Rosa, Eugen und Bernhard Dreifuss

Sicherlich kann sich niemand mehr von Ihnen an die Familie Dreifuss erinnern. Wie denn auch, lebte doch die Familie Dreifuss bereits vor mehr als 70 Jahren im 1. Obergeschoss eines Hauses in der Goethestraße 18, genauer bis zum Jahr 1933. Die Familie Dreifuss, das waren das Ehepaar Eugen Dreifuss, geboren 1886, und Rosa Dreifuss, geb. Ascher, geboren 1893, sowie die Kinder Bernard, Jahrgang 1921, und Henny, Jahrgang 1924. Eugen Dreifuss war aktiver Sozialdemokrat zu Zeiten der Weimarer Republik.

Dann aber kam die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Die Familie, neben der sozialdemokratischen Ausrichtung auch noch jüdischen Glaubens, erlebte die Fackelzüge für Hitler, den Judenboykott durch Freunde und Schulkameraden, die Bücherverbrennungen und die Verhaftung von Freunden mit. Dies waren Anlässe genug, bereits 1933 nach Frankreich ins Exil zu gehen. Dort holte sie die nationalsozialistische Herrschaft aber ein:

  • Eugen und Rosa Dreifuss wurden aus Vichy Frankreich ausgewiesen und zusammen mit anderen Flüchtlingen am 18.9.1943 in Italien im Tal Gesso von deutschen Truppen festgenommen, zunächst interniert und dann zurück nach Frankreich abgeschoben. Die Deportation erfolgte dann von Nizza aus über Drancy, das große Sammellager bei Paris, nach Auschwitz, wo beide ermordet wurden.
  • Bernard wurde am 6.3.1943 deportiert und im KZ Majdanek ermordet
  • Henny tauchte unter falschem Namen im französischen Widerstand unter und überlebte die Naziherrschaft. Heute lebt sie in Düsseldorf. Sie hat die Patenschaft für die Steine übernommen.