Umwelt & Verkehr - 30.01.2023

Mehr Sicherheit und Komfort in der Innenstadt

Der Eigenbetrieb Stadtraumservice Mannheim saniert in vier Abschnitten die Straßen in der Mannheimer Innenstadt. Der erste Abschnitt in der östlichen Oberstadt (L-, M- und N-Quadrate) konnte bereits erfolgreich abgeschlossen werden

Mit der sogenannten Dünnschicht-Kaltasphaltsanierung (DSK) hat der Stadtraumservice Mannheim im vergangenen Sommer innerhalb kürzester Zeit die Fahrbahndecke eines ganzen Quadranten in der Innenstadt, konkret der östlichen Oberstadt, saniert. Durch das Auftragen von circa einem Zentimeter Kaltasphalt wird die unebene und beschädigte Fahrbahndecke versiegelt, Risse verschlossen und somit vor eintretendem Wasser geschützt. Der Fahrkomfort wird dadurch deutlich verbessert. Im Vergleich zu einer klassischen Fahrbahnsanierung mit neuem Unterbau und Fahrbahndecke ist dies ein sehr schnelles und kostengünstiges Verfahren aber auch nicht so langlebig.

„Die Stadt Mannheim hat sich das Ziel gesetzt, bis 2024 nahezu alle Straßen der Innenstadt zu sanieren. Im letzten Sommer wurden in nur sieben Wochen rund 3.000 Meter Fahrbahn saniert und mit vorläufiger Markierung versehen. Seit Ende des Jahres 2022 wurden ohne besonderes Eingreifen in den Straßenverkehr auch alle Verkehrszeichen und Pfosten eingebaut, sowie bereits stellenweise die finale langlebige Kaltplastik-Markierung aufgetragen. Gleiches planen wir in der westlichen Unterstadt zwischen April und Juni 2023, um auch den zweiten Innenstadt-Quadranten zu erneuern“, verkündete die für die Bauausführung zuständige Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell.

Die Sanierung hat die Stadt Mannheim zum Anlass genommen, auch das Parken im öffentlichen Raum neu zu ordnen. Bisher wurde bei knapp der Hälfte der in der gesamten Innenstadt zur Verfügung stehenden öffentlichen Parkstände ungeordnet auf dem Gehweg geparkt. In der östlichen Oberstadt ist dies nach der Kaltasphaltsanierung nun Vergangenheit: Mittels 4.000 Metern Markierungen, neuer Verkehrszeichen und neuer Pfosten ist nun klar ersichtlich, wo Fahrzeuge künftig abgestellt werden können – und wo nicht. Bürgermeisterin Prof Dr. Diana Pretzell und Bürgermeister Ralf Eisenhauer haben die Straßenabschnitte nun offiziell eröffnet.

„Die Neuordnung des ruhenden Verkehrs im gesamten Stadtgebiet ist eine Herausforderung, da stets im Einzelfall geprüft werden muss, ob im öffentlichen Raum ausreichend Platz für die Parkstände vorhanden ist. Mit den Markierungen ist nun für alle klar zu erkennen, wo Parken erlaubt ist, um Bußgelder wegen Falschparkens zu vermeiden. Zudem werden schwächere Verkehrsteilnehmer geschützt: Kreuzungen werden freigehalten, Sichtachsen verbessert und Gehwege in einer Mindestbreite von 1,5 Metern können tatsächlich von Fußgängern und mobilitätseingeschränkten Menschen sowie Personen mit Kinderwagen bequem und sicher genutzt werden. Wir freuen uns, dass nach der östlichen Oberstadt mit der westlichen Unterstadt nun ein weiterer ganzer Innenstadt-Quadrant verkehrssicher umgestaltet wird“, erläuterte der für Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Sanierte Fahrbahndecke
Kurz nach Fertigstellung wurde der neue Fahrbahnbelag von vielen Bürgern als rau und sehr dunkel empfunden. Dies ist tatsächlich ganz normal, denn der Kaltasphalt wird mit regelmäßiger Nutzung durch Befahren glatt und erhält einen typischen Straßen-Grauton. Aus diesem Grund wurde zu Beginn eine temporäre Fahrbahnmarkierung aufgetragen. Die finale langlebige Kaltplastik-Fahrbahnmarkierung wurde bei der zeitsparenden Sanierungsart erst nach einer Benutzungszeit von circa drei bis vier Wochen aufgetragen. Das DSK-Verfahren ist nicht nur schneller, sondern auch kostengünstiger als herkömmliche Fahrbahndeckensanierungen und sorgt für eine geringere Belastung der gut frequentierten Innenstadt mit ihrem vielfältigen Angebot an Handel, Gastronomie und Gewerbe.

Parken am Fahrbahnrand und halbseitiges Gehwegparken
In M4/M5 in der östlichen Oberstadt wurde beispielweise deutlich, wie sich die Situation im Straßenverkehr verbessert hat. Während vorher auf beiden Seiten halbseitig auf dem Gehweg geparkt wurde – ohne Rücksicht darauf, ob der Gehweg anschließend nach wie vor breit genug ist oder ob sicherheitsrelevante Bereiche freigehalten werden –, ist nun klar geregelt, wie das Fahrzeug zu stehen hat: Auf der einen Seite am Fahrbahnrand innerhalb der vorgeschriebenen Markierung, sodass eine ausreichende Breite sowohl auf den Gehwegen als auch auf der Straße vorhanden ist. Auf der anderen Seite ist Parken nicht mehr möglich und wird durch die Beschilderung „Absolutes Haltverbot“ und Pfosten verhindert. Die neue Markierung zeigt deutlich auf, wo Straßenräume beispielsweise für den Zugang zu Hydranten oder im Fünf-Meter-Bereich von Kreuzungen freigehalten werden müssen.

Im Straßenzug M5/M6 wurde beidseitig die Markierung und auf der Seite M6 auch die Beschilderung geändert, um das Gehwegparken in diesem Abschnitt zu legalisieren. Die Markierung zeigt an wie weit das Fahrzeug auf dem Gehweg parken darf. Vor der Anpassung wurde in der östlichen Oberstadt bereits auf dem Gehweg geparkt, jedoch ohne eindeutige Beschilderung und maßgebende Markierung. Wer dort künftig außerhalb der vorgeschriebenen Markierung parkt, riskiert ein Bußgeld wegen Falschparkens. Auch die Fahrtrichtung der Einbahnstraßen muss grundsätzlich beim Parken berücksichtigt werden.

Hintergrund Neuordnung Gehwegparken
Da das Verkehrsministerium in allen baden-württembergischen Städten angeordnet hat, das Parken auf Gehwegen perspektivisch nicht mehr zu dulden, soll es nur noch dort möglich sein, wo es ausdrücklich ausgewiesen ist. In der Innenstadt ist davon auszugehen, dass dadurch rund 10 Prozent der Parkstände im öffentlichen Straßenraum entfallen. Gleichzeitig stehen in den Quadraten mehr als 7.000 Stellplätze in öffentlichen nutzbaren Parkgaragen zur Verfügung. Für die Stadtbezirke Innenstadt/Jungbusch, Neckarstadt-West, Schwetzingerstadt/Oststadt, Lindenhof sowie Teile der Neckarstadt-Ost sind die Planungen zur Neuordnung des Straßenrandparkens abgeschlossen, aktuell werden die Planungen für den Bezirk Sandhofen fortgeführt.

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