Fahrtrichtung geradeaus oder rechtsabbiegend – seit 4. April 2023 wieder uneingeschränkt befahren werden.

 

In der KW 16/17 erfolgte der Rückbau der Fahrradstraße in E1/E2.

 

Abschließend erfolgte in KW 18/19 der Rückbau der Bereiche hinter der Schranke in E1/F1 sowie P1/Q1. Hierzu waren Markierungsarbeiten (Radschutzstreifen, Pfeile etc.) im Bereich hinter der Schranke notwendig, fehlende Beschilderung musste ergänzt werden und die Ampelanlage wieder in Betrieb genommen werden. Die Durchfahrtsunterbrechung in der Fressgasse wurde am Freitag, 12. Mai 2023, um 12 Uhr aufgehoben. Damit ist der Rückbau des Verkehrsversuchs abgeschlossen.

Warum konnte der Versuch nicht weitergeführt oder sofort verstetigt werden?

Eine sofortige Verstetigung ist nicht möglich, nach derzeitiger Rechtsprechung steht der Behörde maximal ein Zeitraum von einem Jahr zur Verfügung, um im Rahmen eines solchen Versuches Erkenntnisse für die weitere Planung zu gewinnen.

Die Anforderungen an die Verstetigung einer neuen Verkehrsführung sind höher als beim Versuch.
 Es müssen die Erkenntnisse aus dem Versuch einfließen, die intensiv untersucht werden müssen – nicht nur, was die Auswirkungen auf die betroffenen Straßen angeht, vielmehr auch, was die mittelbaren Auswirkungen auf die weiteren Verkehrsbeziehungen angeht und natürlich auch auf die Entwicklung der Verkehrssicherheit. Hinzu kommt, dass eine Umwidmung des Straßenraums notwendig ist, die in einem Einziehungsverfahren vom zuständigen Straßenbaulastträger getroffen werden muss.

Wie wird der Verkehrsversuch evaluiert und wie können sich Bürgerinnen und Bürger einbringen?

Das Evaluationskonzept wurde vom Gutachterbüro erstellt, der Aufbau der Umfrage wurde gemeinsam mit dem beauftragten Befragungsinstitut DIMA ausgearbeitet. Darüber hinaus wurde das Konzept durch eine Reihe von Verkehrserhebungen im Bereich der Innenstadt und auf dem Ringsystem ergänzt.

Eine Umfrage lief zwischen März 2023 und April 2023. Konkret wurden 4.000 Anwohnerinnen und Anwohner der Innenstadt nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister gezogen, postalisch angeschrieben und konnten über einen Zugang zur Online-Plattform an der Umfrage teilnehmen. Darüber hinaus wurden ca. 4.000 Gewerbebetriebe und mindestens 250 freiberuflich Tätige postalisch angeschrieben und konnten ebenfalls an der Online-Befragung teilnehmen. Schließlich wurden ca. 5.000 Passantinnen und Passanten sowie Besucherinnen und Besucher durch die Verteilung von Flyern und Postkarten im Bereich der Innenstadt zur Teilnahme an der Online-Befragung aufgefordert. Die Ergebnisse wurden am 23. Mai 2023 vorgestellt.

Was hat uns der Verkehrsversuch gebracht?

Die Stadtverwaltung hat durch den einjährigen Versuch Erfahrungswerte gesammelt, Verbesserungspotenziale gesehen, Evaluationen durchgeführt und auch viele positive Stimmen zur gesteigerten Lebensqualität aus verschiedenen Bereichen herangetragen bekommen. Das Team der „Lebenswerten Innenstadt" ist dankbar für jeden Hinweis / Verbesserungsvorschlag aus der Bevölkerung sowie den Unternehmen vor Ort. Ihre wichtigen Hinweise werden in die künftige Planung einer möglichen dauerhaften Umsetzung einfließen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback unter lebenswerteinnenstadt@mannheim.de.

 

MEHR AUFENTHALTSQUALITÄT

Die Kurzzeitparkplätze in der Kunststraße und Fressgasse wurden für zusätzliche Fahrradparkplätze, Sitzgelegenheiten und mehr Grün in der Stadt genutzt. Ab 11. März 2022 erfolgte die Unterbrechung von Fressgasse und Kunststraße für den Durchfahrtsverkehr sukzessive und durch eine Ausweitung des Flanierbereichs wurden gute Bedingungen für Radverkehr und Fußgänger sowie neue Erlebnis- und Begegnungsräume geschaffen: Das alles machte Mannheim wieder mehr zu einer Stadt für Menschen.

 

NEUE VERKEHRSWEGE

Die Unterbrechung für den Durchgangsverkehr in der Fressgasse und Kunststraße in Höhe der Breiten Straße bzw. der Kurpfalzstraße wurde aufgrund der Fahrlachtunnel Sperrung auf das Frühjahr 2022 verschoben. Start der geänderten Verkehrsführung war am 11. März 2022. Ein Queren der Gleise in der Kunststraße in Höhe des Paradeplatzes war dann nicht mehr möglich. Auch wurde dann die Marktstraße in Höhe E1/E2 in eine Fahrradstraße umgewandelt. Die Umsetzung der Markierungsarbeiten begann in der Fressgasse und wurde in zwei weiteren Schritten im Bereich der Marktstraße sowie der Kunststraße abgeschlossen.


BESSERE ERREICHBARKEIT

Mit der geänderten Verkehrsführung während des Verkehrsversuchs sollte die Parkplatzsuche erleichtert werden für diejenigen, die in die Innenstadt möchten. Sämtliche Parkhäuser blieben während des gesamten Versuchszeitraums erreichbar und boten ausreichend Parkmöglichkeiten. Selbstverständlich waren auch alle Häuser und Wohnungen immer erreichbar. Um Anlieferung von Geschäften sicherzustellen, wurde über die vorhandenen Lieferzonen hinaus – soweit möglich – in jedem Quadrat eine Lieferzone eingerichtet.

 

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