Mannheimer Gewerbeforum 2025
Krisen gehören längst zum Geschäftsalltag – entscheidend ist, wie man mit ihnen umgeht. „Wie Widerstandskraft zum Erfolgsfaktor werden kann und welche Perspektiven es zu entdecken gilt, darüber diskutierten Fachleute, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie regionale Akteurinnen und Akteure beim Mannheimer Gewerbeforum 2025, das der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim erstmalig in Kooperation mit dem SV Waldhof Mannheim veranstaltete. Zur Premiere des neuen Formats kamen mehr als 400 Teilnehmende in das Carl-Benz-Stadion. Flankiert wurde das Programm von einem "Marktplatz", auf dem sich rund zwei Dutzend Institutionen und Initiativen aus der Region mit ihren Dienstleistungen und Ideen präsentierten. Der Veranstaltung vorausgegangen waren zahlreiche kleinere stadtteilbezogene Gewerbeforen – und die Erkenntnis, dass viele Themen, die kleine und mittlere Unternehmen bewegen, unabhängig von ihrem Standort sehr ähnlich sind und ein Bedarf an Vernetzung und Wissenstransfer besteht. In sommerlicher Atmosphäre, musikalisch begleitet von „Rolf Stahlhofen & Band“ und bei Imbiss und Getränken des SV Waldhof bot das Gewerbeforum den Teilnehmenden Gelegenheit zum Netzwerken und Austausch.
„Unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen sind das Fundament der Mannheimer Wirtschaft – sie schaffen Arbeitsplätze, treiben Innovationen voran und prägen die wirtschaftliche Stärke unserer Stadt entscheidend mit. Die große Beteiligung am Mannheimer Gewerbeforum zeigt: Der Unternehmergeist in unserer Stadt ist lebendig und vielfältig“, erklärte Oberbürgermeister Christian Specht bei der Begrüßung zum Gewerbeforum. „Gerade in Zeiten multipler Herausforderungen – von Fachkräftemangel über Digitalisierung bis hin zu globalen Lieferketten – müssen wir als Stadt verlässliche, zukunftsfähige Rahmenbedingungen schaffen. Ziel ist es, unsere Unternehmen dabei zu unterstützen, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Angesichts der angespannten Haushaltslage bedeutet das auch, mit Ressourcen klug und wirtschaftlich umzugehen – und Investitionen gezielt dort zu setzen, wo sie die größte Wirkung entfalten.“
Vielfältiges Programm rund um das Thema Resilienz im Unternehmenskontext
Mit aufschlussreichen Impulsen, praxisnahen Diskussionen und thematisch breit gefächerten Panels griff das Programm das Thema Resilienz im Unternehmenskontext auf. Ganz gleich ob geopolitische Spannungen, Fachkräftemangel, Energiewende oder Inflation – für Unternehmerinnen und Unternehmer gilt es auch in schwierigen Momenten Verantwortung zu übernehmen. Auf dieses Thema ging Sascha Stegemann, FIFA-zertifizierter Profischiedsrichter, in seiner Keynote mit dem Titel „Stark bleiben unter Druck“ ein. Er schilderte Erfolgsstrategien und erklärte, was für ein effektives Krisenmanagement notwendig ist. Denn im Sport – genauso wie im beruflichen Kontext – sei es möglich, dass trotz professioneller Vorbereitung und passender Strategie unerwartete Ereignisse oder Fehleinschätzungen neue Herausforderungen mit sich bringen. Dies aufgreifend, nahm die Diskussionsrunde „Hoffnung ist keine Strategie: Zwischen Realitätssinn und Zuversicht“ Themen wie strategisches Risikomanagement und Change-Prozesse in den Blick.
Wärmewändeakademie als einzigartiges Kooperationsprojekt
Einen weiteren Programmpunkt der Veranstaltung bildete die Wärmewendeakademie. Oberbürgermeister Christian Specht, der Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar Odenwald, Klaus Hofmann, sowie MVV-Vertriebsvorstand Ralf Klöpfer stellten dieses bundesweit einzigartige Kooperationsprojekt von Stadt Mannheim, Klimaschutzagentur, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, den Innungen von Sanitär- und Heizung, Elektro, Stuckateuren und Schornsteinfegern sowie der MVV vor. Ziel der Akademie ist es, möglichst viele Handwerksbetriebe so fortzubilden, dass sie die ihre Kunden bei den notwendigen Maßnahmen für die Wärmewende optimal beraten können – zum Beispiel der Installation von Wärmepumpen oder Fernwärmestationen. Auch Informationen zu aktuellen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten gehören zum Schulungsprogramm. 98 Fachleute aus 81 Betrieben wurden bereits geschult. Mit der Übergabe von je einer Fernwärmeübergabestation zu Schulungszwecken an die Bildungsakademie des Handwerks sowie die Heinrich-Lanz-Berufsschule wurden weitere Partner in das Projekt aufgenommen.
Panels erörtern zentrale Zukunftsfragen
Zum Abschluss des Abends befassten sich die Teilnehmenden in vier parallelen Panels mit zentralen Zukunftsfragen. In Panel I: „Auto raus, Wirtschaft hinterher? – Mobilitätswende & Gewerbe“ bewegte sich die Diskussion im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz, Lebensqualität, guter Erreichbarkeit des Handels und intelligenter Logistik. Panel II: „Babyboomer vs. Gen Z – Arbeit zwischen Pflichtgefühl & Purpose“ nahm die unterschiedlichen Werte und Einstellungen zur Arbeitskultur dieser beiden Generationen unter die Lupe. In Panel III mit dem Titel „Grün. Teuer. Unverzichtbar? – Nachhaltigkeit mit Substanz“ erörterten die Teilnehmenden die Vereinbarkeit von ökonomischem Erfolg mit einer sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltigen Ausrichtung eines Unternehmens. Panel IV ging unter der Überschrift „Ungenau statt langsam?“ – Verwaltung im Wandel“ der Frage nach, wie Veränderung in der Verwaltung qualitätsgesichert stattfinden kann.
Globale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
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