Bauen & Wohnen -

FRANKLIN Steg ist eingehoben

Der FRANKLIN Steg, der FRANKLIN sichtbar mit der Nachbarschaft verbinden wird, hat Gestalt angenommen. Die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP verantwortet die Realisierung des innovativen Ingenieursbauwerks aus Holz. In 5 Metern Höhe überspannt die Brücke nun die B38 und ermöglicht zukünftig eine direkte, barrierefreie und sichere Überquerung der viel befahrenen B38 für den Fuß- und Radverkehr. Der FRANKLIN Steg wird zu 100 Prozent gefördert von der Bundesrepublik Deutschland, Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Verkehr.  

Beim FRANKLIN Steg handelt es sich um eine außergewöhnliche Konstruktion. Als längste integrale Holzbrücke der Welt, bei der auf Lager und Fugen verzichtet wird, wurde sie weitgehend im Werk im Emsland vorgefertigt.

Oberbürgermeister Christian Specht beim Baustellenbesuch am Sonntag: „Mit dem FRANKLIN Steg schlagen wir im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke zwischen zwei großen Stadtteilen. Dieses innovative Bauwerk ist nicht nur ein technisches Highlight, sondern vor allem ein Gewinn für die Menschen: Es schafft eine sichere, barrierefreie Verbindung, stärkt den Rad- und Fußverkehr und bringt die Stadtteile FRANKLIN und Vogelstang näher zusammen. Ich freue mich, dass wir mit Unterstützung des Bundes ein solches Vorzeigeprojekt in Mannheim realisieren konnten.“

Der FRANKLIN Steg wird von der MWSP in Kooperation mit dem Eigenbetrieb Stadtraumservice der Stadt Mannheim umgesetzt. Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, beim Pressetermin: „Die Integration der ehemaligen militärischen Flächen in bestehende Stadtstrukturen ist wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Der FRANKLIN Steg als Verbindung in die Nachbarschaft ist deshalb nicht nur ein Teil unseres gesamten Mobilitätskonzeptes, sondern als Bauwerk auch sichtbares Zeichen für die Identität von FRANKLIN und einen neuen Stadteingang.“

Den Auftakt der Arbeiten vor Ort machte die Rampenkonstruktion auf der Vogelstangseite, deren Montage bereits Anfang August startete. Diese besteht aus drei gebogenen Holzbauelementen sowie einem Übergangsträger, die hier zu einer Helix, einer spiralförmigen Auffahrt, zusammengefügt und an das bereits fertiggestellte Betonwiderlager montiert wird.  

Am Sonntag, 10. August, wurde der Brückenhauptkörper angeliefert. Dieser besteht aus zwei Hauptträgern, welche durch Stahlprofile miteinander verbunden sind. Die Trägerelemente haben eine Länge von 45 Metern. Sie erreichten Mannheim als Schwer-transport über die Autobahn.

Der spannendste Schritt stand nun am letzten Wochenende an. Die 81 Tonnen schweren Teile wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag eingehoben und in die Widerlager gespannt. Alles lief planmäßig. Die B 38 wurde am Samstag um 22 Uhr gesperrt, dann wurden die Kräne aufgebaut. Der Einhub der Brücke am Sonntagmorgen selbst lief reibungslos ab ca. 5.45 Uhr und dauerte ca. 45 Minuten.

Im direkten Anschluss folgen nun die Belagsarbeiten. Der Belag der Brücke, Carbonbeton, ist ein ressourcenschonender Hochleistungsbaustoff, der extrem dauerhaft ist und sehr geringen Wartungsaufwand erfordert.

Nach dem Einhub der Brücke wird nun der Anschluss an das Wegenetz hergestellt. Dafür werden auf der FRANKLIN-Seite noch Aufbauarbeiten erfolgen und die neuen Fuß- und Radwege bis zum Platz der Freundschaft samt Beleuchtung realisiert. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird die Brücke für den Fuß- und Radverkehr freigegeben und als sicherer Schulweg zwischen den Stadtteilen zur Verfügung stehen.

Hintergrund:

Der FRANKLIN Steg schafft die Verbindung zwischen den neuen Angeboten im Stadtteil FRANKLIN und den bestehenden Infrastrukturen im Stadtteil Vogelstang. Auf der FRANKLIN-Seite beginnt der Steg mit einer Rampe im grünen Freiraum von Columbus, auf der Vogelstang-Seite wird ein einladender Platz entstehen. Die attraktive Fuß- und Radverkehrsverbindung unterstützt das Mobilitätskonzept FRANKLIN und bildet den Brückenschlag zwischen „Bewährtem“ und „Neuen“.

Die Brücke zeichnet sich durch ein nachhaltiges Design aus, zudem wird sie überwiegend aus Holz gebaut. Der 45 Meter lange Überbau, der Massivholzträger, wird zusammenhängend und fugenlos mit dem Unterbau, dem Stahlbetonwiderlager, verbunden. Der Entwurf des FRANKLIN Stegs stammt von der Arbeitsge-meinschaft Knippers Helbig GmbH aus Stuttgart und dem Londoner Büro DKFS Architects. Dieser wurde im September 2020 im Rahmen eines europaweiten, nicht offenen Planungswettbewerbs aus 15 eingereichten Beiträgen ausgewählt.

Für das Projekt erhält die Stadt Mannheim über das Bundesministerium für Verkehr (BMV) eine 100-prozentige Zuwendung aus dem Programm „Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland“ in Höhe von rund 9 Millionen Euro. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) fungiert als Bewilligungsbehörde für das Förderprogramm. Die Abwicklung der Bundesförderung erfolgt durch den Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung der Stadt Mannheim.

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