Auswirkungen der Versteppung von Waldflächen
Wald als wichtiger Ökosystemdienstleister
Ein Hektar Wald erbringt für uns eine Vielzahl an wichtigen Ökosystemleistungen. Er speichert Kohlenstoff, filtert Luft und Wasser und bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Bedrohung durch Dürre und Versteppung
Doch was passiert, wenn durch wiederkehrende Dürreereignisse auf trockenen Waldstandorten die Existenz des Waldes bedroht ist? Welche Ökosystemleistungen können dann nicht mehr erfüllt werden? Und kann die Versteppung auch neue Chancen bieten?
Verlust von Holzproduktion und Kohlenstoffspeicherung
Ohne Bäume oder Sträucher auf der Fläche gehen wichtige Ökosystemleistungen des Waldes verloren. Ohne Bäume gibt es keine Holzproduktion und keine Kohlenstoffspeicherung, beides ist gerade im Klimawandel von entscheidender Bedeutung.
Auswirkungen auf Trinkwasserschutz und Boden
Viele Wälder sind zudem Trinkwasserschutzgebiete, unter denen wir unser lebensnotwendiges Trinkwasser gewinnen. Auch diese Funktion geht auf versteppten Standorten verloren.
Die tiefen Wurzeln der Bäume beleben die Bodenschichten und filtern das versickernde Wasser besonders effektiv. Im lockeren Waldboden kann Regenwasser gut versickern, wodurch Starkregenereignisse und Hochwasser abgemildert werden.
Regulierende Wirkungen auf Klima, Luft und Lärm
Den Verlust der regulierenden Wirkungen des Waldes spüren wir Menschen sehr deutlich:
- Bäume wirken als natürliche Luftfilter und produzieren Sauerstoff.
- Sie kühlen ihre Umgebung an heißen Tagen.
- Sie dienen als Lärm- und Sichtschutz.
Wenn diese Funktionen entfallen, wirkt sich das direkt auf die Lebensqualität der Menschen aus.
Verlust der Erholungsfunktion
Auch die Erholungsfunktion des Waldes ist betroffen. Wir nutzen den Wald, um Ruhe zu genießen oder Sport zu treiben. Offene Landschaften bieten zwar weiterhin Möglichkeiten zur Bewegung, doch die besondere Atmosphäre des Waldes und ihre positive Wirkung auf die Gesundheit gehen verloren.
Neue Chancen durch Offenlandschaften
Wenn die Bäume verschwinden, können sich Arten der Offenlandschaften ansiedeln. Je nach Standortbedingungen kann dies sogar zu einer Zunahme der Artenvielfalt führen und wertvolle Offenlandbiotope entstehen lassen – ein möglicher Vorteil der Versteppung.
Erfolgt diese Entwicklung nicht, liegen Böden ungeschützt frei, was Austrocknung, Bodenabtrag und Verlust wertvoller Bodenschichten zur Folge hat.
Lehren aus bereits versteppten Regionen
In Zeiten des Klimawandels lohnt auch der Blick in Regionen, die schon jetzt andere klimatische Bedingungen aufweisen. In stark versteppten Gebieten beeinträchtigen Sandstürme Erholungssuchende und Autofahrer. Eine schlechter gefilterte Luft kann die Lebensqualität stark einschränken.
In Ländern mit hohem Anteil an Wüsten und Steppen werden enorme Anstrengungen unternommen, Wälder zu entwickeln, um die positiven Effekte für die Bevölkerung zu erhalten. Hat sich erst einmal eine Steppe etabliert, ist eine Wiederbewaldung sehr aufwendig.
Engagement für den Mannheimer Stadtwald
In Mannheim setzen sich viele Menschen dafür ein, den Wald für die Bevölkerung zu erhalten und ihn so zu stärken, dass er seine wichtigen Ökosystemleistungen auch unter veränderten klimatischen Bedingungen erfüllen kann.