Tattersall

Der ungewöhnliche Name des Platzes geht auf eine in den 1880er Jahren von der Aktiengesellschaft Tattersall errichtete Reithalle zurück. Deren Bezeichnung leitet sich vom Namen des englischen Unternehmers Richard Tattersall (1724-1795) her, dessen Idee, in London einen Reitstall mit Mietpferden zu betreiben, Schule macht. Platz für den „Tattersall“ ist hier aber erst, nachdem der Hauptbahnhof in Richtung der 1868 fertiggestellten Rheinbrücke verlagert und 1876 am heutigen Standort eingeweiht worden ist. Denn fast vierzig Jahre lang, ab1840, erheben sich zwei hölzerne Hallen sowie Dienstgebäude mit Gepäckraum, Fahrkartenschalter und Wartesälen des ersten Personenbahnhofs auf dem Gelände. Zeitgleich mit der Eröffnung der Schienenstrecke nach Heidelberg wird auch der neue Freihafen seiner Bestimmung übergeben. Die Verbindung dorthin sichert zunächst eine Pferdebahn. Seit 1854 führt die so genannte Schleifbahn rund um die Stadt Richtung Neckar und Rhein bis zum Hafen. Die Straßenbahnhaltestelle wird im frühen 20. Jahrhundert eingerichtet, das Wartehäuschen im Stil der Neuen Sachlichkeit stammt aus dem Jahr 1928.

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