20.05.2023

Appell für ein friedvolles Miteinander und gegen Hetze und Gewalt

Demonstrationen zum Nahostkonflikt treffen auf unterschiedliche Befindlichkeiten und führen zu verschiedenen politischen Bewertungen - auch in unserer Stadt. Das Einvernehmen der Unterzeichnenden des nachfolgenden Appells besteht jedoch darin, dass mit Ausdrucksformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit eine Grenze der Meinungsfreiheit überschritten wird. Deshalb ergeht nachfolgender Appell im Vorfeld der für den morgigen Sonntag angekündigten Demonstrationen als eine gemeinsame Positionierung gegen jedwede Form von Hass, Hetze und Gewalt.

Der Appell im Wortlaut:

Vereint im Gedenken an das große Leid und die Opfer des seit Jahrzehnten ungelösten palästinensisch-israelischen Konflikts, teilen wir ebenfalls unsere Betroffenheit und Sorge über die sich dort aktuell zuspitzenden Spannungen.

Umso mehr besitzt für uns das friedliche Zusammenleben, für das auch wir uns gemeinsam in Mannheim engagieren, einen hohen Wert.

Uns ist bewusst, dass der Nahostkonflikt nicht hier in unserer Stadt gelöst werden kann. Jedoch wollen wir miteinander dafür Sorge tragen, dass es keine Übertragung des Nahost-Konfliktes auf Mannheim geben darf. Dies würde vielmehr unserem gemeinsamen Bemühen um ein gelingendes Zusammenleben schaden.

Ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt erfordert besondere Verantwortung für ein respektvolles Verhalten – gerade bei Spannungen durch unterschiedliche Einschätzungen und in konflikthaften Situationen.

Wir, die unterzeichnenden Organisationen, tragen deshalb Sorge dafür, dass die verbindlichen Werte des gegenseitigen Respekts und der Achtsamkeit füreinander gerade auch den jüngeren Generationen gegenüber von uns vorgelebt und vermittelt werden.
Wir stehen für das direkte Gespräch und den Dialog, auch und gerade in Krisenzeiten.

Ausdrücklich wertschätzen wir das in unserer bundesdeutschen Verfassung erklärte Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

Jedwede Hetze und Ansporn zu Hass überschreiten jedoch die Grenze dieser Grundrechte. Und insbesondere der Aufruf oder gar die Anwendung von Gewalt (in allen ihren Formen) wird von uns auf das Schärfste verurteilt.

Wenn sich Hassparolen oder Gewaltdrohungen gegen Einzelne oder Gruppen in unserem Gemeinwesen richten, finde jene unsere uneingeschränkte Solidarität.

Als Teil der Mannheimer Stadtgesellschaft ist für uns die Bewahrung eines friedlichen, auf gegenseitige Anerkennung, Rücksichtnahme und Respekt gründenden Zusammenlebens in unserer Stadt die oberste Handlungsmaxime.

Unterzeichnerliste

AKIG - Arbeitskreis der islamischen Gemeinden in Mannheim (14 Moscheen)
Jüdische Gemeinde Mannheim
Mannheimer Institut für Integration und interreligiöse Arbeit
Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

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