01.12.2023

Digitale Gewalt an Mädchen und Frauen

Fachkräfte-Schulung zur geschlechtsspezifischen digitalen Gewalt an Mädchen und Frauen

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November haben die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim sowie das Polizeipräsidium Mannheim eine Fachkräfte-Schulung zum Thema geschlechtsspezifische digitale Gewalt an Mädchen und Frauen veranstaltet. An der Online-Schulung, die Fachkräfte bei der Unterstützung von Betroffenen stärken soll, haben rund 60 Personen teilgenommen.

Die Schulung vermittelte eine multidisziplinäre Perspektive auf das Thema digitale Gewalt, der Mädchen und Frauen zunehmend ausgesetzt sind. Dr. Frank Zander, der als Anwalt selbst Opfer digitaler Gewalt vertritt, beleuchtete juristische Aspekte und erörterte, wie rechtlich gegen digitale Gewalt vorgegangen werden kann. Cornelia Moore, Beraterin für geschlechtsspezifische digitale Gewalt, konzentrierte sich auf die Sichtweise der Beratung von Betroffenen und stellte unterstützende Ansätze vor. Tanja Kramper, Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Mannheim, lieferte Einblicke aus polizeilicher Perspektive.


Teilnehmende der Veranstaltung, darunter Mitarbeitende aus der Stadtverwaltung, Beamtinnen und Beamte von Polizei und Staatsanwaltschaft sowie Fachkräfte aus Beratungsstellen und der Jugendhilfe, nutzten die Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern und sich effektive Strategien zur Unterstützung von Betroffenen anzueignen.
Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit einer interdisziplinären Herangehensweise im Kampf gegen geschlechtsspezifische digitale Gewalt. Sie betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden und Institutionen, um wirkungsvolle Prävention und Hilfe zu gewährleisten. Der Schutz vor geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt erfordert neben der Unterstützung von Betroffenen auch gesellschaftliche Sensibilisierung und rechtliche Schritte gegen diese Form von Missbrauch.

Hintergrund

Geschlechtsspezifische digitale Gewalt bezieht sich auf jegliche Form von digitaler Aggression oder Belästigung, die speziell aufgrund des Geschlechts einer Person verübt wird. Sie hat ernsthafte Auswirkungen auf die Opfer, darunter psychische Belastung oder Angstzustände. Laut einer Umfrage der Organisation HateAid sind mehr als die Hälfte der Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren bereits Opfer digitaler Gewalt geworden. Sie erleben unterschiedliche Formen von Angriffen, wie Hassnachrichten, sexuelle Belästigung und sogar Vergewaltigungs- und Morddrohungen. Durch die technischen Möglichkeiten ist digitale Gewalt häufig ein Teil der (Ex-)Partnerschaftsgewalt und verstärkt oder ergänzt in vielen Fällen die Gewaltdynamik.

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