Rheinbrücken: Ludwigshafen und Mannheim planen gemeinsame Brückengesellschaft
Die Schwesterstädte Ludwigshafen und Mannheim wollen eine gemeinsame „Rheinbrückengesellschaft Ludwigshafen-Mannheim“ gründen. Das haben die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht heute bekanntgegeben. Im Auftrag der beiden Städte soll die gemeinsame Gesellschaft die komplette bautechnische und kaufmännische Projektabwicklung sowie die Fördermittelakquise für die Sanierung der rheinüberschreitenden Brücken übernehmen.
„Die Konrad-Adenauer-Brücke und die Kurt-Schumacher-Brücke sind Hauptschlagadern für den Personen- und Güterverkehr. Sie haben große Bedeutung für den wirtschaftlichen Wohlstand und das gesellschaftliche Leben in der Region – und darüber hinaus: Im Raum Mannheim-Ludwigshafen kreuzen sich gleich drei transeuropäische Netze“, erklärt Oberbürgermeister Christian Specht und ergänzt: „Wie so viele Brücken Deutschland sind auch diese beiden Rheinbrücken marode, die Sanierungskosten werden aktuell auf über 360 Millionen Euro geschätzt. Der großen Herausforderung für die Sanierung unserer Rheinbrücken wollen wir uns deshalb gemeinsam stellen.“
„Die Erfahrungen aus Ludwigshafen zeigen: Großprojekte lassen sich nur mit stabilen Strukturen, eigenem Vergabemanagement und dauerhaftem Projektgedächtnis sicher steuern. Dieses Modell übertragen wir nun auf die Brücken – gemeinsam mit Mannheim,“ betont Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. „Dazu bündeln wir Know-how, Planung und Personal in einer gemeinsamen Gesellschaft, um die Sanierung und den Ersatzneubau der Rheinbrücken schneller, verlässlicher und professioneller umsetzen zu können“, so Steinruck weiter. „Für zwei derart zentrale Verkehrsachsen in der Metropolregion braucht es eine Lösung aus einer Hand.“
Die gemeinsame Gesellschaft wird ihren Sitz in Ludwigshafen am Rhein haben – in räumlicher Nähe zur Bauprojektgesellschaft Ludwigshafen mbH (BPG), die Großprojekte wie die Hochstraßen und die neue Stadtstraße plant und realisiert. Die Rheinbrückengesellschaft wird von der BPG Verwaltungsdienstleistungen beziehen. In der Geschäftsführung der neuen Gesellschaft soll jeweils eine Person aus Ludwigshafen und Mannheim vertreten sein.
„Die Rheinbrückengesellschaft ist nicht nur für die operative Umsetzung der Sanierungsarbeiten vorteilhaft“, erläutert Oberbürgermeister Specht. „Wir reduzieren damit auch Schnittstellen zwischen den Verwaltungen und schaffen klare Verantwortlichkeiten. Das sind wichtige Voraussetzungen, um erfolgreich Fördermittel bei Bund und Ländern einzuwerben.“
Die Gründung der Rheinbrückengesellschaft soll am 10. November im Stadtrat Ludwigshafen beraten und beschlossen werden. Auf Mannheimer Seite befasst sich der Hauptausschuss am 11. November mit dem Thema, der endgültige Beschluss soll eine Woche später, am 18. November, im Gemeinderat getroffen werden. Die Gründung der Gesellschaft ist dann zum 1. Januar 2026 geplant.
Hintergrundinformation:
Fachkräftemangel und knappe finanzielle Ressourcen machen die Sanierung der in die Jahre gekommenen Infrastruktur zu besonderen Herausforderungen für kommunale Verwaltungen.
Der Sanierungsdruck ist groß: Viele Bauwerke stammen aus den 1960er bis 1980er Jahren. Sie entsprechen weder im Hinblick auf die Konstruktion noch auf die damals verwendeten Baustoffe dem aktuellen Stand der Technik. Die enorm gestiegenen Verkehrsmengen und -lasten beanspruchen die Bauwerke sehr stark.
Zwei besonders prägnante Bauwerke aus dieser Zeit verbinden die Schwesterstädte Mannheim und Ludwigshafen – die Konrad-Adenauer-Brücke von 1959 und die nördlich gelegene Kurt-Schumacher-Brücke von 1972. Sie sind zwei wichtige Verbindungsachsen für den motorisierten Güter- und Personenverkehr im dicht besiedelten Kernraum der Metropolregion Rhein-Neckar. Daneben überqueren auch eine Vielzahl an Fußgängern, Radfahrern und die Stadtbahnen der rnv die Brücken. Die sanierungsbedürftigen Rheinquerungen liegen in der Baulast beider Städte.
Pressekontakt – V.i.S.d.P.
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