Neuzuwanderung aus Südosteuropa

Einwanderungen aus Südosteuropa, insbesondere von Menschen aus prekären sozialen Lagen, erweisen sich als kein temporäres, sondern als Dauerphänomen. Die damit einhergehenden sozialen sowie infrastrukturellen Implikationen auf kommunaler Ebene sind groß. Die Stadt Mannheim reagiert darauf mit verschiedenen abgestimmten integrationspolitischen und auch ordnungsrechtlichen Maßnahmen.

Kontinuierliche Einwanderung aus Südosteuropa nach Mannheim

Zuwanderung aus Südosteuropa nach Mannheim steigt kontinuierlich an. Die meisten Migrant*innen werden von besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland angezogen und finden direkten Arbeitsmarktzugang. Ein nicht unerheblicher Anteil der Menschen ist von Armut und Ausgrenzung betroffen und von schlechten Lebensbedingungen in ihren Herkunftsländern getrieben. Diese Form der Einwanderung ist anfällig für Strukturen, die Notsituationen, Hilfsbedürftigkeit und Unwissenheit der Menschen ausnutzen. Es besteht ein erhebliches Risiko der Nicht-Integration und sukzessiver Entstehung von prekären Einwanderungsstrukturen.

Die kontinuierlich hohen Zuwanderungszahlen stellen für sich bereits eine Herausforderung dar, die mit der Form der Migration einhergehenden sozialen und ordnungspolitischen Implikationen eine weitere. Dazu gehören die allzu häufigen prekären Lebens- und Beschäftigungsverhältnisse, schwierige Wohnsituationen und Zugangsbarrieren zu Institutionen.

Verlässliche und koordinierte Strukturen der Erstintegration

Die Stadt Mannheim reagierte auf diese Entwicklung durch eine breit aufgestellte und abgestimmte Strategie, um sich der Aufgabe der Erstintegration von Neuzugewanderten zu widmen. In den vergangenen Jahren ist es gelungen funktionierende Arbeitsstrukturen und Kooperationen innerhalb und außerhalb der Verwaltung aufzubauen.

Auf kommunaler Ebene bedarf es der besonderen Bemühungen für gelingende Erstintegration. Die damit einhergehenden Aufgabenstellungen werden dauerhaft einen erhöhten Aufwand mit sich bringen, dem mit flexiblen handlungsorientierten Maßnahmen und mit systematisch-konzeptionellen Ansätzen zu begegnen ist.

Projekte und Maßnahmen des Integrationsbeauftragten

Neben den kommunal finanzierten Maßnahmen wurde eine sinnvolle Ergänzung durch Landes-, Bundes- und EU-Förderungen aufgebaut. Durch thematische und z.T. räumlich spezialisierte Projekte können so wichtige und notwendige Schwerpunkte gesetzt werden. Beim Beauftragten für Integration und Migration sind folgende Maßnahmen und Projekte angesiedelt:

  • Der Mannheimer Integrationsfonds für EU-Zugewanderte ist ein kommunales Instrument der Soforthilfe. Für akute Projekte und Sofortmaßnahmen stellt die Stadt Mannheim erhebliche Geldmittel zur Verfügung, die von Trägern auf möglichst schnelle und einfache Weise beantragt werden können. Thematische Schwerpunkte sind Schulbildung, KiTas, Jugendförderung, Empowerment und Familienprojekte.
  • Das Projekt ANIMA – „Ankommen in Mannheim!“ ist ein muttersprachliches Beratungsangebot für EU-Einwanderer*innen in prekären sozialen Lagen. Mit den Kooperationspartnern wurden Beratungsstellen in den Quartieren mit den höchsten Zuwanderungszahlen aus Südosteuropa aufgebaut. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Stärkung von Familien mit Kindern.
  • In den Quartieren Neckarstadt-West, Innenstadt und Jungbusch engagieren sich Integrationslots*innen für eine stärkere sozialräumliche Einbindung von sudosteuropäischen Einwanderer*innen. Neben der Beratung zur Erstorientierung werden verschiedene Gruppenangebote und quartiersbezogene Begegnungsformate angeboten.
  • Mannheim ist eine Modellkommune im Pilotprojekt ReFIT - Regionale Förderung von Inklusion und Teilhabe zugewanderter Roma. In Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden lokale Bedarfslagen und Strategien zur nachhaltigen Verbesserung einer gleichberechtigten Teilhabe von (neu) zugewanderten Roma entwickelt.