Regionale Wettbewerbsfähigkeit in Mannheim

Der Stadt Mannheim stehen in der Förderperiode 12,4 Mio. Euro EU-Fördermittel für Infrastrukturmaßnahmen sowie weitere EU-Mittel für die Verbesserung der einzelbetrieblichen Förderung zur Verfügung (anteilig von 1,5 Mio. Euro für alle vier am Programm beteiligten Städte Heilbronn, Pforzheim, Villingen-Schwenningen, Mannheim). Das Land Baden-Württemberg hat ebenfalls seine finanzielle Unterstützung angekündigt. Wie schon beim Ziel-2-Programm ist der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung die Koordinierungsstelle für das RWB-Programm der Stadt Mannheim. Aus den Schwerpunkten des Operationellen Programms werden durch den Fachbereich in Zusammenarbeit mit anderen beteiligten Dienststellen maßgeblich Vorhaben aus dem oben genannten Schwerpunkt 2 im Rahmen von RWB entwickelt und umgesetzt, da sie die Weiterführung und Ergänzung der im Ziel-2-Programm begonnenen wirtschaftlichen Infrastrukturmaßnahmen bedeuten.

Programmschwerpunkt 2

Die wichtigste Aufgabe innerhalb des Schwerpunktes 2 Nachhaltige Stadt- und Kommunalentwicklung des Operationellen Programms ist, die standortbezogenen Rahmenbedingungen im infrastrukturellen Bereich als Voraussetzung für die Ansiedlung bzw. Weiterentwicklung wettbewerbsfähiger Unternehmen zu verbessern. Damit soll direkt und indirekt die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützt werden.

Einzelbetriebliche Förderung

Über eine zusätzliche Verbilligung von Darlehen für kleine und mittlere Unternehmen in ausgewählten Förderprogrammen der L-Bank ist es der Stadt Mannheim möglich, die lokale Wirtschaft direkt zu unterstützen. Im Gegensatz zur Ziel-2-Gebietskulisse des Programms 2000-2006 besteht nun keine räumliche Einschränkung mehr. Im RWB-Programm ist das gesamte Stadtgebiet förderfähig. Der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung hat gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und der L-Bank in einer Veranstaltung am 18.02.2008 Mannheimer Banken, die Kammern und andere Berater über dieses Programm informiert.

Infrastrukturprojekte

Zentraler Förderschwerpunkt der Stadt in dieser Programmperiode ist aber auch wieder die Umsetzung förderfähiger Infrastrukturprojekte. Aufgrund der komplexen Vorhaben plant die Stadt Mannheim deren Umsetzung auf drei große Projektblöcke zu konzentrieren, die zu etwa gleichen Teilen insgesamt ein Investitionsvolumen von rund 36 Mio. Euro erfordern.

Glückstein-Quartier

Das Städtebauprojekt Glückstein-Quartier ist die durchgreifende Neuordnung ehemaliger Bahn- und Industrieflächen auf der Südseite des Mannheimer Hauptbahnhofs mit einer Gesamtfläche von rund 33 ha. Das Gebiet soll zu einem der attraktivsten Dienstleistungs- und Wohnstandorte in der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt werden. Durch die Reaktivierung der gegenwärtig unter- bzw. nichtgenutzten Grundstücke wird der Weg frei für die Entwicklung der zentralen Baublöcke zur Ansiedlung von Büro- und Dienstleistungsnutzungen in einer Größenordnung von rund 169.000 m² Bruttogrundfläche.

Der Grundstein für die Förderung des Vorhabens Glückstein-Quartier wurde bereits in der Ziel 2-Förderperiode 2000-2006 gelegt. Die Förderung des über Ziel-2 erfolgten Grunderwerbs ist inhaltlich verknüpft mit der Neuordnung des Geländes in der RWB-Förderperiode. Fördergebiet ist der Bereich der ehemaligen Bahninsel. Die Förderung umfasst den Abbruch von Gebäuden, die Beseitigung von Bodenbelastungen, den Rückbau von Bahnanlagen sowie Vermarktungs- und Kommunikationsmaßnahmen. Die Maßnahmen laufen seit 2010.

Zweiter Bauabschnitt MAFINEX - Technologiezentrum

Das MAFINEX-Technologiezentrum ist ausgerichtet auf die Förderung von jungen technologieorientierten Unternehmen und allen hierzu dienlichen Maßnahmen der Netzwerkbildung und des Clustermanagements. Die Einweihung des 1. Bauabschnitts MAFINEX (Ziel-2-Projekt) erfolgte unter Beteiligung hochrangiger Vertreter der Landespolitik und der regionalen Wirtschaft am 16.10.2008. Das MAFINEX-Technologiezentrum ist angesiedelt im Glückstein-Quartier.

Durch die Umsetzung des zweiten Bauabschnittes wird das MAFINEX-Technologiezentrum als Leuchtturm technischer Infrastruktur, umgeben von einer aufstrebenden Hochschullandschaft, gefestigt und ausgebaut. Der zweite Bauabschnitt entspricht dem städtebaulichen Rahmenplan und wird nach Durchführung der Neuerschließung an dieser Stelle den Baublock ergänzen.

Arbeitsplatzschaffende Investitionen zur weiteren Aufwertung im Stadtteil Jungbusch und Weiterentwicklung Cluster Musikwirtschaft

Die Aufwertung des Stadtteils Jungbusch war bereits in der vergangenen Förderperiode Inhalt von Projekten der sich ergänzenden Ziel 2- sowie URBAN II - Förderung der EU. Eine Studie soll nun die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten des Standortes aufzeigen. Der Standort soll Nukleus für die Ansiedlung beschäftigungswirksamer Projekte und von Unternehmen in Mannheim sein und zugleich deutliche Impulse für eine städtebauliche Verbesserung auf noch brachliegenden Grundstücken liefern. Aufbauend auf den bereits vorliegenden Planungen zum Jungbusch (Vorbereitende Untersuchungen als Grundlage der Städtebauförderung; Entwicklungskonzept Innenstadt) wird zurzeit die Umsetzung konkreter, nachhaltiger Investitionsvorhaben untersucht.

Auf die bereits in der letzten Förderperiode erzielten Erfolge bei der Entwicklung des Stadtteils durch die Ansiedlung des Musikparks Mannheim und der Popakademie Baden-Württemberg (beides Ziel 2 Projekte) sowie privater Unternehmen soll im RWB-Programm aufgebaut werden. Auf der Basis der erfolgreichen Arbeit der Popakademie Baden-Württemberg und des Musikparks konnte der Grundstein für das Cluster Musikwirtschaft gelegt werden. Um diese Ansätze auszubauen und den jeweiligen Bedarfen gerecht zu werden, sind zunächst eine Erweiterung der Popakademie in Form eines Aufstockungsvorhabens des Bestandsgebäudes sowie der Aufbau eines Clustermanagements und der erforderlichen Netzwerkstrukturen geplant. Ziel der Clusterinitiative ist die Vernetzung und Weiterentwicklung der vorhandenen Kompetenzen sowie die Ansiedlung neuer Unternehmen aus der Musik- und Kreativwirtschaft. Im Rahmen des RWB-Programms sollen für solche Einrichtungen zusätzliche Flächen angeboten und geschaffen werden und somit auch ein Beitrag zur gesamtstädtischen Zielsetzung des erfolgreichen Ausbaus der Kreativwirtschaft geleistet werden.

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