Jugendprojekt „Sommer ohne Krieg“ mit ukrainischer Partnerstadt Czernowitz
Für das Jugendprojekt „Sommer ohne Krieg“ erreichten heute, 5. August 2025, insgesamt 14 ukrainische Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren aus Czernowitz, der ukrainischen Partnerstadt Mannheims, die Quadratestadt. Sie besuchen für zwei Wochen ihre deutsche Partnerstadt mit dem Ziel, eine unbeschwerte Zeit in Sicherheit verbringen zu können, während in der Ukraine weiter Krieg herrscht. Unter den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Nr. 9 in Czernowitz befinden sich auch Kinder, die selbst Binnengeflüchtete oder deren Eltern aktiv im Kriegsdienst sind. Sie werden betreut und begleitet von der Schulleitung sowie einer Englischlehrerin des Gymnasiums Nr.9. Zudem betreuen Geflüchtete aus der Ukraine das Projekt in Mannheim ehrenamtlich mit.
Thorsten Riehle, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, betonte: „Der Besuch der Schüler*innen aus der Ukraine zeigt, dass der Krieg ihnen nicht die Neugier und die Offenheit junger Menschen nehmen konnte. Die Kinder und Jugendlichen aus Czernowitz sind junge Botschafterinnen und Botschafter für den Frieden – und das ist in dieser Zeit besonders wichtig. Es ist großartig, dass das Programm nicht nur spannende Kultur- Freizeitaktivitäten bietet, sondern auch einen Besuch im Europäischen Parlament in Straßburg. Schließlich ist Europa mehr als eine politische Idee. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass die Kinder eine gute und unbeschwerte Zeit in Mannheim verbringen und einfach mal Kinder sein können. Allen, die das ermöglichen, möchte ich sehr dafür danken. “
Ein Programm für Kinder, um dem Krieg zu entkommen
In Baden-Württemberg haben letzte Woche die Schulferien begonnen. Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen haben seit Juli schulfreie Zeit. Es sind bereits die vierten Sommerferien während des Krieges und viele der Schüler*innen können sich an eine unbeschwerte Sommerzeit kaum noch erinnern. Jüngst wurde die Ukraine erneut mit massiven russischen Angriffswellen überzogen. Auch die Mannheimer Partnerstadt Czernowitz wurde im Juli 2025 Opfer von Drohnen- und Raketenangriffen. Dort starben mindestens zwei Menschen, 14 Menschen wurden teils schwer verletzt und Gebäude beschädigt. Czernowitz wurde das erste Mal nach drei Jahren Angriffskrieg Zielscheibe schwerer militärischer Attacken, eine Stadt die gerade einmal 40 Kilometer von der EU-Grenze entfernt und als Zufluchtsort für Zehntausende Binnengeflüchtete gilt. Die Stadt Mannheim unterstützt ihre Partnerstadt weiterhin mit humanitärer Hilfe im Gesundheits- und Rehabiliationsbereich.
Die Reisekosten für das Projekt „Sommer ohne Krieg“ werden durch die Organisation „Europe Prykhystok“ gefördert, die mit der Robert-Bosch-Stiftung kooperiert. „Europe Prykhystok“ bietet verschiedene Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche in der Ukraine an, wie etwa die mehrwöchigen Erholungsaufenthalte in Frankreich und Deutschland, und unterstützt Kooperationspartner insbesondere bei bürokratischen Prozessen. Unterkunft und Verpflegung werden aus dem Restmitteln des Sonderbudgets der Ukrainehilfe der Stadt Mannheim übernommen. Zudem wird die Czernowitzer Gruppe von ukrainischen Geflüchteten aus Mannheim ehrenamtlich begleitet.
Die Kinder erwartet ein spannendes und buntes Programm, in dem sie ihre Partnerstadt Mannheim und die Rhein-Neckar-Region kennenlernen. Dazu gehören Besuche in den Reiß-Engelhorn-Museen und der Mannheimer Abendakademie, in den Luisenpark mit dem nebenan gelegenen Fernsehturm. Geplant ist außerdem ein Ausflug nach Straßburg in das Europäische Parlament.
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Pressekontakt – V.i.S.d.P.
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