Sicherheit & Ordnung - 25.08.2022

Bilanz der Lebensmittelüberwachung vorgestellt

5.185 Lebensmittelbetriebe, darunter 1.499 Gastronomiebetriebe und 86 Großküchen gibt es aktuell in Mannheim. Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher Lebensmittel sicher und bedenkenlos einkaufen und genießen können, waren die KontrolleurInnen der Lebensmittelüberwachung der Stadt Mannheim trotz Einschränkungen auch während der Corona-Pandemie im Einsatz. Mit Erfolg: Der hohe Überwachungsdruck der letzten Jahre konnte aufrechterhalten und ein wichtiger Beitrag zum Verbraucherschutz geleistet werden. Dies spiegelt sich auch in der Bilanz für das Jahr 2021 wider, die nun vorgestellt wurde.

„Mit 2.619 Kontrollen im Jahr 2021 konnten wir trotz Corona-Beschränkungen in der Wirtschaft ein hohes Niveau halten“, berichtete Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht. „Die vergangenen beiden Jahre seit Pandemie-Beginn waren für die Lebensmittelüberwachung besonders herausfordernd. Zahlreiche Betriebe hatten geschlossen, Kontrollen waren nur eingeschränkt möglich. Auf Anweisung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart mussten wir zudem zeitweise unsere Routinekontrollen zum Schutz aller Beteiligter zeitweise auszusetzen und nur noch konkreten Beschwerden nachgehen. Dennoch wollten und mussten wir zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin signalisieren, dass wir Hygienemängel und Täuschungen nicht dulden. Umso erfreulicher ist es, dass die Kontrollen derzeit wieder uneingeschränkt laufen.“

Bei den 2.619 Betriebskontrollen kam es in 60 Prozent der Fälle zu Beanstandungen. Das entspricht in etwa den Vorjahreswerten. „In 571 Fällen kam es in Folge von Beanstandungen zu Nachkontrollen, 77 Mal mussten wir die Mängelbeseitigung mittels Bescheid durchsetzen“, resümiert Peer-Kai Schellenberger, Abteilungsleiter Verbraucherschutz im Fachbereich Sicherheit und Ordnung. 16 Strafverfahren und 71 Bußgeldverfahren wurden eingeleitet sowie 30 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen. „Erfreulich ist, dass wir nur fünf Betriebe ganz oder teilweise schließen mussten. Damit bewegen wir uns weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Das zeigt, dass der von uns ausgelöste Überwachungsdruck nach wie vor ankommt“, so Schellenberger.

Neben den Kontrollen von Betrieben stand die Probenentnahme durch die städtischen KontrolleurInnen an. Im vergangenen Jahr wurden 1.460 Proben entnommen, die anschließend in den Laboren der chemischen Veterinär- und Untersuchungsämter (CVUA) untersucht wurden. 18 Prozent der Proben wurden beanstandet, bei sechs davon (0,4 Prozent) handelte es sich um Beanstandungen, die gesundheitsschädlich waren.

Das Thema einer möglichen PFC-Belastung in Lebensmitteln begleitete die LebensmittelkontrolleurInnen zusätzlich zu den regulären Kontrollen. Bereits seit 2015 ist bekannt, dass Ackerflächen im Mannheimer Norden teilweise mit PFC – per- und polyfluorierten Chemikalien – belastet sind. 2019 wurden erstmals in Mannheim in einem Fall bei Erdbeeren ein PFC-Wert oberhalb des Grenzwerts festgestellt. Der Verkauf der Erdbeeren wurde sofort gestoppt. Zirka 300 Kilogramm verunreinigter Erdbeeren waren zu diesem Zeitpunkt jedoch schon verkauft. Dieses Feld wurde im kommenden Jahr nicht mehr bestellt. Um die Thematik „Erdbeeren“ verstärkt in den Fokus zu nehmen, fanden in 2020 und 2021 weitere Beprobungen auf anderen Anbauflächen statt. Mit erfreulichem Ergebnis: Die Erdbeeren waren nicht belastet und konnten guten Gewissens in den Verkauf gebracht werden.

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