Grüne Vorgärten

Ein begrünter Vorgarten ist eine Stadtoase, die Mensch und Tier besondere Lebensqualität bietet. Nicht nur das Auge erfreut sich an dem städtischen Grün, sondern auch Bienen und andere Nutzinsekten profitieren von einem breit gefächerten Nahrungsangebot. Darüber hinaus haben begrünte Flächen durch Beschattung und Verdunstung der Pflanzen eine positive Wirkung auf das Mikroklima und sorgen gerade an heißen Sommertagen für Abkühlung. Pflanzen verbessern außerdem die Luftqualität in der Stadt, indem sie Sauerstoff produzieren und Schadstoffe binden. Grüne Vorgärten bieten auch in Bezug auf Regen und Starkregenereignisse Vorteile, weil das Wasser natürlich versickern kann und damit die Kanalisation entlastet. Gleichzeitig sinken die Gebühren für die Niederschlagswasserableitung.

Schottergärten hingegen besitzen diese Vorzüge nicht und sind – entgegen aller Vorurteile – keineswegs pflegeleichter als begrünte Vorgärten. Im Gegenteil: Zwischen den einzelnen Kieselsteinen bildet sich nach einiger Zeit eine Humusschicht, sodass Moose und Unkraut wachsen können, selbst wenn eine wasserdichte Folie darunter angebracht wird. Eine Instandhaltung ist äußerst aufwendig. Bienen und Co. suchen in Schottergärten vergeblich nach geeigneten Nahrungsquellen und auch für das Stadtklima sind sie kontraproduktiv, da sie sich tagsüber enorm aufheizen und die Wärme nachts an ihr Umfeld abgeben. Bei Regen kann das Wasser nicht versickern und ein Überlaufen der Kanalisation droht.

Aus diesen Gründen ist es laut Landesbauordnung Baden-Württemberg (vgl. LBO § 9 Abs. 1) gesetzlich vorgeschrieben, die nichtbebauten Flächen eines Grundstücks zu begrünen. Zusätzlich setzt die Begrünungssatzung der Stadt Mannheim fest, dass in den dichtbebauten Innenstadtbereichen unbebaute Flächen (bei Neubau oder baulicher Veränderung) sowie Flachdächer begrünt werden müssen.

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