Politik & Verwaltung -

Empfang der Stadt Mannheim zum Tag der Arbeit

Auch in diesem Jahr hat die Stadt Mannheim den „Tag der Arbeit“ zum Anlass genommen, das besondere Engagement der Repräsentantinnen und Repräsentanten der Gewerkschaften sowie der Betriebs- und Personalräte in den Betrieben und Verwaltungen der Region zu würdigen. Oberbürgermeister Christian Specht empfing sie am 30. April im Rahmen eines Empfangs in der Arbeiterkneipe des TECHNOSEUM mit einem klaren Bekenntnis zur Bedeutung von Mitbestimmung, Tarifbindung und sozialer Verantwortung.

„Der 1. Mai ist tief verwurzelt in unserer gesellschaftlichen Erinnerung. Er ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Tag der Reflexion – darüber, wo wir stehen und wo wir hinwollen als Gesellschaft, “ erklärte Specht in seiner Rede.

In seiner Rede spannte OB Specht den Bogen von der historischen Bedeutung des 1. Mai bis zu den aktuellen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für Mannheim als Wirtschafts- und Industriestandort. Dabei betonte er die Bedeutung des demokratischen Engagements und der sozialen Gerechtigkeit in Zeiten gesellschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten.

„Gerade heute müssen wir uns wieder bewusst machen: Demokratie und soziale Gerechtigkeit sind keine Selbstverständlichkeiten. Sie müssen aktiv gelebt und verteidigt werden – in unseren Betrieben, Verwaltungen und in der Gesellschaft insgesamt.“

Mit Blick auf die aktuellen Beschäftigungszahlen betonte der Oberbürgermeister die Attraktivität des Standorts Mannheim – gerade auch für internationale Fachkräfte. Im September 2024 erreichte die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 202.152 einen neuen Rekordwert. Der Zuwachs war auf Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen – ein deutliches Zeichen für den Erfolg der Willkommens- und Arbeitsmarktpolitik der Stadt.

„Diese Entwicklung zeigt: Unser Land und unsere Stadt sind attraktiv für internationale Fachkräfte – und wir brauchen sie dringend. Sie sichern unseren wirtschaftlichen Erfolg.“

OB Specht thematisierte auch den Strukturwandel, den die Arbeitswelt aktuell durchläuft, insbesondere durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Dabei betonte er die Rolle der Gewerkschaften und Betriebsräte als wichtige Begleiter und Gestalter.

„Die Arbeitswelt verändert sich – neue Berufe entstehen, andere verschwinden, Arbeitsorte verlagern sich ins Digitale. Dabei sind Betriebsräte und Gewerkschaften unsere Schlüsselpartner, denn sie sind nah an den Menschen, die diese Veränderung betrifft.“

Auch die wirtschaftliche Entwicklung in Mannheim bleibt im Fokus. Die Zahl offener Stellen ist deutlich gestiegen, gleichzeitig aber auch die Zahl der Arbeitslosen. Hier seien gezielte Maßnahmen notwendig, um Menschen erfolgreich in Arbeit zu bringen – mit Unterstützung von Bund, Land und Bundesagentur für Arbeit.

Mit Blick auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung hob OB Specht die geplante Kommission zur Sozialstaatsreform, das Bundestariftreuegesetz sowie Maßnahmen zur Entbürokratisierung und Digitalisierung hervor.

„Auch wir als Stadt arbeiten daran, Verwaltung effizienter, digitaler und bürgerfreundlicher zu machen. Gleichzeitig wollen wir faire Arbeitsbedingungen und starke Tarifverträge sichern.“

Besonderes Augenmerk legte der Oberbürgermeister auf die Herausforderungen für die städtischen Finanzen. Der neue Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bringe zwar berechtigte Verbesserungen für die Beschäftigten, bedeute aber auch einen Mehraufwand von über 11 Millionen Euro ab dem Jahr 2026 für den Kernhaushalt.

„Wir brauchen eine verbesserte Einnahmesituation, um weiter in die Zukunft unserer Stadt investieren zu können – von Bildung über Mobilität bis hin zur Energieinfrastruktur.“

Am Ende seiner Rede betonte OB Specht den Wert von Zusammenhalt, gesellschaftlichem Engagement und partnerschaftlicher Zusammenarbeit aller Akteure.

Im Anschluss sprach Ralf Heller, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Mannheim / Rhein-Neckar. Er ging auf zentrale gewerkschaftspolitische Forderungen ein: bessere Finanzierung der Kommunen, ein nationaler Aktionsplan zur Stärkung der Tarifbindung, die Unterstützung von Langzeitarbeitslosen und der dringend notwendige Bürokratieabbau. Er betonte die Rolle der Mitbestimmung und mahnte mehr Zusammenhalt angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten an.

Musikalisch wurde der Empfang von Angelina Schmid (Gesang) und Joschi Wiesbrock (Gitarre) begleitet.

 

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