Kommunale Konfliktberatung

Im Rahmen des Projektes „Kommunale Konfliktberatung: Konflikte als Chance für eine nachhaltige Integration“ arbeitet die Stadt Mannheim seit November 2021 mit dem forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) zusammen. Mit einem Fokus auf die Neckarstadt-West geht es um den Ausbau der Fähigkeiten der relevanten Akteure und eine bleibende Stärkung von Strukturen im Sinne der Integration und Zusammenleben.

Die Stadt Mannheim hat einige Herausforderungen der letzten Jahre im Quartier erfolgreich gemeistert und engagiert sich unter anderem durch die Schaffung von Strukturen, wie einem Quartiersmanagement und einer Koordinierungsgruppe mit Vertreter*innen der Stadtgesellschaft, des Oberbürgermeisters und verschiedener Fachbereiche, durch die Erstellung von Studien, baulichen Stadterneuerungsmaßnahmen, u.v.m.

Konkrete Ausganglage für diese Kooperation waren Abgrenzungstendenzen von – und Spannungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, sichtbar beispielsweise an der Nutzung des öffentlichen Raumes (Auseinandersetzungen, Lärm, Müll, Gefühl des Verdrängt-werdens). Der Einsatz von ordnungspolitischen, restriktiven Maßnahmen sollte vermindert werden, da diese die Situation wahrscheinlich nicht auf Dauer verbessern können.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union und des Integrationsfonds der Stadt Mannheim gefördert.

Weitere Informationen

Integrationsfonds Stadt Mannheim

Der Integrationsfonds wurde 2012 eingerichtet, um flexibel auf die Zuwanderung aus Südosteuropa reagieren zu können. 2017 wurde vom Gemeinderat der Stadt Mannheim die Weiterführung des Integrationsfonds beschlossen. Seitdem wird der Integrationsfonds jährlich ausgeschrieben, jeweils mit Anpassungen in der Schwerpunktsetzung, um flexibel auf akute Bedarfslagen und Herausforderungen reagieren zu können.

Weiterführende Informationen finden sich auf der Internetseite des Mannheimer Integrationsfonds für EU-Zugewanderte.

Forum Ziviler Friedensdienst

Das Forum Ziviler Friedensdienst hat den Ansatz der „Kommunalen Konfliktberatung“ entwickelt, um Gemeinden, Städte und andere Gebietskörperschaften dabei zu unterstützen, Konfliktpotenziale wahrzunehmen, Gewalteskalation zu verhindern und Zukunftsperspektiven für die Entwicklung lokaler Gemeinschaften zu entdecken.

„Kommunale Konfliktberatung“ bezieht wesentliche Elemente der systemischen Beratung und Instrumente der Konfliktbearbeitung und -transformation ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrachten die Herausforderungen vor Ort in ihren komplexen Zusammenhängen. Dazu gehören ein externer Blick und eine neutrale Haltung, um Vorschläge zu schaffen und nachhaltige, von allen getragene Lösungen zu ermöglichen.

  • Auf Basis von Gesprächen mit zahlreichen Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft mit dem Beratungsteam wird eine Situations- und Konfliktanalyse erstellt.
  • Relevante Akteure im Stadtgeschehen werden gehört und einbezogen.
  • Anliegen und Sichtweisen werden analysiert und in Beziehung zueinander gesetzt, so dass Dynamiken in der Stadtgesellschaft beschrieben werden
  • Maßnahmen der Akteure der Stadtgesellschaft wurden in Bezug auf ihre Wirkungen auf diese Dynamiken beschrieben.
  • Handlungsoptionen wurden benannt.

Wichtige Grundlage für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forums ist ihre über 20-jährige Erfahrung in der Friedensförderung und Konfliktbearbeitung im In- und Ausland sowie der Qualifizierungsarbeit von Menschen im Bereich der gewaltfreien Konfliktbearbeitung.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Forum Ziviler Friedensdienst.