Gemeingut Jungbusch: Kanakino #5 / Film und Gespräch

„Ich könnte niemals einen Deutschen heiraten, die sind mir zu locker, das ist nichts“, sagt eines der Mädchen und überprüft den Sitz ihres Lippenstiftes im Objektiv der Kamera. Ein Portrait von fünf Fußballerinnen der türkischen Mannschaft „Agrispor“ aus Berlin-Kreuzberg. Es ist Sommer, das Saisonende naht und die Mädchen werden mit dem Fußballspielen aufhören. Sie cruisen im Auto durch die Straßen, hupen die Jungen an, gehen auf Partys, ins Solarium, auf Go-Cart Bahnen. Manche von ihnen haben einen Ausbildungsplatz oder hängen in ABM-Maßnahmen herum, andere haben gar nichts. Sie fragen sich, wie das Leben geht: das Heiraten, die Jungfräulichkeit, die Liebe, die Moral, die Eltern, die Selbstständigkeit. Deutschländerinnen in Berlin, um die 20, die versuchen, ein eigenes Leben zu entwerfen. Sie wissen, dass das ihr letzter Cliquensommer sein wird.

Der Film "Nach dem Spiel" dient als Teil des Projektes Gemeingut Jungbusch, bestehend aus Installationen, Gesprächen und Performances
Laufzeit: Do 20.02. – Sa 14.03.2020

Im Rahmen ihres nomadischen Instituts für Künstlerische Migrationsforschung hat die Stuttgarter Künstlerin Ülkü Süngün sich mit dem Zusammenhang von Migration und Gentrifizierung und der Rolle von Kultureinrichtungen im Jungbusch befasst. Unter dem Titel GEMEINGUT JUNGBUSCH präsentiert sie zum Abschluss ihres Aufenthalts die Video-Installation ESNAF.Kleinunternehmer*innen, eine Publikation und eine Lecture Performance zusammen mit der Berliner Architektin und Künstlerin Ana Filipovic.

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