Gesundheit - 18.03.2024

„Tag des Gesundheitsamtes“ – Soziale Ungleichheiten ausgleichen

Der 19. März wurde auf Initiative des Robert Koch-Instituts (RKI) ab 2019 bundesweit zum „Tag des Gesundheitsamtes“. Der Gedenktag geht auf den Arzt und Sozialmediziner Johann Peter Frank zurück, der am 19. März 1745 geboren wurde und als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) gilt. Der Themenschwerpunkt für den diesjährigen „Tag des Gesundheitsamtes“ lautet „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“.

Laut RKI bestätigen epidemiologische Studien den Einfluss des sozialen Status (beispielsweise bei Bildung, Beruf und Einkommen) auf Gesundheit und Lebenserwartung. Demnach seien Menschen mit niedrigem Sozialstatus vermehrt von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen sowie Behinderungen betroffen. „Sie schätzen ihre eigene Gesundheit schlechter ein und berichten häufiger von gesundheitsbedingten Einschränkungen in der Alltagsgestaltung. Die Folgen dieser Chancenungleichheit sind ein höherer Bedarf an Leistungen des medizinischen Versorgungssystems und an sozialer Absicherung im Krankheitsfall“, schreibt das RKI zum Hintergrund des diesjährigen Themenschwerpunktes. Gemäß RKI häufen sich die Effekte der sozialen Benachteiligung im Lebensverlauf an und finden auch in der vorzeitigen Sterblichkeit einen deutlichen Ausdruck.

Angebote für die Bevölkerung in Mannheim
Während Krankenhäuser oder Arztpraxen vorwiegend die Krankheit einzelner Personen im Blick haben, stellt der Öffentliche Gesundheitsdienst vielmehr die bevölkerungsbezogenen Aspekte von Gesundheit in den Mittelpunkt. „Bei der Arbeit des Gesundheitsamtes Mannheim haben Prävention und Gesundheitsförderung einen wichtigen Stellenwert“, sagt Dr. Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt. „Dabei nehmen wir natürlich auch die Bürger*innen in den Blick, die besondere Unterstützung benötigen. Unser Ziel ist es dabei, gesundheitliche Risiken in der Bevölkerung zu minimieren und die gesundheitliche Chancengleichheit für die Mannheimer*innen zu verbessern. Wenn möglich, setzen wir schon im Kindesalter an, um ein möglichst gesundes Aufwachsen zu ermöglichen“, erklärt Dr. Peter Schäfer.

Ein konkretes Beispiel ist das Gesundheitscafé Schönau, das in einigen Wochen eröffnet werden soll. Dieses soll einen niederschwelligen Zugang zu gesundheitlichen Angeboten bieten und perspektivisch die Lebensqualität aller Quartiersbewohner*innen verbessern. Das Gesundheitscafé wird mit einer Förderung in Höhe von 85.000 Euro durch das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ unterstützt. Das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ der Allianz für Beteiligung und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration ist Teil der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.“ und wird finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

Das Projekt Versorgungsnetzwerk „Mannheim² Hand in Hand“, bei dem Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen und deren Familien durch Familienlots*innen begleitet werden, zielt darauf ab, durch deren Fachkompetenz und ein umfassendes Netzwerk zu medizinischen, therapeutischen und sozialen Angeboten die Familien mit komplexen Versorgungsbedarfen individuell zu unterstützen. Das wissenschaftlich begleitete Projekt läuft ebenfalls im Stadtteil Schönau und soll mittelfristig auf andere Stadtteile übertragen werden.

Im Rahmen der Frühen Hilfen am Jugendamt und Gesundheitsamt bietet eine Familienhebamme Schwangeren und Familien mit Babys derzeit in verschiedenen Quartieren ihre fachliche Begleitung an – diese reicht von Einzelgesprächen über Gruppenberatung bis hin zur Vermittlung zu einer Regelhebamme. So kann der Start ins Leben gut gelingen.

Darüber hinaus bietet das Gesundheitsamt Mannheim verschiedene Informations- und Mitmachprogramme für Bürger*innen in den Stadtteilen an (beispielsweise eine Reihe zu Gesundheits- und Lebensthemen oder die Gesundheitswoche in Schönau), informiert in heißen Sommern zum Hitzeschutz und macht Angebote zur Sucht- oder Kinderarmutsprävention.

Auch die Kommunale Gesundheitskonferenz Mannheim (KGK) beschäftigt sich unter der Leitung des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt unter anderem mit Gesundheitsförderung und Prävention. Die KGK ist ein Zusammenschluss von Akteur*innen aus den Themenbereichen Medizinische Versorgung, Pflege, Rehabilitation und Bürger*innen (Selbsthilfe und Patient*innenberatung). Neben regelmäßig stattfindenden Jahreskonferenzen zu aktuellen gesundheitlichen Fragestellungen sind verschiedene Gremien auf unterschiedlicher Arbeits- und Politikebene eingerichtet, um Themen, Bedarfe und Kompetenzen möglichst vieler Fachexpert*innen in die Arbeit der Kommunalen Gesundheitskonferenz einzubinden. Sie greifen die aus den Jahreskonferenzen entstehenden neuen Themen und Bedarfe auf und regen Projekte an, begleiten diese oder formulieren Handlungsempfehlungen.

Weitere Informationen über das Gesundheitsamt Mannheim unter: https://www.mannheim.de/de/service-bieten/gesundheit.

Weitere Informationen zum „Tag des Gesundheitsamtes“ beim Robert Koch-Institut: https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Tag_des_Gesundheitsamtes/TdGA_inhalt.html.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

Stadt Mannheim | Jugendamt und Gesundheitsamt | Monika Kewes-Wenner | R 1, 12, 68161 Mannheim | Telefon: 0621 293-3875 | E-Mail: monika.kewes-wenner@mannheim.de | V. i. S. d. P. Stefanie Zuehlsdorff-Hottel