23.09.2023

Amtseinführung von Oberbürgermeister Christian Specht

Heute, am 23. September, ist Oberbürgermeister Christian Specht mit einem Bürgerfest auf dem Toulonplatz in sein Amt eingeführt worden. Bei bestem Spätsommerwetter verfolgten rund 1.500 Bürgerinnen und Bürger die Amtseinführung.

Vor dem Bürgerfest fand ein ökumenischer Gottesdienst in der CityKirche Konkordien statt, der von Dekan Ralph Hartmann (Evangelische Kirche Mannheim), Dekan Karl Jung (Katholische Kirche Mannheim) und Pfarrer Dr. Joachim Vette (Vorsitzender ACK Mannheim) geleitet wurde.

Anschließend begrüßte Professorin Dr. Diana Pretzell, Erste Bürgermeisterin der Stadt Mannheim, auf dem Toulonplatz in C 5 die geladenen Gäste sowie die Bürgerinnen und Bürger, die zur Amtseinführung gekommen waren.

„Lieber Herr Specht, Ihre Biografie zeigt: Sie sind für diese Herausforderungen zwischen Verwaltung und Politik bestens gerüstet“, sagte Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen. Er vertrat das Land Baden-Württemberg bei der Veranstaltung. „Mit Ihrem Geburtsort Mannheim fühlten Sie sich stets verbunden und arbeiteten daran, das Beste für Stadt und Region herauszuholen. Und das ist Ihnen auch ganz häufig gelungen.“ Strobl gab einen Überblick über die 18-jährige Amtszeit Spechts als Bürgermeister der Stadt Mannheim, wovon er 16 Jahre Erster Bürgermeister war. „Das Besondere am Bürgermeisteramt ist die Breite der Aufgaben, die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten und auch die Verantwortung, die es mit sich bringt“, so Strobl. „Und in der Funktion des Oberbürgermeisters wird sich Ihr Gestaltungsspielraum noch einmal deutlich erweitern.“

Danach hielt Professorin Dr. Katharina Spraul einen Vortrag über Wege in eine nachhaltige Zukunft. Sie ist Leiterin des Fachgebiets „Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Sustainability Management“ an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Sie skizzierte zunächst das Konzept der neun planetaren Grenzen, wie Süßwasser, Ozonschicht und Klima. Diese Bereiche beinhalteten jeweils eine messbare Grenze und definierten so gemeinsam die Belastbarkeit der Erde.

„Ein Weg in eine nachhaltige Zukunft führt aus meiner betriebswirtschaftlichen Sicht dahin, die jahrtausendealten Prinzipien eines Wirtschaftens im Einklang mit der Natur wieder zu entdecken“, so Spraul. „Es geht vereinfacht gesagt weg von der Konsum- und Wegwerfgesellschaft hin zu einer besseren Nutzung der vorhandenen Werte, also Ressourcen, über gemeinsame Nutzung/Sharing, zurückgewinnen, reparieren usw.“ Ein zweiter Weg verknüpfe die nachhaltige Transformation mit digitalen Technologien. „Eine echte digitale und nachhaltige Stadt (Smart City) der Zukunft ist dann erreicht, wenn sie digitale Technologien als Instrument nutzt, um die Sustainable Development Goals zu erreichen und die planetaren Grenzen einzuhalten“, erklärte Professorin Spraul. Auch bedeutsame Arbeitsplätze seien ein Weg in eine nachhaltige Zukunft. Im Idealfall sei Beschäftigten der Stadtreinigung bewusst, dass sie mit dem sachgerechten Entsorgen von Abfällen aktiven Umweltschutz betreiben und die Lebensqualität in der Stadt erhöhen.

Als äußeres Zeichen der Amtsübernahme übergab Stadträtin Marianne Seitz Oberbürgermeister Christian Specht die Amtskette der Stadt Mannheim. Die 1955 von den Mannheimer Innungen gestiftete Kette wird ausschließlich zu besonderen Anlässen getragen.

Seine Antrittsrede stellte Oberbürgermeister Specht unter den Titel „Mit Optimismus und Innovation die Zukunft Mannheims gestalten“. Darin betonte er: „Ich bin fest überzeugt, dass Politik wieder stärker zu den Menschen gehen muss! Daher war es mir auch so wichtig, dass diese Amtseinführung nicht an einem Werktag im Kongresszentrum stattfindet, sondern an einem Samstag in der Stadt, gleichsam ‚auf der Agora‘.“ Die Agora war in der griechischen Polis, der Geburtsstätte der Demokratie, ein Markplatz und zentraler Ort für das Zusammenleben und die Gestaltung von Politik. „Wir müssen Orte und Gelegenheit schaffen, sodass ein unmittelbarer Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern stattfinden kann“, so Specht weiter. „Politik muss wieder mehr zuhören! Aber Zuhören ist das eine – Erklären das andere. Wir müssen unsere politischen Entscheidungen immer auch erklären – selbst wenn das mühsam ist.“

Dabei sei es ihm besonders wichtig, dass die Auseinandersetzung zwischen den gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie den Adressatinnen und Adressaten ihrer Politik ein Dialog auf Augenhöhe sei. Es sei zudem folgerichtig, wenn die Bürgerinnen und Bürger, genauso wie Unternehmen und Institutionen an die Stadtverwaltung die Erwartung adressierten, dass diese ihre Leistungen in guter Qualität und mit großer Serviceorientierung erbringt. „Daran müssen wir uns als Verwaltung messen lassen und daran werde ich mich als Oberbürgermeister messen lassen“, so Christian Specht.

Der Oberbürgermeister zählte sechs Beispiele auf, die zeigen, dass große Herausforderungen vor Mannheim liegen. Erstens sei der Ausbau der Kinderbetreuung eine der drängendsten politischen Aufgaben. Zum Zweiten müsse der Zustand der bestehenden Infrastruktur verbessert und umweltfreundliche Mobilität gefördert werden. Als Drittes sei das zivilgesellschaftliche und ehrenamtliche Engagement in den Stadtteilen zu stärken. Zum Vierten sei eine starke Innenstadt mit ihren verschiedenen Funktionen eine Grundvoraussetzung, denn Mannheim wolle das Oberzentrum der Region bleiben. Fünftens wolle Specht den Weg Mannheims, klimaneutral zu werden, weiter fortführen, dazu aber auch an Land, Bund und EU appellieren, den Städten die erforderlichen finanziellen Mittel für die Transformation zur Verfügung zu stellen und die regulatorischen Rahmenbedingungen zu setzen. Sechstens sei die weitere Förderung und Unterstützung der Wirtschaft eine zentrale Aufgabe seiner Amtszeit. „Ich will diese Herausforderungen zügig und entschieden angehen und hoffe dabei auf die Unterstützung aller Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die sich der Verbesserung der konkreten Lebenssituation der Menschen in unserer Stadt verpflichtet fühlen“, sagte Oberbürgermeister Christian Specht.

Der Festakt schloss mit einem interreligiösen Friedensgebet ab. Im Anschluss hatten die Gäste des Bürgerfests die Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch mit Oberbürgermeister Christian Specht sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung. Es waren beispielsweise die Fachbereiche Bildung, Sicherheit und Ordnung sowie Arbeit und Soziales vertreten. Musikbeiträge des Kurpfälzischen Kammerorchesters, der Band „Jupyter“ und des Polizeimusikorchesters Mannheim rundeten das Programm ab.

Bildmaterial steht hier zur Verfügung.

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