Mannheim macht Schule: Mehr Ganztag, neue Förderprogramme und moderne Lernräume
Mit dem Schuljahresbeginn 2025/26 stehen in Mannheim zahlreiche Neuerungen im Bildungsbereich an – von erweiterten Sprachförderprogrammen über den Ausbau der Ganztagsschulen bis hin zu wichtigen Baumaßnahmen.
SprachFit startet in Mannheimer Kitas
Zum Schuljahr 2025/26 beginnt die Umsetzung des neuen Förderangebots SprachFit in mehreren Einrichtungen. Im Rahmen von SprachFit erhalten Kinder im Vorschulalter gezielte Sprachförderung, federführend durch Fachkräfte der Grundschulen, flankiert durch Fachkräfte aus den KiTas. Hierzu werden regelmäßig vier Einheiten à 45 Minuten in Kleingruppen durchgeführt. Die Umsetzung erfolgt meist in den Kinderhäusern, manchmal auch in den Grundschulen – und immer in enger Abstimmung zwischen Schulleitung und Kinderhausleitung (SprachFit: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg).
Mit SprachFit werden nicht nur die sprachlichen Kompetenzen der Kinder gestärkt. Das Angebot trägt zugleich dazu bei, den Übergang in die Grundschule zu erleichtern. Das Hauptziel dieses Sprachförderprogramms ist es sicherzustellen, dass Kinder mit intensivem Sprachförderbedarf zum Zeitpunkt der Einschulung besser auf die Schule vorbereitet sind und Deutsch beherrschen. Kinder, bei denen bei der Einschulungsuntersuchung ein intensiver Sprachförderbedarf festgestellt wird, erhalten im letzten Jahr vor der Einschulung eine verpflichtende, zusätzliche Sprachförderung in Kleingruppen. Flächendeckend ist SprachFit ab dem Schuljahr 2027/28 geplant.
Ganztagsschulausbau und Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Fokus
Die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich rückt näher. Bereits ab dem Schuljahr 2026/27 wird er jährlich stufenweise, beginnend mit der Klassenstufe 1, wirksam. „Der Rechtsanspruch ist sowohl baulich als auch organisatorisch eine große Herausforderung, der wir uns in Mannheim stellen. Die Ganztagsschule ist dabei das qualitativ beste und verlässlichste Angebot. Sie ist das beste Instrument, auch jenen Kindern eine Chance für einen gelungenen Start ins Schulleben zu geben, die nicht auseichend von ihren Familien gefördert werden können. Vor diesem Hintergrund steht in den nächsten Jahren der Ausbau von Ganztagsschulen für uns weiter im Fokus“, erklärt Bildungsbürgermeister Dirk Grunert.
Die Stadt geht mit dem Aufwachsen des Rechtsanspruchs im Schuljahr 2026/27 von einem Betreuungsbedarf von ca. 85 % aller Erstklässler*innen aus. Zum Schuljahr 2024/25 besuchten stadtweit 73 % der Grundschulkinder eine Ganztagsschule oder ein Betreuungsangebot im Rahmen der verlässlichen Grundschule, der flexiblen Nachmittagsbetreuung, dem Hort oder Hort an der Schule. Bundesweit werden aktuell 56 % der Grundschulkinder ganztags betreut. In Baden-Württemberg liegt die Ganztagsquote ungefähr bei 66 %. Hier werden Angebote von Ganztagsschulen und Horten zusammengerechnet. Mannheim steht in diesem Vergleich also überdurchschnittlich da.
In Mannheim gibt es im Schuljahr 2025/26 insgesamt dreizehn Ganztagsgrundschulen. Der Ausbau geht weiter: Mit der Humboldt- und der Pestalozzischule laufen umfangreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen, und die Waldhofgrundschule steht in den Startlöchern, nach Möglichkeit bereits zum Schuljahr 2026/27 in den Ganztagsbetrieb zu starten. In den nächsten Jahren kommen weitere Ganztagsgrundschulen hinzu.
Kooperativer Ganztag
Um den Rechtsanspruch erfüllen zu können, bevor er über Ganztagsgrundschulen abgedeckt werden kann, ist der Ausbau zusätzlicher Betreuungsplätze notwendig. Die Stadt verfolgt hierbei den Ausbau in vorhandenen Räumlichkeiten im Modell des kooperativen Ganztags an sechs priorisierten Standorten: Almenhof, Käfertalschule, Käthe-Kollwitz-Schule, Friedrichsfeldschule, Rheinaugrundschule und Seckenheimschule.
Zur Schaffung rechtsanspruchserfüllender Betreuungsplätze stehen der Stadt Mannheim jährlich 3,7 Mio. Euro im Haushalt zur Verfügung. Damit werden zusätzliche Betreuungsgruppen im Rahmen des kooperativen Ganztags ausgebaut und Planungen für den Ausbau weiterer Ganztagsgrundschulen auf den Weg gebracht.
Startchancen-Programm bietet neue Möglichkeiten für den Ganztagsausbau
Das Startchancenprogramm ermöglicht Kommunen über die Säule 1 Fördermöglichkeiten, zeitgemäße und förderliche Lernumgebungen zu schaffen. Die Stadt Mannheim möchte diese Chance nutzen, um neben der besseren Ausstattung von Schulen mit besonderen Herausforde-rungen auch Schulentwicklungsprozesse anzustoßen. Die anstehenden Ganztagsentwicklungen stehen dabei im Fokus. Entscheidungen über die Verwendung der Fördermöglichkeiten werden dabei gemeinsam mit den Schulen, der Schulaufsicht und dem Schulträger getroffen. Welche zur Entwicklung zum Ganztag notwendigen Baumaßnahmen über Startchancen förderfähig sind, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Schulen aus der 2. Tranche werden zum Schuljahr 2025/26 aufgenommen. Hinzugekommen sind die Grundschulen Käfertal, Gustav-Wiederkehr, Gerhart-Hauptmann und Friedrichsfeld, die Pfingstbergschule, die Werkreal- und Realschulen Seckenheimschule und Waldschule, die SBBZ Maria-Montessori, Rheinau, Gretje-Ahlrichs und Eugen-Neter sowie die Beruflichen Schulen Carl-Benz, Friedrich-List und Max-Hachenburg. Erste Gespräche zu Umsetzungswün-schen der Schulen werden zum Schuljahresbeginn geführt.
IGMH-Sporthalle wird am 1. Oktober eröffnet
Im Mai 2022 begann der Abriss der alten Halle, in der seit dem Sommer 2020 nur noch eine von vier Teilhallen nutzbar war. Der Stahl in den Decken wies Materialfehler auf. Die ursprünglich geplante Sanierung machte vor diesem Hintergrund keinen Sinn mehr, deshalb ist für knapp 23 Millionen Euro ein Neubau entstanden. Die Halle soll nach der Eröffnung neben dem Schulsport auch Vereinen und anderen Sportangeboten zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung der Restarbeiten an den Außenanlagen erfolgt im Anschluss.
Im Rahmen des Bundesprogramms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" erhält die Stadt Mannheim einen Zuschuss in Höhe von 3,854 Mio. Euro für den Ersatzneubau der Sporthalle und die Sanierung der Freisportflächen der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (IGMH).
Rosa-Parks-Schule startet im Schuljahr 2026/27
Der stetig wachsende Bedarf an Schulplätzen im Bereich der Gesamt- und Gemeinschaftsschulen macht ein zusätzliches Angebot in diesem Bereich notwendig. Mit der Rosa-Parks-Schule plant die Stadt eine vierzügige Gemeinschaftsschule mit dreizügiger Oberstufe auf dem Spinelli-Gelände. Das neue Bildungsangebot ergänzt die Mannheimer Schullandschaft für die bevölkerungsstarken und stark wachsenden Stadtteile Käfertal, Franklin und Spinelli. Dabei steht die individuelle Förderung im Zentrum der Gemeinschaftsschulpädagogik, um das jeweils maximale Lern- und Leistungspotenzial der Kinder auszuschöpfen – bis hin zum Abitur.
Um dem Mangel an Schulplätzen im Sekundarbereich zu begegnen, ist ein Schulstart der Rosa-Parks-Schule in interimistischen Räumlichkeiten auf der Vogelstang bereits zum kommenden Schuljahr beschlossen. Das derzeit noch durch eine berufsbildende Schule als Außenstelle genutzte Gebäude soll ab September 2026 als dritte Gemeinschaftsschule der Stadt mit zwei fünften Klassen in den Betrieb gehen. Im Laufe des aktuellen Schuljahres werden dort Vorbereitungsmaßnahmen durchgeführt.
G9 flächendeckend an den Mannheimer Gymnasien
Baden-Württemberg kehrt ab dem Schuljahr 2025/26 zum neunjährigen Gymnasium als Regelform zurück. Gestartet wird aufwachsend mit den Klassen 5 und 6. Auch inhaltlich gibt es Änderungen: Die Grundlagenfächer Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache sowie der naturwissenschaftliche Bereich, die Demokratiebildung, die Berufliche Orientierung und die Lern- und Leistungsentwicklung werden durch ein individuelles Schülermentoring gestärkt.
Pressekontakt – V.i.S.d.P.
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