Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 30. September 2025 die Fortführung der Finanzierung des Café Anker bis einschließlich 2028 beschlossen. Im städtischen Haushalt sind wie bisher Mittel in Höhe von jährlich 442.926 Euro zum Betrieb des Café Anker eingestellt. Somit ist der Fortbestand des alkoholakzeptierenden Angebots im Jungbusch für weitere drei Jahre gesichert und eine wichtige Anlaufstelle für die Besucherinnen und Besucher bleibt erhalten. 

Gesundheitsbürgermeister Dirk Grunert begrüßt die Entscheidung des Gemeinderats ausdrücklich:„Das Café Anker hat sich in den vergangenen Jahren als unverzichtbare Anlaufstelle im Jungbusch etabliert. Mit der Fortführung sichern wir nicht nur Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen, sondern leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zum sozialen Miteinander und zur Entlastung des öffentlichen Raums. Ich freue mich sehr, dass wir dieses erfolgreiche Angebot auch in der aktuell angespannten Haushaltssituation weiterhin ermöglichen können.“

Das Café Anker wurde 2020 im Jungbusch gegründet, um chronisch alkoholerkrankten Menschen in prekären Lebenslagen eine niedrigschwellige und akzeptierende Anlaufstelle zu bieten. Es reagiert damit auf alkoholbedingt suchtassoziierte Herausforderungen wie soziale Ausgrenzung, Wohnungslosigkeit und öffentlich sichtbaren Suchtmittelkonsum, welche auch das Sicherheitsgefühl von Bürgerinnen und Bürgern im Quartier beeinflussen. Aktuell bietet das Café Anker täglich rund 65 Besucherinnen und Besuchern einen Schutzraum, Gemeinschaft und Begleitung, in der kalten Jahreszeit teilweise sogar deutlich mehr Besuchern. Angebote des Café Anker wie Duschen, Wäschewaschen und die Kleiderkammer sind insbesondere für wohnungslose Suchterkrankte eine große Hilfe.

Durch eine enge Zusammenarbeit der Betreiber Caritasverband und Drogenverein Mannheim mit dem Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt, der Polizei, dem Fachbereich Sicherheit und Ordnung, der ZI-Suchtmedizin/Substitutionsambulanz sowie dem Quartiermanagement trägt das Café Anker dazu bei, Betroffene zu stabilisieren und den öffentlichen Raum zu entlasten. Dies bestätigt auch eine Evaluation zur Wirksamkeit des Angebotes.

Besonders hervorzuheben ist, dass das Café Anker die Lebensrealitäten der Klientinnen und Klienten anerkennt und ihnen neben Grundversorgung auch psychosoziale, suchttherapeutische Unterstützung, Beratung, Zugang zu weiterführenden Hilfen sowie eine gewisse Tagesstruktur bietet.