Symposium

Stadtentwicklungssymposium „Übungsräume für die offene Gesellschaft – Perspektiven einer kooperativen Planungskultur“
und Review zu 10 Jahren Konversion in Mannheim
12. und 13. Juli 2023
Festhalle Baumhain im Luisenpark

Unter dem Titel „Übungsräume für die offene Gesellschaft – Perspektiven einer kooperativen Planungskultur“ kamen am 12. und 13. Juli 2023 im Rahmen des Stadtentwicklungssymposiums und Reviews zu 10 Jahren Konversion in Mannheim über 200 internationale Expertinnen und Experten sowie Stadtmacherinnen und Stadtmacher an den zwei Tagen zusammen, um Konzepte und Perspektiven einer neuen kooperativen Planungskultur zu diskutieren.

Das Publikum aus Fachleuten, Verwaltungsmitarbeitenden, Stadtplanerinnen und Stadtplanern, Architektinnen und Architekten, als auch Medienvertreterinnen und Medienvertretern sowie engagierten Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft konnte dabei nicht nur Impulsvorträgen folgen, sondern in verschiedenen Panels auch über zukunftsorientierte Entwicklungsprozesse und Transformationsvorhaben sprechen und reflektieren: Welche Instrumente hat die Planung, um angemessen auf die realen Entwicklungen der Stadt reagieren zu können? Wie kann sie urbaner Vielfalt flexibel gegenübertreten, diese verfügbar und erlebbar machen? Wie kann sie die Schätze der Stadt heben? Wie können neue gemeinschaftliche Verfahren entstehen, und welche Übungsräume brauchen wir dafür?

Zum Auftakt, am Mittwoch, 12. Juli 2023, gaben unter anderem der Sozialwissenschaftler und Transformationsforscher Davide Brocchi und der Architekt und Pritzker-Preisträger Jean-Philippe Vassal aus Paris anregende Impulse und lieferten Inspiration für die folgenden Programmpunkte. Am späten Nachmittag folgte eine Bilanz der rund zehnjährigen Konversion der Mannheimer Militärflächen.
Die beteiligten Akteurinnen und Akteure gaben dabei Einblicke in die Herausforderungen und Ergebnisse der umfangreichen Stadtentwicklungsmaßnahmen. Dabei stellten die Expertinnen und Experten heraus, dass Mannheim im Kontext dieses Transformationsvorhabens ein Exempel mit internationaler Strahlkraft darstellt und im Rahmen der ausgeführten Entwicklungsmaßnahmen einen positiven Wandel für die Region geschaffen hat, den andere Städte nur im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung vollziehen.

Am Donnerstag, 13. Juli 2023, gehörten neben verschiedenen Vorträgen – unter anderem von Elena Balabanska von UN-Habitat und Dr. Karl-Heinz Imhäuser von der Montag Stiftung Denkwerkstatt auch der Architekt Stefan Rettich zu den Inputgebenden. Rettich beforschte so genannte „Obsolete Orte in der Stadt“ und begleitete im Frühjahr 2023 rund 30 Studierende von elf deutschen Hochschulen bei einer Springschool, die in Mannheim zum Thema „Die Zirkuläre Stadt" stattfand. Die Arbeitsergebnisse wurden in einer Ausstellung auf dem Symposium gezeigt. Moderiert wurde dieser Tag von Friederike Meyer, Chefredakteurin von BauNetz.

In den parallelen Panels am Donnerstag ging es um Ansätze und Wege des Stadt-Lesens, Stadt-Gestaltens und Stadt-Machens. Darunter waren Beiträge von Leona Lynen, Vorständin ZUsammenKUNFT, Bernd Kniess, Professor für Urban Design an der HafenCity Universität Hamburg, Dr. Christoph Küffer, Siedlungsökologe, Professor am ILF Institut für Landschaft und Freiraum, OST Ostschweizer Fachhochschule sowie Nanni Grau und Frank Schönert, Hütten & Paläste, Berlin.

Neben den inspirierenden Impulsen der Expertinnen und Experten brachten sich auch Akteurinnen und Akteure der Mannheimer Stadtgesellschaft wie Frank Degler, Zeitraumexit, Kate Weyerer, Community- und Projektmanagement, GIG7, Jan Sichau, ehem. Vorsitzender Stadtjugendring Mannheim, Stadt Heidelberg, Amt für Stadtentwicklung, Florian Budke, POW e. V., Daphne Hadjiandreou-Boll, Abteilungsleiterin, Stadtteilsteuerung, Beteiligung und Quartiermanagement der Stadt Mannheim sowie die Teilnehmenden in angeregten Diskussionsrunden mit ein.

Das Gesamtkonzept der Veranstaltung ging auf – zunächst einen kritischen Blick zurückzuwerfen, dann mutig in die Zukunft zu blicken und ein hochkarätiges Teilnehmendenfeld auf die Bühne inmitten der BUGA 2023 zu bringen, die das städtebauliche Vorhaben Grünzug Nordost vollendet. Der Veranstaltungsort bot den Teilnehmenden auch die Möglichkeit, sich neben generellen Stadtentwicklungsfragen auch mit den angrenzenden enstandenen Quartieren zu befassen.

Ergänzt wurde das Symposium am Freitag, 14. Juli 2023, durch einen Workshop der der internationalen Städteplattform Connective Cities und den Besuch des Baukulturmobils der Bundesstiftung Baukultur auf der Piazza Spinelli – einem Ort der Baukultur des Spinelli FreiRaumLabs.
Ab 16.30 Uhr sprachen der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur Reiner Nagel, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und weitere Expert:innen  hier über den baulichen Bestand unserer Städte und seine Transformation.

Veranstalter war die Stadt Mannheim, dabei federführend die Projektgruppe Konversion in Kooperation mit dem Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll. Das Konzept für das Symposium wurde von der Urbanistin Sally Below und dem Architekturtheoretiker Christopher Dell gemeinsam mit Jens Weisener von der Projektgruppe Konversion entwickelt.