Midcareer Award für Bildende Kunst
Erstmals vergeben die Heinrich-Vetter-Stiftung und das Kulturamt der Stadt Mannheim gemeinsam den „Mannheimer Midcareer Award für Bildende Kunst“ – eine dotierte Auszeichnung für Bildende Künstler*innen 40+.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird künftig alle vier Jahre an Künstler*innen vergeben, die bereits lange Jahre in der Region aktiv sind und mit ihrer künstlerischen Arbeit in die Metropolregion Rhein-Neckar wirken.
„Uns ist wichtig, ein Signal an Künstlerinnen und Künstler zu senden, die über viele Jahre hinweg in der Region tätig sind und die damit einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben leisten. Der „Midcareer Award für Bildende Kunst“ soll Unterstützung und Zeichen der Wertschätzung gleichermaßen sein,“ betont Prof. Frankenberg, Vorstandsvorsitzender Heinrich-Vetter Stiftung
Der neue Midcareer Award richtet sich explizit an die Generation Bildender Künstler*innen 40+, die aufgrund von Altersbeschränkungen bei vielen Ausschreibungen nicht (mehr) zugelassen ist.
„Dank der Heinrich-Vetter-Stiftung können wir künftig für diese Altersgruppe eine dotierte Auszeichnung vergeben. Das ist in finanziell herausfordernden Zeiten besonders wichtig für die Kunstszene der Metropolregion Rhein-Neckar. Deswegen danke ich der Stiftung und dem Kulturamt der Stadt Mannheim für diese Initiative. Die Kooperation des Kulturamtes mit der Heinrich-Vetter Stiftung setzt damit ein klares Zeichen zur Stärkung der lokalen Kunstszene“, betont Thorsten Riehle, Kulturbürgermeister der Stadt Mannheim.
„Die Auszeichnung hat eine große Bedeutung, da Stipendien und Förderpreise für Künstler*innen ab einem Alter von 40 Jahren nur noch selten vergeben werden. Umso wichtiger ist das Signal, dass kontinuierliches, künstlerisch konsequentes Arbeiten gerade in dieser Lebensphase gewürdigt wird“, ergänzt Ewa Wojciechowska, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Mannheim.
Ausstellung in PORT25 – Raum für Gegenwartskunst
Angedacht und geplant wurde der Midcareer Award im Kulturamt schon seit einigen Jahren, 2025 kann er nun erstmals vergeben werden. Wie beim Mannheimer Kunstpreis der Heinrich-Vetter-Stiftung, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird, ist mit dem Midcareer Award eine Ausstellung verbunden. Die Ausstellung für den ersten Midcareer Award findet von 6. September bis 9. November 2025 im PORT25 – Raum für Gegenwartskunst statt, in dem auch die Ausstellungen für die Preisträger*innen des Mannheimer Kunstpreises der Heinrich-Vetter-Stiftung ausgerichtet werden. Künftig sollen die mit dem Midcareer Award verbundenen Ausstellungen in wechselnden Mannheimer Institutionen stattfinden.
Die Auswahl für den Midcareer Award erfolgt mittels Nominierung durch ein wechselndes Gremium und eine Fachjury. Der erste Künstler, der den Midcareer Award 2025 für Bildende Kunst erhält, ist der Installations- und Konzeptkünstler Michael Volkmer.
„Die Biografien von Künstlerinnen und Künstlern, die schon lange tätig sind, sind oft besonders interessant, denn sie zeigen selten gradlinige Verläufe. Vielmehr gibt es Wechsel der Ausdrucksformen, erfolgreiche und weniger erfolgreiche Jahre, künstlerische Krisen und Phasen der scheinbar grenzenlosen künstlerischen Produktivität. Selten sind es schlichte Erfolgsgeschichten, immer sind es Geschichten, die vom unbedingten Weitermachen zeugen. Im Falle von Michael Volkmer, der nun mit dem ersten „Mannheimer Midcareer Award für Bildende Kunst“ ausgezeichnet wird, ist auch der verheerende Atelierbrand im Jahr 2007 zu nennen, der einen Großteil seiner Werke vernichtete,“ erläutert Carolin Ellwanger, Beauftragte für Bildende Kunst im Kulturamt Mannheim und Initiatorin dieser Auszeichnung.
Über den Künstler Michael Volkmer:
Der 1966 in Ludwigshafen geborene Michael Volkmer studierte an der Freien Akademie Rhein-Neckar in Mannheim und stellt seit über 30 Jahren regelmäßig aus. Mit dem Künstlerkollegen Eric Carstensen gründete er superart.tv, ein Videokünstlerduo, das sich dem kritischen künstlerischen Nonsens verschrieben hat. Auffälligste Gemeinsamkeit der skulpturalen Arbeiten von Michael Volkmer ist der neutralgraue Farbton, in dem zum Beispiel auch sein durch Mannheim wanderndes Mahnmal für die Opfer der Zwangssterilisierungen gehalten ist.
Michael Volkmer spielt mit der Beiläufigkeit des Vertrauten und Alltäglichen, hinterfragt das vermeintlich Gesicherte, gibt dem Trash den Anschein des Erhabenen und führt uns so ganz nebenbei die Fragilität unseres Wertesystems vor Augen.
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