Inklusion in Kunst und Kultur
Mit der Veranstaltung „Barrierefreiheit und Inklusion in Mannheimer Kultureinrichtungen“ haben das Kulturamt und die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen eine wichtige Plattform für Austausch und Vernetzung geschaffen. Ziel der sehr gut besuchten Veranstaltung war es, bestehende Angebote und Projekte sichtbar zu machen und die Zusammenarbeit zwischen Kulturakteur*innen, Kultureinrichtungen, Vereinen und Verbänden zu stärken.
„Inklusion und Barrierefreiheit sind wesentliche Voraussetzungen für echte Teilhabe“, betonte Bürgermeister Thorsten Riehle in seinem Grußwort. „Kultur bildet unsere gemeinsame gesellschaftliche Grundlage und ist ebenso wie die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen Kern einer funktionierenden Demokratie. Kultur ist unverzichtbar und sie muss für alle erreichbar, erlebbar und gestaltbar sein.“
In Kurzvorträgen stellten Kulturakteur*innen sowie Mitarbeiter*innen Mannheimer Kultureinrichtungen gemeinsam mit ihren Projektpartner*innen aktuelle Projekte und Angebote kultureller Teilhabe vor. Wie bereichernd ein partnerschaftlicher Ansatz für alle ist, zeigten das Ensemble Divers, das Nationaltheater Mannheim und die Reiss-Engelhorn-Museen eindrucksvoll. Die Alte Feuerwache verdeutlichte mit dem Awareness-Konzept, wie die Haltung von Kultureinrichtung gestärkt und unmittelbar in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden kann.
In einer Diskussionsrunde zur Frage, wie kulturelle Teilhabe in Mannheim weiter verstetigt werden kann, wurden neben vielen positiven Entwicklungen die noch bestehenden Herausforderungen benannt. Karlheinz Schneider, Vorsitzender des Badischen Blinden und Sehbehindertenvereins, erläuterte: „Zugänglichkeit ist ein Menschenrecht und muss alle Lebensbereiche betreffen: Daher müssen alle Menschen an kulturellen Angeboten teilhaben können. Aktuell stoßen Menschen mit Behinderungen noch auf viele Barrieren. Die entwickelten Angebote zeigen: das Bewusstsein ist da und wir dürfen optimistisch bleiben.“ Christian Holtzhauer, Schauspielintendant und Künstlerischer Leiter der Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim betonte die doppelte Verantwortung, die ein Theater als Ort und als Kunstform übernimmt: „Als öffentlich geförderte Institution haben wir den klaren Auftrag Barrieren aktiv abzubauen. Als Kunstform haben wir die Möglichkeit, Dinge ins Bewusstsein zu rücken. Wir möchten durch unsere Produktionen die Notwendigkeit, aber auch den Reichtum barrierearmer künstlerischer Arbeiten zeigen.“
Die eingeladenen Kulturakteur*innen, Stadträte und Akteur*innen mit und ohne Behinderungen fanden sich abschließend zu Themengruppen zusammen, um den Austausch zu zentralen Themen der Inklusion und Barrierefreiheit weiterzuführen und Impulse für neue partnerschaftliche Projekte zu sammeln. Tom Foell erläuterte als Vorstandsmitglied der AG Barrierefreiheit auf dem Podium: „Barrierefreiheit beginnt nicht am Eingang, sondern bei der Planung. Deshalb ist es wichtig, Expert*innen in eigener Sache direkt in die Planung miteinzubeziehen. Ein Bewusstsein zu schaffen ist gemeinsam einfacher. So können wir unseren Horizont gemeinsam erweitern.“ Zum Abschluss formulierte er einen konkreten Wunsch: „Ich wünsche mir eine stadtweite Kunst-Aktion, die zeigt, wie stark Mannheim in Sachen Barrierefreiheit zusammenstehen kann. Unter einem Motto wie z. B. ‚Access – keine Barrieren‘ könnten alle Kultureinrichtungen einen Monat lang kreative Zeichen setzen – für mehr Sichtbarkeit, Offenheit und Mut zur Veränderung.“
Das Kulturamt und die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen haben mit der Veranstaltung Sichtbarkeit, Austausch und Vernetzung geschaffen, um den Weg zu einer inklusiveren Kulturstadt aktiv zu gestalten. Kulturamtsleiterin Ewa Wojciechowska betont: „Kulturelle Teilhabe heißt in der Praxis Vielfalt zu leben, partizipativ zu arbeiten und die Chance wahrzunehmen, neue Perspektiven von Beginn an zu involvieren und von ihnen zu lernen. Zugleich ist Kulturelle Teilhabe eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur durch enge Zusammenarbeit gelingen kann.“
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