Naturschutzgebiete in Mannheim

 

Backofen-Riedwiesen

Lage: Äußester Südwesten Mannheims, östlich des Rheins; unterteilt in zwei Teilgebiete: Backofen - Riedwiesen und Schwetzinger Wiesen Edinger Ried


Betreten möglich? Ja, aber bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und lassen Hunde an der Leine. Mit dem Rad können die Rundwege außerhalb des Gebietes genutzt werden. Achten Sie auf Ihre Umwelt und hinterlassen Sie keinen Müll.


Name/ Geschichte: In dem Gebiet wurde früher Ton und später auch Kies abgebaut.


Geschützt seit: 1985


Schutzzweck: Erhaltung unterschiedlicher Biotope* mit einer hohen ökologischen Bedeutung und der jeweiligen Pflanzen- und Tierwelt. 

*Ein Biotop ist ein räumlich begrenzter Lebensraum, der unterschiedliche Lebewesen, sowohl Tiere als auch Pflanzen beherbergt (z.B. ein Tümpel).


Größe: 150 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Schwarzmilan

  • lebt in der Nähe großer Flusstäler wie hier am Rhein
  • gleitet über lange Zeit und große Strecken ohne Flügelschlag (vor allem bei der Nahrungssuche)
  • für einen Greifvogel sind seine Laute melodiös und variabel

Arznei-Haarstrang

  • kommt in Mittel-und Süddeutschland vor
  • bis zu zwei Meter hohe Pflanze mit gelben Blüten
  • Futterpflanze der seltenen Haarstrangeule

Pirol

  • sehr selten in Mitteleuropa
  • lebt in Auwäldern, Bruchwäldern und wassernahen Gehölzen
  • trotz seiner auffallenden Färbung im Laub schwer zu erkennen, weil er sich meistens in den Baumkronen aufhält

 NSG Verordnung Backofen Riedwiesen


Hirschacker und Dossenwald

Lage: Zwischen Schwetzingen und Mannheim, im Süd-Osten Mannheims


Betreten möglich? Ja, aber bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und lassen Hunde an der Leine.


Name: ,,Dossenwald'' leitet sich von dem altdeutschen Wort ,,Dosse'' ab, was Kiefer bedeutet.


Geschichte: Die Dünenlandschaft entstand am Ende der letzten Eiszeit. Damals gab es in der Rheinebene keine Pflanzen, sodass Winde den Sand leicht aufnehmen und verwirbeln konnten.


Geschützt seit: 1993


Schutzzweck: Erhaltung und Förderung des Dünenzuges mit angrenzenden Flugsandfeldern


Größe: 130 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Kreuz-Enzian

  • Blaue krautige Pflanze mit Wuchshöhe von 10-40 Zentimetern
  • Kreuzgegenständig angeordnete Blätter
  • Seltene Pflanze

Blauflüglige Ödlandschrecke

  • Deutlich größere Weibchen als Männchen
  • Blau-transparente Färbung am Hinterflügel, jedoch selten sichtbar
  • Typische Bewohnerin der sandigen Dünen

Dünen-Sandlaufkäfer

  • Hervorrangender Läufer und Jäger
  • Variable Körperfärbung (grünlich kupferfarben, kupferbraun, bläulich)

NSG Verordnung Hirschacker Dossenwald


Kopflache am Friesenheimer Altrhein

Lage: Am Rande von Mannheim und Ludwigshafen, zwischen der Friesenheimer Insel und Sandhofen


Betreten möglich? Ja, es gibt einen Weg von dem Xylon-Werk (Kalthorststraße) zum Rhein, von dem aus das Gebiet betreten werden kann. Bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und lassen Hunde an der Leine.


Name / Geschichte: Das Naturschutzgebiet liegt in der Mündung einer alten Flussschlinge in den Rhein. Es wird auch ,,Koksbuckel'' genannt, weil die ausgebeuteten Lehmgruben als Deponie von Unternehmen für anfallenden Schlack dienten.


Geschützt seit: 1988


Schutzzweck: Erhaltung der weitgehend natürlichen Überschwemmungsaue als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.


Größe: 21 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Teichrohrsänger

  • Lebt in Ufernähe, baut sein Nest zwischen Schilfhalme
  • Klettert und hüpft im Schilf und sucht nach Nahrung (Spinnen, Insekten, etc.)
  • Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung

Rote Schuppenmiere

  • Einjährige, krautige Pflanze mit Wuchshöhe von 4-15 Zentimetern
  • Heilkraut: lindert Schmerzen im Bereich der Harnwege
  • Wächst bevorzugt auf sandigen versauerten Böden an Wegrändern und in Äckern

Kammmolch

  • Größte heimische Molch-Art
  • Lebt bevorzugt in dauerhaft wasserführenden Weihern und Teichen
  • Männchen tragen zur Paarungszeit einen gezackten Rückenkamm

NSG Verordnung Kopflache


Maulbeerinsel

Lage: Zwischen dem Neckarkanal und dem Altneckar. Teil des kombinierten Natur- und Landschaftschutzgebietes ,,Unterer Neckar''.


Betreten möglich? Zahlreiche Rad- und Fußwege führen durch das Naturschutzgebiet. Bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und belassen Hunde an der Leine.


Name/ Geschichte: Der Name stammt von alten Maulbeerbäumen, die Kurfürst Karl-Ludwig im 17. Jahrhundert zur Zucht von Seidenraupen pflanzen ließ. Die Seidenproduktion blieb unrentabel.


Geschützt seit: 1987


Schutzzweck: Das Naturschutzgebiet erhält und fördert die flusstypische Pflanzen- und Tierwelt. Es sichert insbesondere die letzten hier erhaltenen weißen Maulbeerbäume, die übrigens Naturdenkmale sind.


Größe: 10 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Weißer Maulbeerbaum

  • Sommergrüner Laubbaum aus China
  • Erreicht seine volle Blütenpracht im Mai

Faulbaumbläuling

  • Schlüpft im Frühjahr als einer der ersten Schmetterlinge
  • Als Raupe blassgrün mit rosafarbenen Längsstreifen
  • Typischer Laubbewohner mit Flugzeit von April bis September

NSG Verordnung Maulbeerinsel


Reißinsel

Lage: Liegt mit den Gebieten ,,Waldpark'' und ,,Bei der Silberpappel'' im Ostbogen der Rheinschlinge bei Neckarau.


Betreten möglich? Ja, von 1. Juli bis Ende Februar, in der Brutzeit darf das Gebiet nicht betreten werden. Am Zugang „Kuckucksinsel“ beginnt ein ausgeschilderter Rundweg. Bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen. Hunde sind hier nicht erlaubt.


Name/ Geschichte: Der Mannheimer Bankier Carl Reiß vermachte der Stadt nach seinem Tod 1915 die damalige Fasaneninsel mit der Auflage, sie zu schützen. Sie wurde in Reißinsel umbenannt.


Geschützt seit: 1950


Schutzzweck: Erhaltung einer naturnahen, der Flussdynamik ausgesetzten Rheinauenlandschaft mit typischen Auenwäldern und Wiesen.


Größe: 100 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Wilde Weinrebe

  • Auf Trägerpflanzen wie die Pappel angewiesen, breitet sich über Bäumen und Sträuchern aus
  • In Deutschland sehr selten, vom Aussterben bedroht
  • Eine Ursprungsform unserer Kulturform

Mittelspecht

  • Benötigt zur Nahrungssuche Baumkronen mit grobrindigen Ästen, daher gebunden an alte Eichenwälder
  • Ein Suchspecht: die Zunge ist länger und der Schnabel feiner als bei Hackspechten (bspw. der Buntspecht)
  • Verbreitungsschwerpunkt in Mitteleuropa

Laubfrosch

  • Ihre Haftscheiben an den Enden von Fingern und Zehen sind einzigartig unter den Amphibien
  • Wird zwischen drei und fünf Zentimetern groß
  • Überwintert in Erdhöhlen, unter Steinen oder unter großen Baumwurzeln

NSG Verordnung Reißinsel


Silberpappel

Lage: Im Süden des Waldparks, Teil eines Schutzgebietsverbundes mit dem „Waldpark“ und der „Reißinsel“.


Betreten möglich? Nein, das Betreten des Gebietes ist nicht gestattet.


Name: Der Name stammt von einer ca. 250 Jahre alten Silberpappel, die 1936 wegen Altersschwäche gefällt wurde.


Geschützt seit: 1983


Schutzzweck: Erhaltung der Altrheinschlute mit dem natürlichen Auwald


Größe: 8,63 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Erdkröte

  • Eine der größten Amphibienarten in Deutschland
  • Fast auf dem gesamten Kontinent verbreitet
  • Vorwiegend nachts aktiv

Wasserfledermaus

  • Besiedelt bevorzugt Wälder und Parks in Gewässernähe
  • Setzt ihre Schwanzflughaut als Kescher ein, um Beutetiere von der Wasseroberfläche abzufangen
  • Verbringt den Tag meist in Baumhöhlen

Silberpappel

  • Kann über 400 Jahre alt werden
  • Blätter haben eine starke Ähnlichkeit mit Ahornblättern
  • Häufig im Bereich größerer Flüsse, wie dem Donau-, Oberrhein und Odergebiet

NSG Verordnung Silberpappel


Unterer Neckar Wörthel

Lage: Teil des Natur- und Landschaftsschutzgebietes Unterer Neckar, das sich von Heidelberg bis Mannheim erstreckt.


Betreten möglich? Ja, aber bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und lassen Hunde an der Leine.


Name / Geschichte: Neckar bedeutet im Keltischen ,,wildes Wasser'' und beschreibt die einstige Form des Flusses gut. Er schuf eine urwüchsige Auenlandschaft mit Kies - und Sandbänken, die teilweise bis heute existieren.


Geschützt seit: 1987


Schutzzweck: Erhaltung des naturnahen Neckarabschnittes und seiner Aue mit teilweise gefährdeten Pflanzen-
und Tierarten, zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt.


Größe: 21 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Uferschwalbe

  • Kleinste Schwalbenart
  • Brütet in Steilwänden
  • Hält sich von Mai bis September in Mitteleuropa auf, überwintert in Nordwestafrika und Südamerika

Eisvogel

  • Brütet in Steilwänden an sehr klaren, langsam fließenden Flüssen
  • Jagt kleine Fische
  • Blau bis türkis schimmerndes Gefieder

Mauerglaskraut

  • In Baden-Württemberg kommt es in warmen Lagen des unteren Neckartals vor sowie an der Seckenheimer Stadtmauer
  • Besiedelt Spalten des wasserdurchsickerten Gerölls und der feuchten Mauern an den Flussleitwerken
  • Verwandt mit der Brennnessel

NSG Verordnung Unterer Wörthel


Viehwäldchen, Apfelkammer, Neuwäldchen

Lage: Ja, aber bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und belassen Hunde an der Leine.


Betreten möglich? Bitte bleiben Sie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt auf den Wegen und belassen Hunde an der Leine.


Name: Der Name erschließt sich aus den Gewannnamen der einzelnen Gebiete.


Geschützt seit: 1993


Schutzzweck: Die Beweidung des Gebiets mit Ziegen, Schafen und Eseln sichert den Erhalt der einzigartigen Binnendünen mit ihren seltenen Pflanzen- und Insektenarten.


Größe: 38 Hektar


Besondere Tiere und Pflanzen:

Sand-Strohblume (auch gelbes Katzenpfötchen)

  • In Deutschland lediglich in den neuen Bundesländern verbreitet, ansonsten selten im Oberrheingebiet zu finden
  • Krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 10-30 Zentimetern
  • Gelbes Blütenköpfchen, grau-weißer, filzig behaarter Stängel

Silbergras

  • Überwinternde Pflanze mit Wuchshöhe von 10-35 Zentimetern
  • Wächst auf warmen, trockenen, nährstoff- und basenarmen Böden
  • Erträgt Temperaturen bis zu 60 °C

Zauneidechse

  • In Mittel - und Osteuropa verbreitet
  • Wirkt im Vergleich zur Mauer- oder Waldeidechse sehr kräftig
  • Bevorzugt trockene und warme Lebensräume

Kreuzkröte

  • Besiedelt trockenwarme Gebiete mit lockerem sandigen Boden
  • Weißlich-gelber Streifen auf dem Rücken
  • In der Laichzeit sind ihr Rufe manchmal zwei Kilometer weit zu hören

NSG Verordnung Viehwäldchen, Apfelkammer, Neuwäldchen