ESF-Rundfahrt 2025 durch Mannheim
Wie können Menschen, die von Armut und Ausgrenzung bedroht sind, dabei unterstützt werden, den Zugang zu Beschäftigung zu finden und einen gelingenden Übergang von der Schule in die Ausbildung zu erreichen? Das ist der Kerngedanke des Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus. Seit Jahrzehnten zählt der ESF zu den wichtigsten Förderinstrumenten der Europäischen Union, um den sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt zu unterstützen. Dem Stadtkreis Mannheim werden jährlich 459.410 Euro an Fördermitteln aus dem Kontingent des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt.
Patrick Paquet, Leiter der Unit B.4 ESF – Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien bei der EU-Kommission, und Ministerialdirektorin Leonie Dirks, Amtschefin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, besuchten im Rahmen einer Rundfahrt zusammen mit Thorsten Riehle, Wirtschafts- und Sozialbürgermeister Mannheims, sowie weiteren Mitarbeitenden des ESF-Referats des Sozialministeriums, der L-Bank, und des Arbeitskreises ESF Mannheim die aktuell über das regionale Kontingent geförderten Projekte. Ziel war es, sich ein Bild davon zu machen, wie die Gelder vor Ort den Menschen zugutekommen. Dabei kam es zu einem persönlichen Austausch mit den Bildungsträgern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ESF Plus-Projekte.
Die geförderten Menschen im Vordergrund
„Die ESF-Förderung ist in Mannheim ein großer Erfolg und hat in den letzten Jahrzehnten vielen Menschen den Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ermöglicht. Damit konnten auch wichtige Fachkräfte für unsere Wirtschaft gewonnen werden. Der ESF Plus ist ein wichtiger Bestandteil unserer lokalen Arbeitsmarktpolitik – sowohl für die Gruppe der Langzeitarbeitslosen als auch der Schülerinnen und Schüler, die von Ausgrenzung aus dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt bedroht sind. Der Erfolg in Mannheim ist durch die vertrauensvolle Arbeit aller Institutionen des Arbeitskreises unter Leitung des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung begründet und in der starken Trägerlandschaft hier vor Ort“, begrüßte Wirtschafts- und Sozialbürgermeister Thorsten Riehle die Delegation. „Für uns alle hier in Mannheim stehen immer die geförderten Menschen im Vordergrund.“
Patrick Paquet machte als Vertreter der EU-Kommission deutlich: „Es ist uns in Brüssel sehr wichtig, in den Dialog mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu treten, die von der ESF Plus Förderung vor Ort profitieren. Der ESF Plus ist das wichtigste EU-Instrument, wenn es darum geht, in Menschen zu investieren. Die Menschen und ihre Arbeitskraft sind in Europa die entscheidende Variable für Wohlstand, die globale Wettbewerbsfähigkeit und den Zusammenhalt in der Europäischen Union. Deshalb freut es mich, dass es in Mannheim Tradition ist, mit einer ESF-Rundfahrt alle geförderten Projekte zu besuchen und den direkten Kontakt zu den verantwortlichen Trägern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu suchen.“
Leonie Dirks vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration ergänzte: „Wir haben auch in der regionalen Förderung in Baden-Württemberg bewusst einen Schwerpunkt auf die Steigerung der sozialen Inklusion und der gesellschaftlichen Teilhabe sowie auf die Bekämpfung der Armut gesetzt. Durch ein selbstbestimmtes Leben haben die Menschen in Baden-Württemberg die Möglichkeit, sich aktiv in unsere Gesellschaft und unsere Demokratie einzubringen. Die Regionalisierung des ESF Plus in Baden-Württemberg ist ein Erfolgsmodell und es ist uns ein großes Anliegen, mit den Verantwortlichen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Regionen einen ständigen, konstruktiven Austausch zu haben.“
Überblick über die geförderten Projekte
Wie es Alleinerziehenden gelingen kann, trotz Familienverantwortung parallel eine eigene berufliche Perspektive, eine Ausbildung oder Umschulung in Teilzeit zu erreichen, zeigte eindrucksvoll der Besuch der Initiative „Türen öffnen 2025“ von Förderband e.V. (ESF-Förderung: 76.632 €).
Auch das Projekt „KBM-Betreuung 2025“ des Internationalen Bund e.V. unterstützt alleinerziehende Frauen, die in einer Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement in Teilzeit sind. Die über den ESF Plus geförderte sozialpädagogische Begleitung und psychologische Betreuung hilft, die Umschulung erfolgreich zu absolvieren (ESF-Förderung: 78.461 €).
Das Projekt „Get in Touch! Kontakte in die Berufswelt“ vom Träger Das andere SchulZimmer gUG ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie junge Menschen, die das Schulsystem ohne Abschluss verlassen haben, mit Hilfe des ESF Plus erfolgreich den Bildungsabschluss nachholen und dann auch ihre beruflichen Ziele realisieren können (ESF-Förderung: 41.648 €).
Eine weitere Station der „ESF-Rundfahrt“ war die Integrierte Gesamtschule Mannheim Herzogenried, eine der Schulen, bei der die ikubiz gGmbH mit dem Projekt „Kompakt (Kompetenzen aktivieren) 2025“ Schülerinnen und Schülern individuelles Coaching und Beratung mit dem Ziel der Integration in duale Ausbildung anbietet (ESF-Förderung: 63.000 €).
Am Abschluss der Rundfahrt stand ein Besuch der Justus-von-Liebig-Berufsschule und der Initiative „Startklar 2025“ des Förderband e.V. Schülerinnen und Schüler ohne oder mit schlechtem Schulabschluss und Schülerinnen und Schüler, deren Schulabschluss gefährdet ist, werden mittels individuellen Coachings an Praktika und Betriebe herangeführt, mit dem Ziel der Integration in eine duale Ausbildung (ESF-Förderung: 199.669 €).
Globale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
Erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen