Kultur - 30.11.2023

Museum für alle

Neue inklusive Angebote in den Reiss-Engelhorn-Museen

Die Reiss-Engelhorn-Museen haben in den letzten Monaten die Ausstellung „Versunkene Geschichte“ um neue und wichtige Entdeckungsmöglichkeiten ergänzt. Inklusive Angebote wurden entwickelt, sodass jetzt auch Blinde und Sehbehinderte, Gehörlose und Menschen mit kognitiver sowie körperlicher Beeinträchtigung den Rundgang genießen und erleben können. Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung stellen die Reiss-Engelhorn-Museen die neuen Angebote am Sonntag, den 3. Dezember ab 13:30 Uhr vor. Der Eintritt in die Ausstellung „Versunkene Geschichte“ ist an diesem Nachmittag für alle kostenfrei. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Förderung im Impulsprogramm „Kultur nach Corona“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

„Wir verstehen uns als Museum für alle“, betont rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl. „Alle sollen bei uns aktiv die Schätze der Vergangenheit entdecken können. Deswegen bauen wir Barrieren ab, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Dank der Förderung konnten wir einen wichtigen Schritt hin zum inklusiven Museum machen. Weitere sollen folgen.“

Die Dauerausstellung „Versunkene Geschichte“ entführt auf eine interaktive Zeitreise von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Neben außergewöhnlichen Originalfunden lassen aufwändige Inszenierungen die Vergangenheit lebendig werden. Ab sofort laden elf Stationen zum Tasten und Entdecken ein. Die Besucherinnen und Besucher befühlen beispielsweise das Fell von verschiedenen Steinzeit-Tieren, die Götterdarstellungen auf einem Römerstein, die Uniform eines Legionärs oder die Frauenmode im Mittelalter. Alle Stationen sind mit Braille- und Profilschrift versehen. Außerdem liefern Videos spannende Hintergrundinformationen zum Leben unserer Vorfahren – neben der Tonfassung jeweils mit Gebärdensprache und Untertiteln. Es gibt einen Guide in Leichter Sprache und damit auch ein Besuch mit Rollstuhl problemlos möglich ist, wurden verschiedene Anpassungen vorgenommen. Sowohl die Ausstellung als auch der Servicebereich im Museum Weltkulturen verfügen jetzt über ein neues Blindenleitsystem und eine spezielle Beschilderung. Der Abbau von Barrieren wird auch online auf der Webseite der Reiss-Engelhorn-Museen mit inklusiven Videos und Texten in Leichter Sprache fortgesetzt.

Um auf die jeweiligen Bedürfnisse gezielt einzugehen, haben die Reiss-Engelhorn-Museen ein Netzwerk mit Expertinnen und Experten geknüpft. Sie haben eng zusammengearbeitet mit der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar, dem Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein, dem Gehörlosenverein Mannheim sowie der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Mannheim.

Aktionstag am 3. Dezember

Der Aktionstag startet am 3. Dezember um 13:30 Uhr mit einem Festakt im Anna-Reiß-Saal. Eine Gesprächsrunde gewährt unter dem Titel „Auf dem Weg zu einem inklusiven Museum“ Einblicke in die Entwicklung und Umsetzung des Projekts. Zu Gast sind neben Expertinnen und Experten der beratenden Vereine und den Verantwortlichen der Reiss-Engelhorn-Museen auch Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, sowie Ursula Frenz, die diesen Bereich bei der Stadt Mannheim betreut. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache übersetzt und es gibt eine Induktionsanlage.

Um 14:30 Uhr startet eine Führung durch die Ausstellung „Versunkene Geschichte“ in Gebärdensprache und mit Induktionsanlage. Um 15 Uhr folgt eine audiodeskriptive Führung. Zwischen 15:30 und 17 Uhr werden die einzelnen Stationen in Einfacher Sprache erklärt. Eintritt und Teilnahme sind kostenfrei.

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