Meilenstein für Radschnellweg nach Heidelberg
Mit dem Rad schnell, komfortabel und vor allem umweltfreundlich zwischen Stadt und Region unterwegs sein – das ist das Ziel der Radschnellverbindung Mannheim-Heidelberg zwischen den beiden Oberzentren am Neckar. Die Vorplanung der bereits festgelegten Vorzugstrasse ist abgeschlossen. Jetzt kann im Bereich zwischen östlichem Ortseingang Feudenheim und Universitätsklinikum die Umsetzung beginnen: Der Ausschuss für Umwelt und Technik und der Betriebsausschuss Technische Betriebe hat nun den Eigenbetrieb Stadtraumservice mit der weiteren Planung und Realisierung beauftragt. Radfahrende erwartet auf dieser Strecke künftig ein Mix aus breiten, eigenständigen Radwegen und Fahrradstraßen.
„Die neue Radschnellverbindung bietet eine weitere umweltfreundliche Alternative Richtung Heidelberg. So können nicht nur Pendlerströme entzerrt und eine nachhaltige Vernetzung der Metropolregion erreicht werden. Vom Ausbau profitieren insbesondere auch die Mannheimerinnen und Mannheimer der östlichen Stadtteile, die künftig besser an die Innenstadt angebunden sind“, erläutert der für Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.
Die für die Bauausführung zuständige Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell ergänzt: „Mannheim und Heidelberg werden durch eine Radschnellverbindung nachhaltig verbunden. Dafür gehen wir heute einen weiteren wichtigen Schritt. Die Routen werden so ausgebaut, dass Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer die Strecke komfortabel nutzen können und gleichzeitig die Klimaziele unserer Stadt noch besser ‚mit erradeln‘ können.“
Mehrere Bauabschnitte
Die, künftig aus Ilvesheim kommende, neue Radschnellverbindung verläuft in Feudenheim über die Ilvesheimer Straße bis zur Kreuzung Odenwaldstraße, so dass hier eine Anbindung an die Stadtbahn möglich ist. Über die Odenwaldstraße und die Spessartstraße wird im weiteren Verlauf die B38a überquert. Im Sportpark Feudenheim sorgt ein neues Verkehrskonzept dafür, dass Radfahrende und Autofahrende auf nahezu eigenständigen Wegen geführt werden. Über die Straße Am Neckarkanal, die künftig rein für Radler nutzbar ist, führt die Route parallel zum Neckarkanal. Am Neckarplatt besteht eine Anbindung zur neuen Radschnellverbindung Mannheim – Viernheim – Weinheim über die Feudenheimer Au und das BUGA-Gelände, die sich gerade im Bau befindet. Über die Straße Im Pfeifferswörth und die Feudenheimer Straße führt die Strecke schließlich über das Theodor-Kutzer-Ufer bis zur Friedrich-Ebert-Brücke.
In vielen Bereichen wird ein eigenständiger Radweg gebaut, indem der aktuell vorhandene Radweg verbreitert wird. Die Odenwaldstraße, Spessartstraße und die Straße Im Pfeifferswörth werden zur Fahrradstraßen umgebaut. In den beiden erst genannten Straßen werden durch den Umbau zugleich sichere Schulwege und ein grüneres Straßenbild mit höherer Aufenthaltsqualität geschaffen. Die weitere Strecke zwischen Friedrich-Ebert-Brücke und Kurpfalzbrücke kann erst zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden, da hier die Planung aufgrund parallel laufender Stadtentwicklungsprozesse noch nicht finalisiert werden kann.
Die geschätzten Kosten des Abschnittes der RSV MA-HD zwischen Ortseingang Feudenheim und Universitätsklinikum betragen nach aktuellem Planungsstand rund 13 Mio. Euro. Die Stadt wird hierfür Fördermittel bei Bund und Land beantragen.
Der Eigenbetrieb Stadtraumservice wird mehrere Bauabschnitte nach und nach ab Ende 2023 umsetzen, beginnend mit der Spessart- und Odenwaldstraße.
Hintergrund
Der RS 2 (Mannheim – Heidelberg) ist eines von drei Pilotprojekten für Radschnellverbindungen des Landes Baden-Württemberg. Die Koordination des Gesamtprojekts wird vom Regierungspräsidium Karlsruhe betreut. Die Planung und der Bau auf Mannheimer Gebiet wird durch den Eigenbetrieb Stadtraumservice und dem Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung durchgeführt und gesteuert.
Radschnellverbindungen zeichnen sich aus durch eine Gesamtstrecke von mindestens fünf Kilometern und einer überwiegenden Breite von vier Metern. Sie sind eine interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung mit einer bevorrechtigten Führung der Radfahrenden. Im Alltagsverkehr stellen sie eine bedeutende Verbindung dar: Mindestens 2.000 Radler sollen in 24 Stunden den überwiegenden Teil der Gesamtstrecke nutzen.
Radschnellverbindungen sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breite besonders attraktiv, vor allem auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen. Bei Radschnellverbindungen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen erhöht, weil Radfahrende weniger oft anhalten und warten müssen.
Eine Video-Visualisierung der Radschnellverbindung Mannheim – Heidelberg vom Regierungspräsidium Karlsruhe finden Sie hier.