Zum Welt-Aids-Tag setzt die Stadt Mannheim ein sichtbares Zeichen der Solidarität und tritt der internationalen Fast-Track Cities-Initiative bei
Seit 1988 findet jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt, symbolisiert durch die rote Schleife. Er bekräftigt die Rechte HIV-positiver Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Außerdem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind. Im Jahr 2025 steht der Welt-Aids-Tag international unter dem Motto „Rethink. Rebuild. Rise.“ (Neu denken. Wiederaufbauen. Aufstehen.).
Die weltweit veränderte politische und finanzielle Lage erfordert neue Strategien zur Bekämpfung von HIV und Aids. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Prävention, denn Menschen-, Frauen- und Minderheitenrechte spielen im Engagement gegen HIV eine zentrale Rolle. Einige Bevölkerungsgruppen haben ein erhöhtes Infektionsrisiko und benötigen besseren Zugang zu Prävention, Beratung, Tests und medizinischer Versorgung – eine Forderung, die auch UNAIDS erhebt.
Nur wenn 95 % aller HIV-Infizierten diagnostiziert und erfolgreich behandelt werden, können die globalen UNAIDS-Ziele erreicht werden. Eine wirksame Therapie senkt die Viruslast unter die Nachweisgrenze und unterbricht die Infektionskette. Da HIV noch nicht heilbar ist, kann das in der Pariser Deklaration formulierte Ziel, HIV/Aids bis 2030 zu beenden, nur durch gemeinsame Anstrengungen in Prävention und Versorgung erreicht werden. Zugang zu HIV-Medikamenten bedeutet Schutz vor Aids und damit vor einer potenziell tödlichen Erkrankung.
Soziale Ungleichheit und Stigmatisierung erschweren vielen Betroffenen den Weg zu Tests und lebensrettender Behandlung. 2023 lebten weltweit 39,9 Millionen Menschen mit HIV, 5,4 Millionen wussten nichts von ihrer Infektion. 1,3 Millionen infizierten sich neu, 9,2 Millionen Menschen – darunter mehr als die Hälfte der infizierten Kinder – hatten keinen Zugang zu dringend benötigten Medikamenten. 630.000 Menschen starben an den Folgen ihrer HIV-Infektion.
In Deutschland lebten 2023 rund 96.700 Menschen mit HIV, jährlich kommen etwa 2.200 Neuinfektionen hinzu. Geschätzte 8.200 Menschen wissen nichts von ihrer Infektion und erhalten deshalb keine Behandlung – ein Grund dafür, dass weiterhin jedes Jahr Personen erst im Stadium einer schweren Erkrankung diagnostiziert werden. 2023 waren dies 1.200 Menschen. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland lag 2023 bei rund 730 – seit Beginn der Epidemie sind in Deutschland rund 33.900 Menschen an oder an den Folgen von Aids gestorben.
Positiv ist: Deutschland steht kurz davor, die internationalen 95–95–95-Ziele zu erreichen, geschätzte 92 % aller Infektionen sind diagnostiziert, 99 % der Betroffenen in Behandlung, und 96 % der Behandelten haben eine Viruslast unter der Nachweisgrenze.
Der Gemeinderat hat am 13. Juni 2024 auf Empfehlung des Gesundheitsausschusses den Beitritt Mannheims zur internationalen Fast-Track Cities-Initiative beschlossen, einem weltweiten Städtebündnis, das 2014 unter anderem von UNAIDS, UN-Habitat und der Stadt Paris gegründet wurde. Die Initiative verfolgt das Ziel, HIV und Aids in Städten bis 2030 deutlich einzudämmen – durch bessere Prävention, niedrigschwellige Test- und Behandlungsmöglichkeiten sowie den konsequenten Abbau von Diskriminierung. Weitere Informationen finden sich im Internet unter: www.mannheim.de/ftc.
Beitritt zu Fast-Track Cities-Initiative im Rahmen der Regenbogen-Benefizveranstaltung am 4. Dezember 2025
Der offizielle Beitritt der Stadt Mannheim zur Fast-Track Cities-Initiative wird im Rahmen der Regenbogen-Benefizveranstaltung am 4. Dezember 2025 durch die feierliche Unterzeichnung der „Paris Declaration“ durch Oberbürgermeister Christian Specht vollzogen. Die gemeinsame Veranstaltung von Oper, Schauspiel und Tanz zugunsten von Menschen mit HIV und Aids findet um 19:30 Uhr im Foyer des OPAL statt.
Pressekontakt – V.i.S.d.P.
Stadt Mannheim | Jugendamt und Gesundheitsamt | Monika Kewes-Wenner | R 1, 12, 68161 Mannheim | Telefon: 0621 293-3875 | E-Mail: monika.kewes-wenner@mannheim.de | V. i. S. d. P. Stefanie Zuehlsdorff-Hottel