Bildung & Wissenschaft - 08.09.2022

Schulbau in Mannheim

Die Stadt Mannheim legt einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der kommunalen Schullandschaft. In einem Pressegespräch informierten Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, Peter Doberass, Geschäftsführer der BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, sowie Hans-Jürgen Heißner, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs Bildung, über den Stand der laufenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen und gaben eine Perspektive auf die anstehenden Projekte.
 
„Die Entwicklung und Gestaltung einer hochwertigen kommunalen Bildungslandschaft ist eng an die Schaffung der baulichen Voraussetzungen geknüpft“, betont Bildungsbürgermeister Dirk Grunert zum Auftakt des Pressegesprächs. „Der Ganztagsschulausbau und damit die Etablierung der Ganztagsgrundschule als künftige Regelschule ist dabei weiterhin eine unserer größten Herausforderungen für eine bildungs- und sozial gerechte Gesellschaft “, konstatiert Grunert nicht nur mit Blick auf den Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Betreuungsplatz für Grundschulkinder ab 2026. Die Ganztagsschule schaffe gleiche Voraussetzungen für alle Kinder unabhängig von den Unterstützungsmöglichkeiten der Eltern, „sie ist das qualitativ beste und verlässlichste Angebot“, ist der Bürgermeister überzeugt. Die Stadt Mannheim verfolgt dabei einen kontinuierlichen Ausbau, der Architekten-Wettbewerb für die neue Humboldt-Ganztagsgrundschule konnte bereits vor den Sommerferien stattfinden, der Baustart ist für Ende 2023 geplant, für die Almenhofschule laufen erste Konzeptionen. Auf den Konversionsflächen Franklin und Spinelli kommen die Arbeiten an den beiden neuen Ganztagsgrundschulen in sichtbar großen Schritten voran. Und weitere Grundschulen stehen im Fokus der Stadtverwaltung.
 
Und das der schwierigen Gemengelage zum Trotz: „Gerade die Bauwirtschaft ist von zahlreichen internationalen Krisen gleichzeitig betroffen“, erläutert der Bildungsbürgermeister die großen Herausforderungen bei der Umsetzung der Maßnahmen. „Gestiegene Material- und Baukosten, unterbrochene Lieferketten, der Mangel an Fachkräften und nun die Energiekrise – all diese Aspekte treffen auf den Baustellen vor Ort zusammen“, so Grunert.
 
Dennoch konnten 10 große Maßnahmen wie der Neubau einer Mensa und Sportstätte an der Gretje-Ahlrichs-Schule, mit dem Außengelände die Sanierung und Erweiterung des Johanna-Geissmar-Gymnasiums oder das Außengelände der Seckenheimschule am Stammhaus abgeschlossen werden. „Wir profitieren dabei auch von dem 2018 aufgelegten Förderprogramm von Bund und Land im Rahmen des Kommunalinvestitionsfördergesetzes, dessen Abarbeitung uns in den vergangenen Jahren bei den Sanierungen in der 2017 vom Gemeinderat mit dem Masterplan Schulbau beschlossenen Priorität zugutekommt“, so Grunert. Insgesamt laufen derzeit 15 Maßnahmen von Brandschutz- und Fachraumsanierungen über den Ausbau zur Gemeinschaftsschule bis hin zu Schulneubauten mit einem Gesamtvolumen von rund 181 Mio. Euro. Beispielhaft seien die Neubauprojekte auf den Konversionsflächen Franklin und Spinelli oder etwa die Sportstätte der IGMH, gefördert durch das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, genannt. 17 weitere Bau- und Sanierungsmaßnahmen sind in Vorbereitung.
 
„Moderne Lehr- und Lernorte spielen eine tragende Rolle für qualitative Bildungsangebote. Schüler*innen sollen im Fachunterricht die Möglichkeit haben, an aktuellen Themen und Fragestellungen der Wirtschaft und Wissenschaft zu arbeiten – dafür braucht es Fachräume, die dem aktuellen Stand entsprechen“, erläutert Hans-Jürgen Heißner, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Bildung. Unter anderem an der Friedrich-List-Schule und der Heinrich-Lanz-Schule laufen Fachraumsanierungen, am Moll-Gymnasium und der Max-Hachenburg-Schule konnten diese erfolgreich abgeschlossen werden.
 
Über die einzelnen Maßnahmen berichtete BBS-Geschäftsführer Peter Doberass ausführlich. So konnte etwa die Dach- und Fachraumsanierung der Wilhelm-Wundt-Schule, sowie auch die Sanierung der Gebäudehülle der Waldhofschule abgeschlossen werden. Neben Maßnahmen in und an Gebäuden standen auch Außenanlagen auf der Projektliste der BBS: Die Arbeiten an den Außenanlagen der Gretje-Ahlrichs-Schule wurden beendet, die sanierten und neu gestalteten Sportaußenanlagen der IGMH wurden der Schule bereits zu Pfingsten übergeben. Aufgrund von Ausfällen bei Personal und Material, ausgelöst durch die aktuelle Krisensituation, kann die Sanierung und der damit verbundene Ausbau zur Ganztagsschule der Friedrich-Ebert-Schule nicht planmäßig in den Sommerferien abgeschlossen werden. Die Arbeiten verzögern sich voraussichtlich bis Ende des Jahres. Der Ganztagsbetrieb kann aufgrund abgestimmter Logistik dennoch zum neuen Schuljahr starten.
 
Auch neue Maßnahmen prägen die Arbeit der BBS im Sommer. So wurde in den Sommerferien mit dem Rückbau der IGMH-Sporthalle begonnen. Hier wird ein neues Gebäude mit einer großen Dreifeldsporthalle und einer separaten Einfeldhalle sowie zusätzlichen Lernflächen für den Sport-Theorie-Unterricht entstehen. Fachräume und Fassaden werden parallel an der Friedrich-List-Schule saniert sowie die Sporthalle und Umkleiden an der Eugen-Neter-Schule. Außerdem ist die Brandschutzsanierung an der Seckenheim Stammschule in den Ferien gestartet.
 
Das Thema Ganztagsschule nimmt darüber hinaus einen großen Stellenwert ein: Die Planungen für den Neubau der Humboldtschule gehen in die Konkretisierung. Ebenso wird die Mensa der Gerhart-Hauptmann-Schule vergrößert.
 
„Unser Anspruch ist, allen Schülerinnen und Schülern Mannheims für ihre schulische Bildung gute räumliche Rahmenbedingungen anzubieten. Dazu setzt die BBS dringende Sanierungen und Neubauten um. Ich freue mich daher sehr, dass wir auch in diesem Jahr wieder einige Projekte abschließen konnten, und unseren Fokus darüber hinaus auf den Ausbau der Schulen für einen Ganztagsbetrieb legen können.“, erläutert Peter Doberass.

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