Neue PV-Freiflächenanlage auf dem Klärwerksgelände

Weiterer Meilenstein für die Energieautarkie des Klärwerks

Auf dem Weg zum energieautarken Klärwerk hat die Stadtentwässerung Mannheim den nächsten Schritt getan. Eine, mit der Unterstützung von Smart City Mannheim, neu installierte Photovoltaik-Freiflächenanlage trägt zukünftig dazu bei, den Eigenversorgungsanteil der Kläranlage mit regenerativer Energie weiter zu erhöhen.

„Die neue Photovoltaik-Anlage ist für die Energieautarkie des Klärwerks ein Meilenstein, aber unterstützt uns auch auf unserem Weg zur Klimaneutralität Mannheims. Ich bin stolz darauf, dass die Stadt Mannheim mit dieser Investition einmal mehr beweist, wie ernst wir die Dekarbonisierung der Stadt und die Nutzung regenerativer Energien nehmen“, beschreibt Erste Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell die Chancen des Projekts.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage wurde auf einer Fläche von 5.500 Quadratmetern auf dem Gelände des Klärwerks errichtet. Die 2.272 PV-Module mit einer Gesamtleistung von knapp einem Megawatt Peak erzeugen jährlich rund 1.000.000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Dieser klimaneutrale Strom wird ausschließlich vom Klärwerk selbst verbraucht und erhöht dessen energetische Autarkie. Dadurch werden jährlich 685 Tonnen Kohlendioxid (CO₂) eingespart.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage der Stadt Mannheim wurde mit Unterstützung der MVV Netze und der Smart City Mannheim errichtet. „Ich möchte mich bei allen Partnern bedanken, die diese Anlage ermöglicht haben. Mit dieser Anlage kommen wir unserem Ziel näher, den Stromverbrauch der Stadtverwaltung, Schulen und Eigenbetriebe mit eigenen Anlagen klimaneutral zu machen“, sagt Smart City Mannheim Geschäftsführer Dr. Robert Thomann.

Vorgestellt wurde die Anlage bei einem Termin mit Erster Bürgermeistern Prof. Dr. Diana Pretzell im Beisein von den Projektverantwortlichen, Vertretern des Gemeinderats und der Presse. Um die Freiflächenanlage überblicken zu können, stellten die Mitarbeiter der Stadtentwässerung einen Personenhubwagen zur Verfügung, der auf über 20 Metern Höhe nicht nur einen Komplettblick über die PV-Anlage zuließ, sondern auch über das gesamte Klärwerksgelände.
Der Startschuss zum Bau der Anlage fiel im Januar 2025 mit der Anlieferung der Trafostation. Die Station ist das Herzstück des neuen Solarparks, hier befindet sich die Schnittstelle zwischen dem Niederspannungs- und Mittelspannungsnetz sowie der Einspeisepunkt ins 20 Kilovolt (kV) Klärwerksnetz.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro und wurden über den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtentwässerung zur Verfügung gestellt. Der Amortisierungszeitraum beträgt ungefähr neun Jahre. Mittelfristig sind weitere Aufsatzanlagen z.B. auf den Belebungsbecken im Klärwerk geplant.

Die PV-Freiflächenanlage reiht sich in die Photovoltaik-Offensive der Stadt Mannheim und von Smart City Mannheim ein, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Klimaneutralität in Mannheim voranzutreiben und den jährlichen Stromverbrauch der gesamten Stadtverwaltung durch regenerative Energien bilanziell zu decken.

Hintergrund Energiekonzept des Klärwerks

In der Kläranlage in Mannheim Sandhofen wird seit mehr als 50 Jahren Strom und Wärme für die eigene Nutzung erzeugt und sie verfügt über ein bewährtes Energiekonzept. Ein Großteil der im Klärwerk benötigten Energie entsteht durch die Verbrennung von Klärgas, welches in drei Faultürmen erzeugt wird. Zur Steigerung der Gasproduktion werden dem Klärschlamm Co-Substrate (z.B. Speisereste aus der Lebensmittelindustrie) zugefügt. Die im Gas gespeicherte Energie wird in aktuell vier Blockheizkraftwerken und einer Heizkesselanlage in Strom und Wärme umgewandelt. Weitere Energie erhält das Klärwerk durch ein Wasserrad und eine bereits bestehende PV-Aufsatzanlage mit 270 Kilowattpeak (kWpeak). Diese befindet sich auf der Filtration der Kläranlage und wurde bereits 2006 als eine der größten Aufsatzanlagen in Mannheim erbaut. Ein 5.000 Kubikmeter (m³) großer Wärmespeicher dient zur Flexibilisierung der Wärmenutzung und einem stabilen Anlagebetrieb. Ein geringer Teil des Energiebedarfs wird in Form von Strom oder Erdgas zugekauft. Sollte es wider Erwarten zu Überschussstrom kommen, kann dieser über eine Power-to-heat-Anlage, die zur vorhandenen Energieinfrastruktur des Klärwerks gehört, in Wärme umgewandelt werden, die bei Bedarf aus dem Wärmespeicher verwendet werden kann.

Fotos der Anlage gibts hier.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

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