Politik & Verwaltung - 20.07.2023

„Loujains Träume von den Sonnenblumen“

2019 hat der Gemeinderat der Stadt Mannheim den Bertha-und-Carl-Benz-Preis an die saudische Frauenrechtsaktivistin Loujain AlHathloul verliehen. Die Preisträgerin konnte den Preis bisher nicht entgegennehmen, denn zur Zeit der Preisverleihung befand sie sich in Haft. Mittlerweile wurde sie zwar aus der Haft entlassen, ist aber nach wie vor mit einem Ausreiseverbot belegt.

Loujain AlHathlouls Schwester Lina hat zwischenzeitlich ein Kinderbuch verfasst, in dem sie die Ziele und den Kampf ihrer Schwester für die Gleichberechtigung der Frauen in Saudi-Arabien in einer anrührenden Geschichte kindgerecht vermittelt. „Loujains Träume von den Sonnenblumen erzählt von einem kleinen Mädchen, das in einer Welt, in der nur Jungs und Männer fliegen dürfen, auch Flügel haben möchte, um endlich das endlos große Sonnenblumenfeld sehen zu können, nach dem sie sich so sehnt. Diese Geschichte hat Lina AlHathloul heute (19.07.2023) rund 100 Schülerinnen und Schülern der Bertha-Hirsch-Schule und der Käthe-Kollwitz-Schule vorgelesen und anschließend viele Fragen zum Buch und zu ihrer Schwester beantwortet.

Übergabe der Urkunde des Bertha-und-Carl-Benz-Preises

Im Vorfeld der Lesung hat Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz Lina AlHathloul - stellvertretend für ihre Schwester- die Urkunde des Bertha-und-Carl-Benz-Preises übergeben. Der Oberbürgermeister erinnerte in seiner Ansprache an die besonderen Umstände der Preisverleihung 2020, an der auch – pandemiebedingt – die beiden Schwestern der Preisträgerin nur virtuell teilnehmen konnten. „Wir haben diesen Preis in einer ungewöhnlichen Zeit an eine ungewöhnliche Frau verliehen.“ Er würdigte Loujain AlHathloul als eine Pionierin ganz in der Tradition von Bertha Benz, als eine Wegbereiterin für mehr Mobilität der Frauen in ihrem Heimatland Saudi-Arabien: „Mit ihrem unermüdlichen Kampf - trotz schwerster Repressalien - hat Loujain AlHathloul maßgeblich dazu beigetragen, dass saudische Frauen heute einen Führerschein beantragen und Autofahren dürfen“, erläuterte der OB. Der Oberbürgermeister erinnerte auch daran, dass Loujain AlHathloul für ihren Einsatz für die Rechte der Frauen zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat und für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. In 2020 wurde sie mit dem von der französischen Région Normandie und vom Internationalen Institut für Menschenrechte und Frieden vergebenen Prix Liberté ausgezeichnet.

Lina AlHathloul bedankte sich in ihrer Rede für die große Unterstützung durch die Stadt Mannheim. Ihre Schwester habe Folter und Isolation ertragen müssen. „Alle Türen waren zu. Die Stadt Mannheim war die erste öffentliche Institution, die uns Unterstützung angeboten hat“, so Lina AlHathloul. Der Kampf sei noch nicht vorbei aber die Hilfe und Unterstützung durch die Stadt Mannheim habe ihrer Familie stets Hoffnung gegeben.

 

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